Eva Rossmann wurde am 10. September 2014 mit dem Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien für Kriminalliteratur
2014 ausgezeichnet.
Wien (hvb) - Im Palais Fürstenberg in Wien überreichten Gemeinderätin Anica Matzka-Dojder
und der Präsident des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels, Benedikt Föger, den mit 5.000
Euro dotierten Leo-Perutz-Preis der Stadt Wien für Kriminalliteratur 2014 an Eva Rossmann für ihren Roman
Männerfallen (Folio Verlag, 2013). Der Preis wird heuer zum fünften Mal gemeinsam von der Kulturabteilung
der Stadt Wien und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB) gestiftet.
Jury-Sprecher Erwin Riedesser begründete die Wahl: „Eva Rossmann hat mit ‚Männerfallen‘ den 15. Kriminalroman
mit Mira Valensky und Vesna Krajner und Gismo, dem legendären Kater, geschrieben. Ihre verlässliche jährliche
Versorgung der Menschheit mit bestem Stoff, Lesestoff, hat 1999 begonnen und ohne Unterbrechung bis heute angehalten.
Vor kurzem erschien ihr Roman des Jahres 2014, ‚Alles Rot‘. Neben ihren Kriminalromanen bricht Eva Rossmann immer
wieder aus dem Krimigenre aus, sei es in die Welt des Kochens, des Reisen oder der sozialen Ungerechtigkeiten,
denen sie als Journalistin auf den Pelz rückt. Das heute mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnete Buch ‚Männerfallen‘
ist ein Buch um Schein und Sein der Medien- und Kunstmarketingwelt, ein Buch über Vorurteile und über
den Geschlechterkampf, aber auch ein, wie immer bei Eva Rossmann, akribisch recherchierter Kriminalroman, der aus
dem Stoff gegenwärtiger Widerlichkeiten schöpft. In ‚Männerfallen‘ spielt Eva Rossmann mit uns in
bewährt gemeiner Weise und führt uns an der Nase herum und in Richtung erlösendem Showdown. Sie
schafft es mit klarer und sachlicher Sprache Menschen aus Fleisch und Blut zu erschaffen, vergisst dabei aber nicht
auf die spezielle Rossmannsche Ironie.“
Gemeinderätin Anica Matzka-Dojder unterstrich in ihrer Laudatio, wie sehr die Politik bemüht ist, mit
dem Perutz-Preis die KrimiautorInnen des Landes weiter zu fördern und zu unterstützen: „Wien gilt international
als eine Kulturmetropole, als Stadt der Musik und des Theaters – ist jedoch unzweifelhaft auch eine Stadt der Literatur,
und zwar aller Formen von Literatur. Mit den verschiedenen Preisen hebt die Stadt Wien die Leistungen von KünstlerInnen
aller Sparten hervor, mit dem Leo-Perutz-Preis erweisen wir unseren einfallsreichen KrimiautorInnen unsere Wertschätzung.
Das Genre Spannung erfreut sich eines hohen und immer weiter steigenden Zuspruchs, zu dem der Perutz-Preis hoffentlich
auch seinen Beitrag für die SchriftstellerInnen unseres Landes und seiner Hauptstadt leistet.“
Wie wesentlich Kriminalliteratur auf dem Buchmarkt ist, hob HVB-Präsident Benedikt Föger in seiner Rede
hervor: „Die Wichtigkeit von Kriminalliteratur für die ganze Branche ist unbestritten. Krimi-Leser sind die
treuesten Buchkäufer überhaupt und Krimi-Autoren die zuverlässigsten Schreiber der gesamten Literaturszene.
Genau diese Vorzüge will der Perutz-Preis in den Mittelpunkt stellen. Angesichts dessen ist Eva Rossmann die
idealtypische und verdiente Preisträgerin.“
Informationen zu Eva Rossmann, Männerfallen (Folio Verlag)
Der Inhalt
Thomas Pauer ist attraktiv, ehemaliger Sportmoderator und hat jede Menge Sprüche über guten Sex parat.
Ihm gelingt ein provokanter Weltbestseller, in dem er Männern befiehlt wieder Männer zu sein und sich
nicht von Frauen unterdrücken zu lassen. Es stellt sich ein außergewöhnlicher Erfolg ein, vor allem
Frauen sind begeistert. Bis eines Tages eine Studentin behauptet, der Autor hätte versucht sie zu vergewaltigen,
und dann plötzlich verschwindet. Die Reaktionen auf diesen Vorwurf könnten nicht unterschiedlicher sein
– Feministinnen sind empört, die Boulevardpresse verteidigt den Autor und der Verlag erhöht die Auflage
des Buches. Die Suche nach der Wahrheit verschlägt Mira Valensky zum Literaturfestival nach Sardinien. Dort
nehmen die Ereignisse ihren Lauf und ein mörderischer Geschlechterkampf wird ausgetragen…
Die Autorin
Eva Rossmann, geboren 1962 in Graz, lebt im niederösterreichischen Weinviertel. Verfassungsjuristin, dann
Journalistin. Seit 1994 arbeitet sie als Autorin und freie Journalistin, Österreichischer Buchliebling 2009
in der Kategorie Krimi & Thriller, Großer Josef-Krainer-Preis 2013. Eva Rossmann veröffentlichte
zahlreiche Sachbücher und legt alljährlich einen neuen Krimi vor. Soeben ist ihr jüngstes Werk,
Alles rot, im Folio Verlag erschienen.
Bibliografie
Eva Rossmann: Männerfallen, Folio Verlag, 2013
271 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-85256-629-0
Folgende weitere Titel waren für den Preis nominiert:
Jürgen Benvenuti: Schrottplatz Blues. Falter? Verlag
Antonio Fian: Das Polykrates-Syndrom. Droschl Verlag
Anne Goldmann: Lichtschacht. Argument Verlag
Stefan Slupetzky: Polivka hat einen Traum. Kindler Verlag
Die Jury
2014 gehörten der Jury Sylvia Faßl-Vogler (Referatsleiterin Kulturabteilung der Stadt Wien), Michael
Kratochvil (Buchhandlung Kuppitsch), Nora Miedler (Krimiautorin), Erwin Riedesser (HVB-Vizepräsident, Vorsitzender
des Österreichischen Buchhändlerverbands) und Nils Jensen (Chefredakteur des Magazins Buchkultur) an.
Der Preis
Mit dem Leo-Perutz-Preis, der jährlich vergeben wird, werden Krimis ausgezeichnet, deren Qualität
und literarischer Anspruch an den namensgebenden österreichischen Literaten erinnern. Darüber hinaus
sollen die ausgezeichneten Werke möglichst innovativen Charakter haben und einen Wien-Bezug aufweisen.
Bisherige Preisträger
Den Leo-Perutz-Preis 2013 erhielt Thomas Raab für seinen Roman Der Metzger kommt ins Paradies (Droemer).
2012 ging der Preis an Manfred Rebhandls Das Schwert des Ostens (Czernin Verlag), 2011 wurde Der Posamentenhändler
(Leykam) von Lizl Stein und Georg Koytek ausgezeichnet, und 2010 war Stefan Slupetzky mit Lemmings Zorn (Rowohlt)
der erste Leo-Perutz-Preisträger.
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