Sobotka über Unterstützungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz informierte der für den Arbeitsmarkt zuständige
Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Wolfgang Sobotka am 19.09. über die Studie "Arbeitsland Niederösterreich"
sowie damit verbunden über die "Unterstützung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer".
Das oberste Ziel am Arbeitsmarkt sei "Vollbeschäftigung", also "den Menschen die Möglichkeit
geben, Arbeit zu leisten", so Sobotka. Durch die Studie "Arbeitsland Niederösterreich" wisse
man, dass es nicht nur einen Wandel am Arbeitsmarkt, sondern auch einen Wandel in den Ausbildungen gebe. Es brauche
neue Wege und Maßnahmen mit Qualifikation und Wissen umzugehen. "Es wird nicht mehr reichen, eine Ausbildung
zu durchlaufen und das wars dann für zwei Drittel der Lebenszeit", so Sobotka. Es gebe "eine Vielzahl
an Parametern in der Arbeitswelt zu sehen", auf die bei der Spezialisierung der Berufsstruktur Rücksicht
genommen werden müsse. Sobotka sprach von "drei großen Herausforderungen", die zu bewältigen
seien: die demografische Entwicklung, die Globalisierung und die Wissensgesellschaft.
"Das erste Ziel ist, Jugendliche in Beschäftigung zu bringen", so Sobotka. Derzeit sei man in Niederösterreich
"in der Lage, allen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anzubieten", denn es gäbe mehr Ausbildungsplätze
als Jugendliche. "Zehn Prozent der Jugendlichen tauchen am Arbeitsmarkt nicht auf", so der Landeshauptmann-Stellvertreter.
In dieser Zeit würden sie aber "Teile von Qualifikationen erwerben". Hier müssten Maßnahmen
in Ausbildung und pädagogischer Führung gesetzt werden. Durch unterschiedliche Anforderungen an die Berufsbilder
müsste "viel individueller" eingewirkt werden. Sobotka betonte weiters: "Wir brauchen eine
Modularisierung, dass Module als Kompetenzen anerkannt werden. Und wir brauchen eine höhere Durchlässigkeit
von der Schule zur dualen Ausbildung." Denn von Arbeitslosigkeit betroffen seien vor allem "Menschen,
die keine oder geringe Qualifikationen haben".
Mit der Berufsbildungsdatenbank, ein Projekt des Landes Niederösterreich in Zusammenarbeit mit dem AMS und
dem Sozialministerium, wolle man den Bedarf der Kunden erheben und ein passendes Bildungsangebot in der Region
zur Verfügung stellen. "Wir wollen mit der Bildungsdatenbank bedarfsorientierte, kundenorientierte Angebote
anbieten, damit die Kunden schnell wieder in den Arbeitsmarkt zurückfinden", so Sobotka. Dafür müssten
auch angelernte Kenntnisse anerkannt werden und es brauche "wesentlich mehr Mobilität und Durchlässigkeit".
Neu ausgerichtet werde auch die "Bildungsförderung für jene Menschen, die im Beruf stehen und weiterkommen
wollen". Bei der einkommensabhängigen Förderung, die "zur berufsspezifischen Ausbildung und
zur Arbeitsplatzsicherung dient", werden 50 bis 80 Prozent der Kurskosten, maximal 2.640 Euro getragen. "Wir
wollen das Ausbildungsangebot auch regional zu Schwerpunkten machen und richten uns ganz wesentlich auf den Arbeitsmarkt
aus", so Sobotka. Ein "großes Unterfangen", dem sich das Land Niederösterreich in der
nächsten Zeit widmen werde, sei die "Teilqualifikation". Hier müssten neue Wege gegangen werden,
die auch neue Berufsbilder ermöglichen. Ziel ist es, "perspektivisch in die Zukunft zu gehen", "jungen
Menschen eine Perspektive zu geben" und die Standortqualität Niederösterreichs zu sichern.
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