Technologieminister Stöger und ForschungssprecherInnen der Parlamentsparteien auf Betriebsbesuch
in der Fabrik der Zukunft in Chemnitz– 250 Mio. Euro für Produktionstechnologien in den Jahren 2014 und 2015
Wien (bmvit) - Technologieminister Alois Stöger besuchte am 11.09. die Demonstrationsfabrik für
Industrie 4.0 in Chemnitz. Gemeinsam mit den ForschungssprecherInnen aller Parlamentsparteien - Ruperta Lichtenecker
(Grüne), Philip Kucher (SPÖ), Eva-Maria Himmelbauer (ÖVP), Gerhard Deimek (FPÖ), Rouven Ertlschweiger
(TS) und Nikolaus Scherak (NEOS) - sowie Hannes Androsch, dem Vorsitzenden des Rats für Forschung und Technologieentwicklung,
und FFG-Geschäftsführer Klaus Pseiner besichtigte Stöger die 1.600 m2 großen Forschungsanlage
der deutschen Fraunhofer-Gesellschaft, in der neue Maschinen, Technologien und Verfahren für energie- und
ressourcenschonende Produktion entwickelt und getestet werden. "Hier erlebt man, was Industrie 4.0 in der
Praxis bedeutet. Deutschland setzt genauso wie Österreich auf Innovation in der Produktion", so Stöger,
der darauf hinweist, dass sein Ressort heuer und im kommenden Jahr in Summe 250 Mio. Euro in die Förderung
von Produktionstechnologien investiert.
Die Demonstrationsfabrik in Chemnitz liefert einen Ausblick auf die nähere Zukunft in der heimischen Technologieförderung.
Denn schon im kommenden Jahr wird eine von bmvit und TU Wien gemeinsam errichtete Pilotfabrik für Industrie
4.0 ihren Betrieb aufnehmen. Für den Technologieminister sind Produktionstechnologien in der F&E-Förderung
"deswegen so wichtig, weil Österreich ein Industrieland ist und wir nur durch ständige Weiterentwicklung,
durch neue Technologien und Innovation die Produktion im Land sichern und neue Arbeitsplätze schaffen können".
Ihm geht es beim Thema Industrie 4.0 immer auch um die Fragen, was neue Produktionsprozesse für die konkrete
Arbeitswelt und Arbeitsabläufe der Beschäftigten bedeutet.
Der Minister sieht sehr gute Ausgangsbedingungen dafür, dass Österreich bei der sogenannten vierten Industriellen
Revolution reüssieren kann. Laut einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger ist Österreich
neben Schweden und Deutschland unter den Top-3 der europäischen "Frontrunner", was den Reifegrad
für Industrie 4.0 betrifft. Frontrunner zeichnen sich durch eine starke industrielle Basis und moderne, fortschrittliche
Wirtschaftsbedingungen sowie Technologien aus.
"Jetzt gilt es über die Zukunft der Produktion und der Arbeitswelt nachzudenken. Ich sehe Industrie 4.0
als große Chance für die österreichischen Unternehmen", betont auch Ruperta Lichtenecker,
Vorsitzende des Ausschusses für Forschung, Innovation und Technologie im Parlament. "Dazu müssen
Forschung und Innovation sowie interdisziplinäre und länderübergreifende Kooperationen gestärkt
werden", so die Abgeordnete.
Die erste österreichische Pilotfabrik für Industrie 4.0 wird kommendes Jahr eröffnet. Eine Pilotfabrik
ist ein realitätsnahes Modell einer Fabrik - eine Laborsituation mit realen industriellen Maschinen und Logistiksystemen.
"Mit den Pilotfabriken bieten wir für die angewandte industrielle Forschung und Entwicklung die besten
Rahmenbedingungen", so Stöger.
Für die Errichtung der Pilotfabrik in Wien werden seitens des bmvit zwei Millionen Euro bereitgestellt, die
TU-Wien wird einen ebenso hohen Betrag aufbringen. Mit diesen Mitteln werden in den ersten drei Jahren die Anfangsinvestitionen
und die Forschungsvorhaben finanziert. Für die Zeit danach soll ein Teil der Kosten von den Unternehmen getragen
werden. Nach erfolgreicher Etablierung der ersten Pilotfabrik wird das bmvit ab 2016 über Ausschreibungen
bis zu fünf weitere gemeinsame Infrastrukturen für Industrie 4.0 einrichten.
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