Grüner Bericht 2014 ist Auftrag für Investitionsoffensive in der Landwirtschaft
Wien (bmlfuw) - Der Grüne Bericht 2014, der am 16.09. im Ministerrat beschlossen wurde, macht deutlich,
dass Österreichs Bäuerinnen und Bauern ein sehr schwieriges Jahr zu bewältigen hatten. Unter anderem
führte der Klimawandel mit Dürre- und Hochwasserkatastrophen im Vorjahr zu teils erheblichen Ernteverlusten.
Das hatte für die bäuerlichen Betriebe insgesamt einen Einkommensrückgang von 6% zur Folge. Das
durchschnittliche Einkommen pro Betrieb betrug im Vorjahr 25.698 Euro (Erhebungsbasis: 2.209 freiwillig buchführende
land- und forstwirtschaftliche Betriebe). Das Einkommen pro Arbeitskraft ist ebenfalls um 6% gesunken und lag mit
20.236 Euro rund 20% unter dem österreichischen Einkommensdurchschnitt.
Weitere Gründe für die negative Einkommensentwicklung waren niedrigere Preise für Getreide und Ölsaaten
und höhere Aufwendungen für Futtermittel. Höhere Erzeugerpreise für Milch und mehr Erträge
aus der Forstwirtschaft konnten die Einkommensrückgänge insgesamt abmildern. Die Einkommenssituation
der Bergbauern hat sich deshalb sogar leicht verbessert. Im Vergleich zum Jahr 2012 stiegen die Bergbauerneinkommen
um 2 % auf 22.667 Euro je Betrieb. Dennoch lagen die Einkommen in diesem Bereich 12% unter jenen des landwirtschaftlichen
Durchschnitts.
Weniger öffentliche Gelder
Die öffentlichen Gelder waren 2013 im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig, da es keine Rückvergütung
für Agrardiesel mehr gibt. Bei den Direktzahlungen kam es durch den strikten Budgetkurs der EU zu Kürzungen.
Nach Betriebsformen konnten die Dauerkulturbetriebe die stärkste Steigerung (+17%) bei den Einkünften
verzeichnen. Leichte Einkommenszuwächse wurden auch bei den Forstbetrieben auf Grund der höheren Holznutzung
und bei den Futterbaubetrieben durch die gestiegenen Milchpreise erzielt. Einkommensrückgange über der
20%-Marke bei den Veredelungsbetrieben sind vor allem auf die höheren Futtermittelkosten und bei den Marktfruchtbetrieben
auf die niedrigeren Erzeugerpreise zurückzuführen. Auch die mehrwöchige Trockenperiode in den Sommermonaten
führte zu Ertragsausfällen sowohl im Ackerbau als auch im Grünland.
„Diese Zahlen sind für uns ein Handlungsauftrag. Wir brauchen einerseits ein starkes Sicherheitsnetz und bewährte
Instrumente der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik für die Bauern. Nur so können wir Marktschwankungen
und Exportausfällen entgegenwirken. Auf der anderen Seite müssen wir mit einer Investitionsoffensive
in die Zukunft blicken. Mit dem neuen Programm der Ländlichen Entwicklung werden wir entsprechende Akzente
setzen, um die Landwirtschaft und die ländlichen Räume zukunftsfit zu machen“, so Bundesminister Rupprechter.
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