Festmesse eröffnete Großveranstaltung in Innsbrucker Innenstadt - Bischof Scheuer:
Glaube ist zuerst eine frohe und freimachende Botschaft
Innsbruck (kap) - Mit einem großen Diözesanfest in der Innsbrucker Innenstadt feiert die Diözese
Innsbruck am 20.09. ihr 50-jähriges Bestehen. Zum Auftakt versammelten sich Tausende Gläubige am Vormittag
mit Diözesanbischof Manfred Scheuer zu einem Freiluft-Gottesdienst auf dem Platz vor dem Landestheater. Unter
dem Festmotto "Halleluja!" standen Interessierten im Anschluss bis zum Abend an mehreren Orten mehr als
85 Programmpunkte, darunter Konzerte, Vorträge, Kirchenführungen, Ausstellungen und Familienangebote
kostenlos offen. Mehr als 125 Gruppen und Organisationen waren in der Vorbereitung des Diözesanfests beteiligt.
Das vielfältige Jubiläumsfest solle Ausdruck dafür sein, dass "der Glaube zuerst einmal eine
frohe und freimachende Botschaft ist", sagte der Diözesanbischof in seiner Predigt bei der Festmesse.
Scheuer dankte all jenen, die in den vergangenen fünf Jahrzehnten das Miteinander in Tirol und der Diözese
"mit Herzblut" mitgestaltet haben. Gleichzeitig solle man einem solchen "Tag der Freude und des
Dankes" nicht scheuen, auf Probleme und Baustellen hinzuschauen, so der Bischof: "Wir brauchen die Geschichte
nicht zu verdrängen. Bei einem 'Fest' darf das Ganze des Lebens zur Sprache kommen: Tod, Heil, Leid, Glück,
Versagen, Verbindlichkeit, Gemeinschaft, Hoffnung, Liebe."
Der aktuelle Zustand von Kirche und Gesellschaft sei "alles andere als vollkommen", sagte Scheuer. Der
Bischof verwies dazu unter anderem auf die weltweit tobende Konflikte und Kriege, die Not von Flüchtlingen,
aber auch auf Probleme in Bildung und Pflege oder das Phänomen des Klimawandels. "Viele Menschen finden
keinen Sinn in ihrem Leben, Vereinsamung und Depression quälen, der steigende Druck lähmt Einzelpersonen
und Betriebe", so der Bischof. Nicht wenige Menschen lebten zudem, "als ob es Gott nicht gäbe, in
einem Alltagspragmatismus, der mehr oder weniger ohne Werte und auch ohne Religion auskommt".
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