Köstinger: "Zu christlichen Wurzeln stehen und helfen, wo Hilfe gebraucht wird."
Mariazell (bauernbund) - "Einheit ist das Ziel der Wege Gottes" - unter dieses Motto hat der NÖ
Bauernbund am 13. und 14.09. die bereits 68. Auflage seiner traditionellen Wallfahrt nach Mariazell gestellt. Rund
1500 niederösterreichische Bäuerinnen und Bauern haben trotz Regenwetter an der von NÖ Bauernbundobmann
NAbg. Hermann Schultes und Direktorin Klaudia Tanner angeführten zweitägigen Wallfahrt teilgenommen -
und damit ein starkes soziales und politisches Signal für Einigkeit und Zusammenhalt gesetzt. Das Thema nahm
auch die Abgeordnete zum EU-Parlament Elisabeth Köstinger (ÖVP) zum Anlass um in ihrer Festansprache
bei der Wallfahrerkundgebung am Sonntag auf die für den Bauernbund und seine Mitglieder so zentralen Werte
wie christlichen Glauben, Familie und Zusammenhalt hinzuweisen: "Es ist wichtiger denn je, dass wir zu unseren
christlichen Wurzeln und Werten stehen und helfen, wo Hilfe gebraucht wird", sprach Köstinger die geopolitischen
Konfliktherde im Irak, in Palästina und der Ukraine ebenso an, wie die Tatsache, dass weltweit eine Million
Christen unter Verfolgung leiden würden.
Gerade im internationalen UN-Jahr der Bäuerlichen Familienbetriebe 2014 sei es umso wichtiger, der Gesellschaft
die Bedeutung der Landwirtschaft für die Welternährung und die Versorgungssicherheit in Österreich
vor Augen zu führen. "Die Bäuerinnen und Bauern schaffen Lebensqualität und mit der Erzeugung
hochqualitativer Lebensmittel und Erneuerbarer Energien erbringen die Landwirte auch im Umwelt- und Tierschutz
vielfältige Leistungen für die Allgemeinheit. Dafür müssen sie im neuen Programm zur Gemeinsamen
Agrarpolitik der EU durch die ihnen zustehenden Ausgleichszahlungen abgesichert werden", so Köstinger.
So wie die EU-Parlamentarier betonte NÖ Bauernbundobmann Hermann Schultes, dass die heimische Landwirtschaft
im Zuge des Importstopps in Folge des russisch-ukrainischen Konflikts mit europaweiten Lager- und Verarbeitungsmaßnahmen
sowie durch eine österreichische Exportoffensive unterstützt werden müssen.
Gestartet wurde das Ereignis bereits am Samstag, 13. September, mit einer Fußwallfahrt der Landjugend Niederösterreich
unter der Leitung von Verena Hainzl und Harald Hochedlinger. Seit mittlerweile acht Jahren nimmt die Landjugend
einen etwa 20 Kilometer langen Fußweg nach Mariazell auf sich. Der Abt von Stift Göttweig, Columban
Luser, der die Pontifikalmesse in der Mariazeller Basilika zelebrierte, strich in seiner Predigt besonders das
verbindende und einende Element der Bauernbundwallfahrt als "Dankeswallfahrt" hervor.
Die Geschichte der NÖ Bauernbundwallfahrt nach Mariazell geht zurück auf ein Gelöbnis. Im Herbst
1947 luden Leopold Figl, damals Bundeskanzler und Landeshauptmann Josef Reither zum ersten Mal zur Wallfahrt. Diese
beiden Bauernbundpolitiker waren sofort nach der Annexion Österreichs durch die Wehrmacht von den Nationalsozialisten
in ein Konzentrationslager eingeliefert worden. Dort gelobten sie, wenn Österreich wieder die Freiheit und
Selbständigkeit erlangen sollte, zum Dank jedes Jahr Niederösterreichs Bauern in einer Wallfahrt nach
Mariazell zu führen.
Weiters unter den Wallfahren an diesem Wochenende mit dabei waren Agrarlandesrat Stephan Pernkopf, die Ehrenobmänner
des NÖ Bauernbunds, Franz Blochberger und Rudolf Schwarzböck, VP NÖ-Landesgeschäftsführer
Gerhard Karner sowie EU-Abgeordnete a.D. Agnes Schierhuber und zahlreiche Abgeordnete und Mandatare des NÖ
Bauernbunds.
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