Acht international anerkannte Architekturteams beteiligt
Linz (stadf) - Am 17.09., hat eine 14-köpfige Jury darüber entschieden, wie die Lösung für
eine neue Donaubrücke in Linz aussehen soll. Die anonymisierten Einreichungen von acht renommierten und auf
Brückenbau spezialisierten Architektur- und Ingenieurbüros, die aus einem europaweit ausgeschriebenen
Realisierungswettbewerb hervorgegangen sind, standen zur Wahl. Insgesamt haben sich 24 Teams an der Ideenfindung
beteiligt.
Die Jury hat sich großer Mehrheit für das Projekt der Teilnehmergemeinschaft Marc Mimram Ingénierie
SA und Marc Mimram Architecte aus Paris ausgesprochen. „Die Bildhaftigkeit der neuen Brücke hat das Potential
eines neuen Stadtsignets“, so die Jury.
Beim Siegerprojekt handelt es sich um eine moderne Stahlstruktur, welche die Bedeutung der Stahlindustrie für
die Stadt Linz widerspiegelt. Das Projekt besticht durch seine Leichtigkeit sowie die reizvolle spannungsreiche
neue Auffassung einer Zügelgurtkonstruktion. Die geplante Beleuchtung des Bauwerks verstärkt die Plastizität
bei Nacht.
„Das Ergebnis des Wettbewerbs überzeugt mich voll und ganz. Ich bin zuversichtlich, dass diese Brückenlösung
auch bei den Linzerinnen und Linzern Gefallen finden wird. Wir brauchen die neue Brücke wie einen Bissen Brot
für die neue Straßenbahnlinie, für die FußgängerInnen, für die RadfahrerInnen und
den PKW-Verkehr“, zeigt sich Bürgermeister Klaus Luger vom Siegerprojekt begeistert.
„Mit der Auswahl des Siegerprojekts haben wir einen wichtigen Meilenstein für eine sichere und dem Verkehrsaufkommen
entsprechende neue Donauüberquerung erreicht. Jetzt gilt es, dieses Ergebnis möglichst bald umzusetzen,
damit auch die 2. Schienenachse realisiert werden kann“, so Verkehrsreferentin Vizebürgermeisterin Karin Hörzing.
EU-weiter nicht offener Wettbewerb
Im Jänner 2014 hat der Linzer Gemeinderat die Durchführung eines ArchitektInnen- und Ingenieurswettbewerbes
in Form eines EU-weiten Wettbewerbsverfahrens zum Neubau der Eisenbahnbrücke mehrheitlich beschlossen. Insgesamt
bewarben sich 24 Architekten- und Ziviltechnikerbüros, darunter sieben rein ausländische Teams. Im Mai
2014 wurden acht Planungsteams (TeilnehmerInnen-Gemeinschaften) ausgewählt, die konkrete Realisierungsideen
erarbeiten sollten.
Gefordert war die Planung einer leistungsstarken Querung für den Öffentlichen Verkehr und den Individualverkehr.
Ebenso soll mit dem neuen Bauwerk ein städtebaulicher Akzent gesetzt werden. Die neue Brücke soll Platz
für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, für je zwei Richtungsfahrbahnen für den Individualverkehr
und Busse sowie für den Schienenverkehr (2. Schienenachse, Regiotram) bieten. Gerade die 2. Schienenachse
ist das Zukunftsprojekt für den Öffentlichen Verkehr in Linz.
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© Marc Mimram Architecte
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Acht Planungsteams ausgewählt
Insgesamt haben sich 24 Architektur- und Ziviltechnikerbüros für die europaweit ausgeschriebene Projektierung
beworben, von denen acht international anerkannte und renommierte Teams in einer Vorauswahl zu Detailplanungen
eingeladen worden sind.
Internationale Architekten-Teilnehmergemeinschaften beim Brückenwettbewerb für „Neue Linzer Donaubrücke“
Team A
Schimetta Consult - Ziviltechniker GmbH , Österrreich
Leonhardt Andrä und Partner VBI AG, Deutschland
Dissing + Weitling architecture, Dänemark
Team B
Knippers Helbig GmbH, Deutschland
Krebs und Kiefer BI GmbH, Deutschland
Van Berkel en Bos U.N. Studio B.V. ,Niederlande
Team C
VCE Vienna Consulting Engineers ZT GmbH, Österreich
FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH, Österreich
Quist Wintermans Architekten, Niederlande
Team D
Marc Mimram Ingénierie SA - Marc Mimram Architecte, Frankreich
Team E
SSF Ingenieure AG, ISP ZT GmbH, Deutschland
ISP ZT GmbH, Österreich
Knight Architects, England
Team F
Ingenieure Öhlinger + Partner ZT GesmbH, Österreich
Ponting Consulting Engineers, Slowenien
Zeininger Architekten, Österreich
Team G
Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Deutschland
Dietmar Feichtinger Architectes SARL, Frankreich
Team H - BIG - Bjarke Ingels Group, Dänemark
Flint & Neill Limited, England
(Subunternehmer : Archinauten – Linzer Architekturbüro)
Ihre Entwürfe für eine neue Donaubrücke, die allen Anforderungen gerecht wird, wurden von jeweils
sieben Fach- und SachpreisrichterInnen in der Jurysitzung am 17. September begutachtet. Nach der Vorprüfung
waren folgende wesentliche Kriterien bei der Entscheidungsfindung für die Jurysitzung ausschlaggebend:
- Funktionelle und statisch-konstruktive Kriterien
- Architektonische Kriterien
- Wirtschaftliche Kriterien
- Städtebauliche Kriterien
Jury Ergebnis: Französischer Projektentwurf des Architekturbüros Marc Mimram Ingénierie
SA und Marc Mimram Architecte gewinnt Wettbewerb
Am 17.09. hat sich die Jury, bestehend aus den FachpreisrichterInnen DI Heinz Lang, DI Rudolf Wernly, DI Albert
Wimmer, DIin Mirjana Markovic, DI Erich Haider, DI Werner Sonnleitner und DI Gunther Amesberger sowie die SachpreisrichterInnen
Bürgermeister Klaus Luger, Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, Stadträtin Mag.a Eva Schobersberger,
Gemeinderat Werner Pfeffer, DI Martin Wögerer (Land OÖ.), DI Stefan Holzer (Land OÖ.), DI Rudolf
Kolbe mehrheitlich für das Projekt der französischen Teilnehmergemeinschaft Marc Mimram Ingénierie
SA und Marc Mimram Architecte aus Paris entschieden:
Für die Jury wesentlich ist, dass es sich bei der vorgeschlagenen Konstruktion um eine moderne Stahlstruktur
handelt, welche die Bedeutung der Stahlindustrie für die Stadt Linz widerspiegelt.“ (Auszug aus dem Erläuterungsbericht)
Das Projekt besticht durch seine Leichtigkeit – das Bogenmotiv stellt sich als subtile Transformation einer „echten
Bogenbrücke“ dar. Durch den Einsatz von gebogenen Zuggliedern wird das Prinzip der Zügelgurtkonstruktion
verfremdet. Die dadurch gewollt erzeugte leichte Irritation führt zu einer reizvollen und spannungsreichen
neuen Auffassung einer Zügelgurtkonstruktion.
Das Bogenmotiv wird als konische Doppelform aufgelöst umgesetzt. Die rhythmische Ergänzung dieser Form
erfolgt durch leicht gevoutete Untergurtbleche. Die so generierte Großform prägt sich signifikant ein,
die plastische Durchformung wird durch die perspektivische Verkürzung aus der Sicht der PassantInnen verstärkt.
Gewürdigt wird auch, den der Ansatz an Fluss- und Uferlandschaft durch die Wahl einer möglichst leichten
Konstruktion so wenig wie möglich beeinträchtigen zu wollen, dabei wird der archetypische Dreierrhythmus
gekonnt eingesetzt.
Durch die plastische Ausbildung der Tragwerksuntersichten wird eine attraktive Perspektive aus der Sicht der am
Donauufer Flanierenden angeboten und trägt somit zu einem attraktiven Gesamterlebnis bei.
Die eingesetzte Beleuchtung des Bauwerks verstärkt die Plastizität in der Nachtwirkung.
Die Bildhaftigkeit der neuen Brücke hat das Potential eines neuen Stadtsignets.
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