LH Günther Platter: "Frieden ist keine Selbstverständlichkeit!"
Innsbruck (lk) - In Erinnerung daran, dass Anfang September 1914 in Galizien die ersten verheerenden Schlachten
tobten, in denen Tausende Tiroler ihr Leben ließen, fand am 12.09. am Landhausplatz eine Gedenkveranstaltung
statt. Im Anschluss wurde im Innsbrucker Dom zu St. Jakob eine Messe für die Opfer des Krieges zelebriert.
„Ein Blick auf das Weltgeschehen macht deutlich, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist“, nahm LH Günther
Platter in seiner Festansprache Bezug auf die aktuelle politische Lage. „Das Landesgedenken an den vor 100 Jahren
ausgebrochenen Ersten Weltkrieg, der Millionen Menschen das Leben kostete, ganze Landstriche zerstörte und
auch die Zivilbevölkerung in Not und Elende stürzte, soll uns auch darin bestärken, Feinbilder abzubauen
und den Frieden zu sichern“.
LTP Herwig van Staa erinnerte mit einem kurzen historischen Abriss an die Grauen des Ersten Weltkrieges und spannte
einen Bogen bis in die Gegenwart: „Die Ereignisse des großen Krieges, der vor 100 Jahren in Europa entfesselt
wurde, sind bis heute wirksam zu spüren - in den Erinnerungen an das sinnlose Leiden und Sterben der Tiroler
Gefallenen aber auch in den großen Konflikten, von denen die Sicherheit und Stabilität Europas heute
in dramatischer Weise wieder bedroht ist“.
Mit einer Ehrensalve erinnerte eine Ehrenformation des Bataillons Stubai sowie die Bataillonsmusik Stubai an die
im Ersten Weltkrieg Verstorbenen. Zahlreiche Formationen der Traditionsvereine aus Tirol, Südtirol und dem
Trentino hatten sich für dieses gemeinsame Gedenken auf dem Landhausplatz versammelt.
Im Rahmen des feierlichen Landesgedenkens trug Julia Gschnitzer Gedichte von Georg Trakl und Tagebucheintragungen
Tiroler Soldaten vor. Trakl wurde als Militärapotheker 1914 ins Heer einberufen und in die Schlacht nach Grodek
geschickt. Im gleichnamigen Gedicht „Grodek“, das er kurz vor seinem Tod schrieb, verarbeitet er seine Kriegserfahrungen,
die er unter anderem in den Lazaretten in Galizien sammelte.
|