Frauenhaus Burgenland: Seit 2004 wurden 372 Frauen und 431 Kindern Schutz und Sicherheit geboten
Eisenstadt (blms) - Das Frauenhaus Burgenland ist seit nunmehr zehn Jahren ein wichtiger Bestandteil in
der sozialen Landschaft des Burgenlandes. Seit 2004 bis heute wurde 372 Frauen mit Ihren Kindern – 431 an der Zahl
– Schutz und Sicherheit geboten. Das sind insgesamt 51.256 Belegtage. Das Frauenhaus Burgenland bietet insgesamt
Platz für zehn Frauen und deren Kinder aus Gewaltsituationen. Für die Betreuung der Hilfesuchenden stehen
vier Betreuerinnen, jeweils eine Psychologin, Dipl. Sozialarbeiterin, Lebens- und Sozialberaterin und Sozialarbeiterin,
bereit. Unterstützt wird das Frauenhaus und der Trägerverein „Die Treppe – betreutes Wohnen“ von Frauenlandesrätin
Verena Dunst und Soziallanderat Dr. Peter Rezar. 2013 wurden von Landesseite 340.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Das Frauenhaus ist rund um die Uhr unter 02682 / 61 280 erreichbar. Hilfe bei Gewalt bietet auch die Frauenhelpline
gegen Gewalt 0800/222 555 - rund um die Uhr, anonym und kostenlos.
„Es ist absolut nicht als selbstverständlich anzusehen, dass es im Burgenland ein Frauenhaus gibt. Es bedurfte
vieler harter Verhandlungen, damit alle politischen Vertreter überzeugt werden konnten. Auch die finanzielle
und gesetzliche Absicherung des Frauenhauses war nicht von allen Parteien gewünscht“, erklärt Gabriele
Arenberger, die gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Andrea Gottweis den Verein „Die Treppe – betreutes Wohnen“
führt. Gegen allen Widerstand hat sich doch die Vernunft durchgesetzt. Das Fundament für die erfolgreiche
Umsetzung und das Funktionieren des Frauenhauses Burgenland waren grundlegende Vereinbarungen die mit dem Land
im Vorfeld getroffen wurden, so Arenberger: „Entscheidend war, dass der Regressanspruch des Landes gegenüber
den Frauen gestrichen und die Verrechnung über Tagsatz auf ein Sockelbudget umgestellt wurde. Und: das Frauenhaus
ist im Sozialhilfegesetz gesetzlich verankert und kann somit auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht einfach
weggespart werden.“
Unter diesen Voraussetzungen habe sich das Frauenhaus Burgenland zu jener wichtigen Einrichtung entwickeln können,
die es heute ist: „Den bedrohten Frauen und Kindern kann rasch, unbürokratisch und anonym geholfen werden
kann“, betont Gottweis.
Die Burgenländische Landesregierung hat 2013 Mittel in der Höhe von 340.000 Euro für das Frauenhaus
zur Verfügung gestellt. Zählt man Mitgliedsbeiträge, Spenden und sonstige Erlöse dazu, betrug
das Jahresbudget im Vorjahr rund 430.000 Euro. 2014 wird das Jahresbudget insgesamt rund 440.000 Euro betragen.
Dunst: „Professionelle Unterstützung in sicherem Umfeld“
Eine flächendeckende Beratung und Betreuung von gewaltbetroffenen Frauen im Burgenland habe für sie
schon immer höchste Priorität, betont Frauenlandesrätin Verena Dunst. „Heute können wir stolz
auf zehn Jahre Frauenhaus Burgenland zurückblicken. Der Weg bis zum Bau war steinig, aber zum Glück ist
es schlussendlich gelungen, diese so wichtige Einrichtung im Burgenland zu errichten. Seit nunmehr zehn Jahren
wird Frauen und Kindern die von physischer und/oder psychischer Gewalt betroffen sind hier Schutz und Hilfe gewährt.
Frauen können im Frauenhaus angstfrei und selbstbestimmt in einem sicheren Umfeld leben und werden dabei professionell
von den Mitarbeiterinnen unterstützt. Diese Einrichtung ist aus dem Burgenland nicht mehr wegzudenken."
Wichtig sei auch, dass die Betreuung betroffener Frauen und Kinder nach dem Auszug aus dem Frauenhaus weitergehe,
so Dunst. Dafür stünden zum Beispiel Kriseninterventionswohnungen oder eine vom Frauenreferat betreute
Wohnungsbörse zur Verfügung.
Jede vierte Frau Opfer von Gewalt durch den Lebenspartner
90 Prozent aller Gewalttaten würden nach Schätzungen der Polizei in der Familie ausgeübt, Frauen
und Kinder seien die Opfer, sagt Soziallandesrat Dr. Peter Rezar. „Jede vierte Frau wird einmal in ihrem Leben
Opfer von Gewalt durch den Lebenspartner. Gewalt in den Familien kommt in allen Ländern und in allen sozialen
Schichten vor. Das ist eine Tatsache. Es gehört daher zu den Pflichten einer sozialen Gesellschaft jene zu
schützen, die sich selbst nicht schützen können. Das Frauenhaus spielt hierbei ohne Zweifel eine
sehr wichtige Rolle."
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