Europatag der Wirtschaftskammer zum Thema „EU-Mittel für Österreich“ in der Förderperiode
2014 bis 2020
Wien (rk) - Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) lud zum Europatag zum Thema „EU-Mittel für
Österreich – die neuen Förderungen 2014-2020“ ins Haus der Wirtschaft: Wirtschaftskammerpräsident
Leitl betonte in seinen Begrüßungsworten die Bedeutung der EU-Förderungen für die österreichische
Wirtschaft und strich als positiv hervor, dass Klein- und Mittelbetriebe dank der Reform unter der Federführung
des österreichischen EU-Kommissars Johannes Hahn in der neuen Förderperiode 2014-2020 stärker als
bisher unterstützt werden sollen. Kommissar Hahn betonte seinerseits, dass die neue Förderperiode in
der Regionalpolitik den Fokus weg von der Infrastrukturförderung auf die Wirtschaftsförderung legt. Von
2014-2020 werden Österreich summa summarum Fördermittel mit rund 1,24 Mrd. zur Verfügung stehen.
Davon entfallen 563,3 Mio. auf den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), 442,1 Mio. auf
den Europäischen Sozialfonds und 257 Mio. Euro für die Europäische Territoriale Kooperation.
Einige österreichische KMU haben sich in der neuen Förderperiode bereits erfolgreich um EU-Forschungsförderungen
beworben. Staatssekretär Harald Mahrer: „Bei der ersten Ausschreibung für Projekte von KMU im Rahmen
von Horizon2020 gab es 27 österreichische Einreichungen. Von diesen 27 wurden 4 für Förderungen
ausgewählt. Damit haben wir innerhalb den 28 EU-Ländern - nach Irland – die beste Erfolgsquote.“ Auf
die Bedeutung der EU-Förderpolitik für die österreichischen Unternehmen und die Vielfalt an Programmen
gingen auch Bernhard Sagmeister, Geschäftsführer des Austria Wirtschaftsservice (aws), und Thomas Uher,
Sprecher des Vorstands der Erste Bank Österreich, ein.
Förderungen für F&E und KMU
Eine hochkarätig besetztes Podium diskutierte darüber, wie die Mittel, welche Österreich durch die
neue Förderperiode der EU ab 2014 zur Verfügung stehen, von Unternehmen am besten bezogen und genutzt
werden können. Markus Seidl, Geschäftsführer der österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK)
erklärte die Ziele der neuen Förderperiode: „Der Fokus liegt auf den Themen, Forschung, Entwicklung und
Innovation, sowie auf der speziellen Förderungen von KMU. Ein EU-weites Ziel ist Senkung der CO2-Emissionen.“
Das Hauptproblem mit den nationalen und EU-Förderungen sahen jedoch alle Diskutanten in der Komplexität
der Antragsstellung und den notwendigen Dokumentation für Förderungen. Heinrich Steininger, Geschäftsführer
des KMU logi.cals GmbH, zum Förderdschungel aus der Praxis seines Betrieb: „Als wir letztes Jahr für
ein Vorhaben zusätzlich zur nationalen Förderung auch eine EFRE-Förderung beantragten, mussten wir
für ein- und dasselbe Projekt alles zwei Mal belegen. Das muss einfacher werden!“, wobei auch er einräumt:
„Ganz einfach wird es nie werden – das Leben ist ja kein iPhone“.
Christoph Huter vom Enterprise Europe Network (EEN) der WKÖ sah ein Problem darin, dass viele Unternehmen
nicht wissen, wie Förderungen genau ausschauen können und wer sie vergibt. „Nicht wenige Unternehmen
glauben immer noch, Förderungen gibt’s in Brüssel. Dabei wird der Großteil national abgewickelt.“
Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), informierte insbesondere
über die Fördermöglichkeiten im neuen EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ und stellte fest:
„Weiß ein Unternehmer, was er genau will? Dann ist bundesweit genau geregelt, an wen er sich wenden muss
und wie der Bewerbungsprozess abläuft. Ja, es gibt einen Förderdschungel, aber viel Verwirrung ist auch
hausgemacht, weil die Unternehmer mitunter nicht ausreichend informiert sind.“
Durch die Bank einer Meinung waren die Diskutanten in ihrem Wunsch nach einer Vereinfachung. EEN-Vertreter Huter:
„Eine einfachere Abwicklung von Förderungen ist dringend notwendig. Es ist einem Unternehmer schwer zu erklären,
warum er bei zwei verschieden Stellen Anträge stellen muss, wenn sein Projekt zum Beispiel in die Bereiche
Umwelt und Wirtschaft fällt.“ Und FFG-Geschäftsführerin Egerth appelliert an die anwesenden Unternehmensvertreter,
bei ihrer Forderung nach einer Vereinfachung der Förderpolitik „am Ball zu bleiben: Sagen Sie es laut genug
und immer wieder, damit die Politik versteht, wie wichtig dieses Thema für die Wirtschaft ist.“
Online-Tool EU-Förderguide
Mit dem Online-Tool EU-Förderguide - http://eufoerderguide.wko.at
- zeigt die WKÖ ihren Mitgliedern die vielfachen Möglichkeiten zur Nutzung von EU-Förderungen für
ihre gewerblichen Zwecke auf.
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