Wien (öaw) - Er war Professor, Dekan, Rektor der Universität Wien, Präsident des FWF, Präsident
der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und Wissenschaftsminister. Eine einzigartige Laufbahn, beeindruckend
in jeder Hinsicht. Und Eindruck hat Hans Tuppy im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere weit über „akademische“
Kreise hinaus gemacht. Am 22.09. findet im Festsaal der ÖAW zu Ehren Hans Tuppys eine Feier statt.
Nach Jahren in Cambridge und Kopenhagen schafft Tuppy ab 1958 an der Universität Wien eine „kleine Oase in
der österreichischen Forschungslandschaft“ (Gottfried Schatz in „Feuersucher“) und beginnt sich über
seinen Fachbereich hinaus zu engagieren. In der Universitätspolitik; als Experte, der wesentlichen Anteil
am Forschungsförderungsgesetz hat; als Neuerer in der Forschungspolitik – die anonyme Begutachtung von Förderungsanträgen
durch hoch qualifizierte, ausländische Gutachter, das ist eine Initiative Tuppys. Wie denn auch das Vienna
Biocenter maßgeblich auf seine Arbeit, seine Kontakte, seine Bemühungen zurückgeht. „Hans Tuppy
hat unsere Universität und Forschungskultur nachhaltig weiterentwickelt und zählt zu jenen Personen,
welche die österreichische Forschung durch wesentliche eigene Beiträge und Schüler sowie die Hochschul-
und Forschungspolitik wie kaum jemand anderer seit 1945 maßgeblich mitgestaltet haben. Zu seinem 90. Geburtstag
gratuliere ich ihm herzlich“, so Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien.
1983 wird er zum Rektor der Universität Wien gewählt und steht der Rektorenkonferenz vor. Zwei Jahre
später erfolgt die Wahl zum Präsidenten der ÖAW und wieder zwei Jahre später übernimmt
er die Position des Wissenschaftsministers. Der Politik hat Tuppy 1989 den Rücken gekehrt. Ein politischer
Mensch ist er geblieben, der österreichischen Wissenschaft und Forschung auf das engste aktiv verbunden. „Er
regt immer zum Nachdenken an, auch dadurch, dass er trotz bedingungsloser Hingabe für die Wissenschaft nie
müde wurde zu betonen, dass erkenntnisorientierte Wissenschaft in die Lebenswelt eingebunden ist und neben
dem Gut der Erkenntnis auch andere Güter zu bewerten sind und der Freiheit des Wissenschaftlers Grenzen setzen“,
so ÖAW-Präsident Anton Zeilinger.
Am 22. Juli wurde Hans Tuppy 90 Jahre alt. Am 22. September findet im Festsaal der ÖAW (Dr. Ignaz Seipel-Platz
2, 1010 Wien) eine Feier zu Ehren Hans Tuppys statt. Unter den GratulantInnen sind Wissenschaftsminister Reinhold
Mitterlehner, Rektor Heinz W. Engl, FWF-Präsidentin Pascale Ehrenfreund und ÖAW-Präsident Anton
Zeilinger. Peter Palese von der Mount Sinai School of Medicine, New York, hält den Festvortrag.
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