LH Niessl eröffnet das Museum „Bunkeranlage Ungerberg“ am TÜPL Bruckneudorf
Bruckneudorf/Eisenstadt (blms) - In ganz Österreich gibt es nur mehr einen Bunker im Originalzustand,
nämlich die Bunkeranlage Ungerberg auf dem Truppenübungsplatz Bruckneudorf. Um dem letzten gut erhaltenen
Bunker vor dem gänzlichen Verfall zu bewahren, wurde er vom Heeresgeschichtlichen Museum (HGM) Wien in ein
Museum umgewandelt, um es als Relikt des Kalten Krieges in der Originalausstattung der Nachwelt zu erhalten. Eröffnet
wurde die neue Außenstelle des HGM von Landeshauptmann Hans Niessl.
Niessl betonte bei der Eröffnung, dass es Sinn mache, die Bunkeranlage in Bruckneudorf für die Nachwelt
zu erhalten. „Man kann und soll aus der Geschichte lernen. Wer die Vergangenheit nicht versteht, kann die Zukunft
nicht meistern. Gerade angesichts der aktuellen Krisenherde ist es wichtig, den nächsten Generationen zu zeigen,
welche schrecklichen Kriege es gegeben hat. Kriege gehören ins Museum – leider wissen wir, dass die Realität
eine andere ist.“ Niessl betonte auch, dass es wichtig sei, das Bundesheer finanziell so auszustatten, damit es
seine Aufgaben erfüllen könne. „Diese Forderung ist legitim und nachvollziehbar.“
Bereits nach der ersten Besichtigung der Bunkeranlage Ungerberg sei man von der Notwendigkeit überzeugt gewesen,
die Anlage als Museum zu erhalten, erklärt der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, Dr. M. Christian
Ortner. „Wir sind schon seit längerem dazu übergegangen Außenstellen einzurichten. Wir wollen der
Bevölkerung die Geschichte des Österreichischen Bundesheeres näherzubringen.“ Das Besondere an der
Bunkeranlage in Bruckneudorf sei, „dass sie sich noch im Originalzustand zu Ende des Kalten Krieges befindet. Es
gab keine Zubauten.“
Zur Zeit des „Kalten Krieges“ errichtete das Bundesheer an neuralgischen Punkten ein ausgeklügeltes Bunkersystem.
Die Anlage Ungerberg diente einst mit fünf ähnlichen Anlagen an der Brucker Pforte dem Schutz des Landes.
Rund 40 Soldaten konnten in den Bunkern einige Wochen überleben. Aufgrund des Zusammenbruchs der Sowjetunion
verbunden mit dem Wegfall der Bedrohung aus dem Osten und der nun neuen weltpolitischen Lage wurden die sogenannten
festen Anlagen (FAn) überflüssig.
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