LH Pröll: "Kultur ist imstande Grenzen in den Köpfen abzubauen"
St. Pölten (nlk) - Über 1.270 bildende Künstler und Kunsthandwerker werden bei den NÖ
Tagen der offenen Ateliers am 18. und 19. Oktober 2014 ihre Ateliers, Galerien, Studios und Werkstätten öffnen.
Malerei, Grafik, Bildhauerei, Modedesign, Film und Fotografie werden dabei ebenso im Rampenlicht stehen wie Karikaturen,
Textil-, Schmuck- und Schmiedekunst. Der Auftakt der 12. NÖ Tage der offenen Ateliers fand am 09.09. im Landtagssaal
in St. Pölten gemeinsam mit Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, RNDr. Marie Kruzíková, Kreisrätin
für Kultur, Denkmalpflege und Tourismus in Vysocina, Ing. Jirí Nemec, Kreisrat für Kultur und
Denkmalpflege in Südmähren, und JUDr. Tomes Vytiska, Kreisrat für Kultur, Denkmalpflege, Schulwesen,
Jugend und lebenslanges Lernen in Südböhmen, statt.
Landeshauptmann Pröll bedankte sich bei den tschechischen Delegationen für ihr Kommen und betonte, welche
Bedeutung Kooperationen wie jene bei den Tagen der offenen Ateliers zwischen den Kreisen Vysocina, Südmähren
und Südböhmen sowie dem Bundesland Niederösterreich hätten: "Grenzüberschreitende
Zusammenarbeit ist der Beweis dafür, dass Kultur imstande ist, Grenzen in den Köpfen abzubauen."
Aus kleinen Anfängen sei eine grenzüberschreitende Initiative entstanden. "Kultur fördern bedeutet
eine lebendige Gesellschaft zu gestalten", so Pröll. Um die tschechische Kunst zu verstehen, bedürfe
es nicht der Kenntnis der tschechischen Sprache, für den Zugang brauche es aber Sensibilität.
Dass heuer fast 1.300 Künstlerinnen und Künstler bei den NÖ Tagen der offenen Ateliers dabei seien,
sei "tatsächlich ein neuer Rekord" und zeige auch, welch wirtschaftliche Perspektive damit verbunden
sei, so Pröll. "Der Kulturtourismus ist in Niederösterreich ein ganz wesentlicher Faktor geworden.
1,5 Millionen Kulturtouristen im Jahr lassen 200 Millionen Euro an Ausgaben und damit an Wertschöpfung im
Laufe eines Jahres in Niederösterreich", so der Landeshauptmann. Damit habe die Kultur eine "breite
volkswirtschaftliche Dimension" erreicht. "Alles, was Sie tagtäglich schaffen, ist Vermögen,
sind Werte", so Pröll zu den Künstlerinnen und Künstlern. Die lebendige Kulturszenerie habe
dazu beigetragen, dass sich das Land derart entwickelt habe und auf die Überholspur gekommen sei. Durch das
kulturfreundliche Klima im Land, zu dem jede und jeder Einzelne in seinem Metier beitrage, würden auch andere
Kulturschaffende angezogen werden. "Lassen Sie Ihre Kreativität nie versiegen", richtete der Landeshauptmann
seine Bitte an die Künstlerinnen und Künstler.
Auf der einen Seite gehe es bei den Tagen der offenen Ateliers darum, dass sich die Künstlerinnen und Künstler
präsentieren könnten, auf der anderen Seite gehe es auch darum, die Menschen enger zusammenzuführen,
so der Landeshauptmann. Für ihn mache gerade die zunehmende Kälte der Jahreszeit, in der die Veranstaltung
stattfinde, den Erfolg dieser aus. "Die Menschen haben immer mehr Sehnsucht nach persönlichem Kontakt",
so Pröll. Die Tage der offenen Ateliers würden Gelegenheit geben, mit den Künstlerinnen und Künstlern
in Kontakt zu treten, mit ihnen über ihre Arbeit zu sprechen und ihre Kunst auch zu hinterfragen.
"Eine Idee braucht immer auch Unterstützung", so Josef Schick, Geschäftsführer der Kulturvernetzung
NÖ. Für die NÖ Tage der offenen Ateliers habe man diese bei Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll,
Prof. Christoph Madl MAS, Geschäftsführer der Niederösterreich-Werbung, Mag. Carl Aigner, Direktor
des Landesmuseums, Mag. Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur im Amt der NÖ Landesregierung,
und vielen weiteren gefunden. Seit 2003 würden die Tage der offenen Ateliers eine "große Bandbreite
von Kunst und Kultur" in Niederösterreich zeigen und seien heute die "größte Leistungsschau
der bildenden Kunst in Österreich". "Ziel ist es, der enormen Zahl an Künstlern und der vielfältigen
Kreativität eine gemeinsame Plattform zu bieten", so Schick.
"Jeder Anfang ist schwer", berichtete Hermína Mocová, Koordinatorin der Tage der offenen
Ateliers in Südböhmen, über die Anfänge der Veranstaltung in Tschechien. Es sei schwierig gewesen,
die Leute zu überzeugen, Dank Unterstützung der Kulturvernetzung sei es aber gelungen, die Tage der offenen
Ateliers zu etablieren. Heuer würden circa 400 Künstlerinnen und Künstler daran teilnehmen. Mocová
betonte, dass es wichtig sei, die Kulturlandschaft der Nachbarn kennenzulernen. "Ich denke, dass die Tage
der offenen Ateliers dazu beitragen, Grenzen in den Köpfen der Leute verschwinden zu lassen" so Mocová.
Das sei auch mit dem Projekt "Porta culturae" der Kulturvernetzung gut gelungen. Dieses hatte zum Ziel,
die Kulturlandschaften der Regionen Südböhmen, Vysocina, Südmähren und Niederösterreich
miteinander zu vernetzen. Von 2011 bis 2013 wurden knapp 80 grenzüberschreitende Veranstaltungen organisiert
und durchgeführt.
|