Linz (lk) -Nach eineinhalb Jahren Laufzeit des Förderprogramms „Export- und Internationalisierungsoffensive
der Ökoenergie- und Umwelt-Technologien“ zieht das Land OÖ mit Ende Juni 2014 eine positive Bilanz. Über
eine Million Projektvolumen, knapp 330.000 Euro Fördergelder sowie 17 genehmigte Projekte verhelfen Technologien
und Dienstleistungen „Made in Upper Austria“ zum Sprung in neue Märkte. „Andere Rechts- bzw. Geschäftskulturen,
verschiedene technische Normen oder Zertifizierung bzw. Typisierung stellen gerade KMU vor große Herausforderungen,
wenn sie in neuen Märkten Fuß fassen wollen“, sagt Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl zur Motivation
für das Förderprogramm. Umwelt-Landesrat Rudi Anschober betont: „Oö. Betriebe sind absolute Vorreiter
bei Ökoenergie- und Umwelttechnologien, z.B. in der Biomasseheizkessel-Herstellung sogar Marktführer.
Da macht es nur Sinn, diese Unternehmen bei ihrem Sprung in Zukunftsmärkte mit Rechtsauskünften, Netzwerken,
Infos zu diversen Abläufen, etc. zu unterstützen – für den oö. Wirtschafts- und Arbeitsstandort.“
Ziel der vom Land OÖ initiierten Export- und Internationalisierungsoffensive war es, kleinen- und mittleren
oberösterreichischen Unternehmen (KMU) aus der Ökoenergie- und Umwelttechnik-Branche sowie der Ressourcen-
und Energieeffizienz beim Markteintritt in die 13 Mitgliedsländer der EU-Donauraumstrategie (EUSDR), in die
Umwelttechnik-Wachstumsmärkte Türkei und Polen sowie in die dynamisch wachsenden Länder Lateinamerikas
wie Chile oder Brasilien zu unterstützen (ø-BIP-Wachstum Lateinamerika 2013: > 3 Prozent). Auch
in den Ländern der Schwarzmeerregion wie Tschechien, Ungarn, Slowakei, Kroatien, Serbien und Bulgarien haben
sich Synergien und Projekte ergeben. Gefördert wurden Projekte, die schwerpunktmäßig Export- und
Internationalisierungs-Aktivitäten beinhalten, aber auch Maßnahmen wie zum Beispiel Zertifizierungen
sowie Patentanmeldungen, Produktadaptierungen und produktspezifische Marktrecherchen, Besuche von Fachveranstaltungen
in den Exportmärkten, Schulungen von Mitarbeiter/innen für und in den Exportmärkten, Beratungen
und nicht zuletzt Vermarktungsstrategien. Neue Märkte bieten große Chancen, wenn man bedenkt, dass der
Umwelttechnik-Branche ein durchschnittliches weltweites Wachstum von rund 8,5 Prozent prognostiziert wird. 17 Projekte
zu unterschiedlichsten Themen bzw. zu unterschiedlichsten Produkten und in diversen Zielländern wurden im
Laufe der letzten eineinhalb Jahre eingereicht und auf Schiene gebracht.
Projekte wie beispielsweise von dem Start-up Unternehmen LINK3 GmbH – energieeffiziente Haustechnik aus St. Marienkirchen/Schärding.
Dieses Projekt zielt darauf ab, mit dem Energiemanager L3-1000 – eine neue und österreichweit patentierte
Schichtspeichertechnik – am deutschen Markt Fuß zu fassen. Durch die Nutzung der Thermodynamik deckt der
L3-1000 wartungsfrei Systemfunktionen ab, die bisher zusätzlich geplant, angekauft, montiert sowie instand
gehalten werden mussten. Das System wird in seiner Gesamtheit enorm vereinfacht, was auf lange Sicht natürlich
eine Kostenersparnis nach sich zieht.
Ein weiteres Projekt kommt aus Munderfing. Die Energiewerkstatt Consulting GmbH ist ein führendes Planungsunternehmen
für Windenergie-Projekte und bereits in einigen Märkten international erfolgreich. Derzeit wird der Markteintritt
in der Türkei intensiv vorangetrieben, erste Schritte werden auch in Kroatien gesetzt. Die Energiewerkstatt
beschäftigt derzeit rund 50 Mitarbeiter/innen und bietet im In- und Ausland alle relevanten Dienstleistungen
rund um Windkraftwerke an. Das reicht von Windmessungen und Beratungen über Umweltverträglichkeitsprüfungen
bis hin zu Projektausschreibung, Baumanagement und der Stromeinspeisung ins Netz. Die Erstellung von Gutachten
(u. a. Windpotential, Turbulenzen, Schall, Schattenwurf) gehören auch zum Portfolio.
Programmverantwortlich war der Umwelttechnik-Cluster (UC), unterstützt wurde er vom Export Center OÖ
– einer gemeinsamen Initiative von Land OÖ und WKOÖ – und dem Ökoenergie-Cluster (OEC).
152 Partnerbetriebe im Umwelttechnik-Cluster (UC)
Der UC sowie das im Cluster mit eingebundene Netzwerk Ressourcen- und Energieeffizienz (NREE) sind Initiativen
der Trägerorganisation Clusterland Oberösterreich GmbH. Sowohl der UC als auch das NREE sind Plattformen
für österreichische Umwelttechnik-Unternehmen zur Steigerung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit
und Innovationskraft. Der Fokus liegt auf kleineren und mittleren Unternehmen (KMU).
http://www.umwelttechnik-cluster.at
Der Ökoenergie-Cluster (OEC), der vom Oö. Energiesparverband gemanagt wird, ist ein oberösterreichisches
Unternehmens-Netzwerk in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energie. Seit 13 Jahren ist das Ziel des
OECs die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit seiner Partnerunternehmen zu steigern und sie bei Internationalisierungs-Aktivitäten
zu unterstützen. Die Anzahl der Exportländer verachtfachte sich von 12 Ländern im Jahr 2000 auf
102 Länder im Jahr 2013. Die über 170 Partnerunternehmen des OEC beschäftigen derzeit rund 8.900
Mitarbeiter/innen und erzielen einen Umsatz von etwa 2,2 Mrd. Euro.
http://www.oec.at
Das Export-Center OÖ unterstützt Unternehmen
Das Export Center Oberösterreich – als gemeinsame Initiative von Land OÖ und WKO Oberösterreich
– ist die zentrale Internationalisierungsdrehscheibe für die oö. Wirtschaft. Als „One-Stop-Shop“ unterstützt
und begleitet es kleine und mittlere Unternehmen bei ersten Schritten in aussichtsreiche Märkte und zeigt
erfahrenen Exportunternehmen die Potenziale neuer und attraktiver Wachstumsmärkte auf. Mit einem umfassenden
Service-Angebot begleitet es jährlich 400 neue heimische Unternehmen beim Einstieg in europäische Märkte
genauso wie in Übersee.
Das Export Center kooperiert mit der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA und deren weltweit über 100 Stützpunkten
und ist vernetzt mit den Förderstellen von Land und Bund, Clustern, Branchen und Netzwerken, Banken und Kreditversicherern.
Damit können rasch und effizient maßgeschneiderte Serviceleistungen und Expertenwissen für die
heimische Exportwirtschaft bereitgestellt werden. Die Exportoffensive unterstützte das Export Center OÖ
in Kooperation mit den Büros der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA mit der Evaluierung der Exportstrategien der interessierten
Unternehmen, um eine bestmögliche Umsetzung der Vorhaben zu ermöglichen. Darüber hinaus standen
den Förderwerbern für die Umsetzung des Markteinstieges in den attraktiven Nah- und Ferndestinationen
die diversen AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER mit einer umfassenden „Vorort-Betreuung“ zur Verfügung.
|