Größtes Online-Lexikon einer Millionenstadt geht Online – Mailath: "Ein bleibender
digitaler Fußabdruck für Wien"
WIen (rk) - "Wien ist anders - das gilt auch für die Darstellung seiner Kultur im Internet. Mit
dem 'Wien Geschichte Wiki' verfügen die WienerInnen nun über ein genauso spannendes wie historisch fundiertes
Online-Lexikon, das auch für die Zukunft einen bleibenden digitalen Fußabdruck hinterlassen wird: Zehntausende
Einträge, Ereignisse und Biografien, die mit Wien eng verbunden sind, sind von Beginn an im größten
historischen Online-Lexikon einer Millionenstadt auffindbar. Das 'Wien Geschichte Wiki' macht die Stadt in Bezug
auf ihren Umgang mit der Vergangenheit auch zu einer der weltweit führenden Smart Cities im Internet",
so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny beim Kick-Off der Online-Plattform.
Auch Brigitte Rigele, Direktorin des Wiener Stadt- und Landesarchivs, und Alfred Pfoser, stellvertretender Direktor
der Wienbibliothek, freuen sich über das Online-Lexikon: "Das 'Wien Geschichte Wiki' ist eine georeferenzierte
Wissensplattform, die das Ziel verfolgt, bestehendes historisches Wissen über Wien, sei es von ExpertInnen
aus stadtnahen Fachabteilungen, HistorikerInnen oder der Bevölkerung, zusammen zu führen. Dabei ergeht
im Sinne einer Web 2.0-Anwendung die besondere Einladung an die interessierte Öffentlichkeit, vorhandene Kenntnisse,
eigenes Daten- und Bildmaterial einzuarbeiten und so an einer permanenten Verbesserung, Aktualisierung und inhaltlichen
Erweiterung des historischen Stadtwissens mitzuwirken", so Rigele und Pfoser unisono.
Gerade online und schon ein Standardwerk
Grundlage des Wikis sind die mehr als 27.000 Einträge des sechsbändigen Werks 'Historisches Lexikon Wien'(ersch.
1992-1997), herausgegeben von Felix Czeike, dem früheren Direktor des Stadt- und Landesarchivs. In jahrelanger
Arbeit wurden die zahlreichen Artikel nun in einer umfassenden digitalen Wien-Enzyklopädie verfügbar
gemacht.
Online ist nun ein reicher Datenschatz leicht zugänglich: 10.500 topografische Objekte, 5.400 Bauwerke und
8.700 Biografien fanden Eingang in die Online-Plattform.
Das Lexikon ist dabei aber verständlich und universell ausgerichtet. So finden sich beispielsweise Dialektausdrücke
wie 'Netsch', 'Plutzer', 'Nebbich' oder 'Masel' ebenso wieder wie Zeugnisse der Wiener Alltagskultur. Nachlesbar
sind u. a. die 24 Rindfleischgerichte, die im historischen Nobelrestaurant 'Meißl und Schadn' aufgetischt
wurden, nebst zahlreichen Rezepten der regionalen Küchen. Wer sich lesend in den historischen, nächtlichen
Vergnügungsetablissements der Stadt und Vorstadt herumtreiben möchte, kann im 'Czeike' in Erfahrung bringen,
wie man sich vor zweihundert Jahren in der Mehlgrube, Am Graben oder auf dem anrüchigen Spittelberg die Langeweile
vertrieb.
Semantisches Wiki macht's möglich
'Wien Geschichte Wiki' basiert auf einem semantischen MediaWiki. Es ist also nicht nur bestens durchsuchbar, sondern
auch gezielt abfragbar. Von den sechs Kategorien, denen Artikel zugeordnet sind -nämlich Personen, Ereignisse,
Bauwerke, Topografische Objekte, Organisationen und Sonstiges - sind zwei auch (Bauwerke und Topografische Objekte)
georeferenziert, also im Stadtplan verortet. Archiv und Bibliothek illustrieren und ergänzen das Wiki in einem
laufenden Prozess aus ihren eigenen Beständen.
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