Förderpyramide wird mit Fokus auf zinsgünstige Kredite, Jungunternehmer und Betriebsübernahmen
weiterentwickelt - Effiziente Abläufe, geringere Verwaltungskosten
Wien (bmwfw) - Seit kurzem sind neue Förderrichtlinien für die heimische Tourismuswirtschaft in
Kraft. "In einem schwierigen internationalen Umfeld sollen die neuen Richtlinien dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit
der Tourismuswirtschaft zu stärken und neue Marktchancen zu eröffnen. Daher haben wir unsere bewährte
Förderpyramide mit neuen Akzenten weiterentwickelt. Die enge Abstimmung von Bund und Ländern ermöglicht
zudem schnellere Abläufe und geringere Verwaltungskosten", sagt Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold
Mitterlehner. "Der Zugang zu zinsbegünstigen Krediten wird erleichtert, die Jungunternehmerförderung
deutlich verbessert. Darüber hinaus fokussieren wir die Zuschüsse auf besonders relevante Schwerpunkte,
mit denen die Saisonverlängerung, die Betriebsgrößenoptimierung oder die Energieeffizienz forciert
werden", erläutert Mitterlehner die wesentlichen Neuerungen. "Damit wollen wir auch den Weg in Richtung
Ganzjahrestourismus verstärkt unterstützen", so Mitterlehner.
Aufgrund einer neuen Kooperation mit der Europäischen Investitionsbank kann die Finanzierungsschwelle für
zinsbegünstigte Kreditmittel auf 700.000 Euro deutlich gesenkt werden. Bisher lag die entsprechende Schwelle
bei einer Gesamtinvestitionssumme von einer Million Euro. Durch eine Garantie des Bundes werden diese Kreditmittel
sehr zinsgünstig angeboten werden können, die Länder können die Wirkung durch die Übernahme
des Zinsendienstes noch verstärken. Die gesamte Abwicklung führt die Österreichische Hotel-und Tourismusbank
(ÖHT) nach dem One-Stop-Shop-Prinzip durch. "Aufgrund der Basel-III-Richtlinien und der höheren
Eigenkapitalerfordernisse der Banken ist es für Tourismusbetriebe schwieriger geworden, ihre Vorhaben zu finanzieren.
Daher entspricht der Ausbau des Kreditangebots dem konkreten Bedarf der Betriebe, denen kleinere Barzuschüsse
oft weniger helfen als ein passender Kredit, der die Gesamtfinanzierung eines wichtigen Projekts ermöglicht",
so Mitterlehner.
Zusätzlich sind für Tourismusprojekte heuer wieder 50 Millionen Euro für zinsgünstige Kredite
im ERP-Fonds reserviert. Diese aus der Marshallplan-Hilfe stammenden Finanzierungen zeichnen sich durch tilgungsfreie
Zeiten von zwei Jahren und niedrige Fixzinssätze von 1,5 Prozent aus. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit,
ERP-Kleinkredite mit einem Volumen von bis zu 100.000 Euro zu beantragen.
Jungunternehmerförderung wird verbessert
Deutlich verbessert wird auch die Jungunternehmer-Förderung. Gemeinsam mit dem jeweiligen Bundesland wird
ein Zuschuss von 15 Prozent (bisher zehn Prozent) der förderbaren Investitionskosten bereitgestellt. Bund
und Land teilen sich die Kosten, die ÖHT führt die Abwicklung nach dem One-Stop-Shop-Prinzip durch. Verlängert
wird der vor einem Jahr als Pilotprojekt gestartete Übernehmerfonds. Die Initiative richtet sich gezielt an
Unternehmer, die einen elterlichen Betrieb übernehmen oder einen Betrieb über eine Übernahmebörse
erwerben und in qualitätsverbessernde Maßnahmen investieren. Den Übernehmern wird ein zinsgünstiger
Kredit mit einem Volumen zwischen 350.000 Euro und einer Million Euro (bis zu 70 Prozent der Investitionskosten)
eingeräumt. Zusätzlich übernehmen einige Bundesländer (Vorarlberg, Tirol, Steiermark, Niederösterreich
und Oberösterreich) auch den Zinsendienst während der ersten zehn Jahre. In jedem Fall stellt der Bund
eine Garantie, um die Finanzierungskosten weiter zu senken. Auch hier übernimmt die ÖHT die Abwicklung
als zentraler Ansprechpartner für das Unternehmen.
Innovationsförderung wird erleichtert
Mit den neuen Richtlinien wird auch die Innovationsförderung von vorbildlichen Leuchtturmprojekten im ländlichen
Raum erleichtert. Künftig werden nicht mehr ausschließlich Kooperationsprojekte unterstützt, sondern
können auch Innovationen von einzelnen Betrieben im ländlichen Raum gefördert werden. In den Jahren
2011 bis 2013 wurden 16 Leuchtturmprojekte mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 2,5 Millionen Euro bewilligt.
Alle Details und Fördervoraussetzungen sind auf der Website der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank
http://www.oeht.at dargestellt.
|