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Streit um Vizepräsidenten im Wiener Stadtschulrat
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erstellt am
09. 09. 14
10.00 MEZ
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Häupl
lehnt Krauss für Stadtschulrat ab!
Wien (sp-w) - Bürgermeister Michael Häupl wird den von der FPÖ für die Position des
Vizepräsidenten im Stadtschulrat nominierten 21-jährigen Burschenschafter Maximilian Krauss nicht in
die Funktion berufen. Bereits in der Früh des 08.09. traf Häupl den Klubobmann der FPÖ im Rathaus,
Johann Gudenus, zu einem Gespräch. Dort wurde Gudenus mitgeteilt, dass eine Bestellung von Krauss "nicht
möglich" sei. Die FPÖ sei ersucht worden, einen neuen Kandidaten zu nominieren.
Der amtierende Vizepräsident im Stadtschulrat, Helmut Günther, wird noch weiter amtieren - auch wenn
er dies nicht will. Häupl wird Günther erst abberufen, wenn ein neuer FPÖ-Kandidat nominiert ist.
Es ergeht nun ein Schreiben an die Kollegiumsfraktion der FPÖ im Stadtschulrat, die formal das Recht hat,
einen neuen Bewerber zu nennen. Darin werde ersucht, einen Vorschlag für die Besetzung des Vize-Postens zu
unterbreiten.
Die FPÖ hat als derzeit zweitstärkste Fraktion im Gemeinderat das Recht auf das Amt des Vizepräsidenten.
Dieser übt lediglich eine Kontrollfunktion aus, als Stellertreter des jeweiligen amtsführenden Präsidenten
fungiert er nicht. Die Bestellung selbst erfolgt jedoch durch den Landeshauptmann.
Häupl hat bereits zuletzt wiederholt Aussagen von Krauss kritisiert. Dass dieser etwa die chemische Kastration
von Kinderschändern gefordert habe, sei "ein Wahnsinn", so der Bürgermeister. Krauss wiederum
hatte Häupl als "Türken-Bürgermeister" bezeichnet. Gegen die Kandidatur von Krauss waren
zuletzt auch Schüler-Organisationen aufgetreten.
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Strache sieht Rechtsbruch
Kritik an Wiens Bürgermeister Häupl für dessen Ablehnung von FP-Kandidaten
Krauss; keine Neu-Nominierung geplant; Klagen angekündigt
Wien (fpd) - Wiens Bürgermeister Michael Häupl begehe "willkürlichen Amtsmissbrauch"
mit seiner Ablehnung des von der FPÖ nominierten Maximilian Krauss zum Vizepräsidenten des Stadtschulrats.
Damit sei das "Nominierungsrecht der zweitstärksten Fraktion im Wiener Gemeinderat" gebrochen worden,
sagte FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache am 08.09. bei einem Pressetermin. Dass Häupl das Rücktrittsgesuch
des amtierenden Vizepräsidenten Helmut Günther nicht annehmen wolle, zeuge ebenfalls von einer "antidemokratischen"
Vorgehensweise. Einen Alternativ-Kandidaten zu Krauss werde die FPÖ aus jetziger Sicht nicht nominieren.
Strache kündigte mehrere mögliche Klagen an, unter anderem wegen der Diskriminierung Krauss' aus ideologischen
Gründen; der "politischen Geiselhaft" Günthers angesichts der Ablehnung seines Rücktrittswunsches;
eines Amtsmissbrauches durch Häupl aufgrund eines bislang fehlenden schriftlichen Bescheids sowie wegen der
"Verletzung subjektiv-öffentlicher Rechte" - namentlich des Nominierungsrechts der FPÖ. Die
Freiheitlichen wollten demnach unter anderem das Wiener Landesgericht anrufen, die Staatsanwaltschaft und den Verfassungsgerichtshof.
Außerdem erwarte die FPÖ eine Reaktion aus dem Unterrichtsministerium: Der Stadtschulrat sei immerhin
eine "Behörde des Bundes".
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Juraczka ad Stadtschulrat: Politik raus aus der Schule
Wien (övp) - "Nehmen wir das derzeitige Patt im Wiener Stadtschulrat zum Anlass, generell über
die Strukturen in der Bildung nachzudenken. Sowohl die Präsidentin als auch der Vizepräsident des Stadtschulrates
sind politische Funktionen, die derzeit in Vertretung des Bürgermeisters ausgeübt werden. In Vorarlberg
und Tirol sind die dortigen Landesrätinnen zugleich Amtsführende Präsidentinnen des Landesschulrats.
Vizepräsidenten gibt es in diesen beiden Bundesländern auch nicht. Wer hindert Wien daran, ebenfalls
über eine schlankere Verwaltung nachzudenken?", so der Landesparteiobmann der ÖVP Wien StR Manfred
Juraczka in Reaktion auf die bekannt gewordene Entscheidung von Bürgermeister Häupl.
"Angesichts der aktuellen Diskussion stellt sich eine wesentliche Frage: Geht es irgendjemanden der Streithähne
um Qualität oder Effizienz in der Bildungspolitik oder werden wir alle Zeuge des ersten Vorwahlgeplänkels?",
so Juraczka abschließend.
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Ellensohn: Posten ersatzlos abschaffen
Wien (grüne) - "Wer ein Ende der Debatte rund um die Bestellung von Maximilian Krauss in den Wiener
Stadtschulrat will, muss diesen Posten ersatzlos abschaffen", so der Klubobmann der Grünen Wien, David
Ellensohn anlässlich der neuerlichen Ablehnung von Krauss durch Bürgermeister Häupl. Wien selbst
sind in diesem Fall aufgrund bundesrechtlicher Vorgaben die Hände gebunden. Die Grünen im Bund setzen
sich für die Abschaffung des Postens des Vizepräsidenten/in der jeweiligen Stadtschulräte in den
Ländern ein. "Das bringt nicht nur Ende der unsäglichen Proporz-Besetzung mit sich, sondern spart
schlicht und einfach einen Haufen Geld", so Ellensohn.
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