Neues Bürogebäude eröffnet - Erweiterung der Krebsforschung wird derzeit errichtet
- Weitere Projekte in Planung
Wien (rk) - Das internationale Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim investiert weiter in seinen Wiener
Standort. Gestern Montag eröffnete Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner ein neues Administrationsgebäude
im Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna in Meidling. Das Gebäude bietet rund 240 Mitarbeitern Platz
und kostete 17 Mio. Euro. Darüber hinaus errichtet das Unternehmen derzeit ein zusätzliches Laborgebäude
für die Krebsforschung am Standort. Geplantes Bauende ist Herbst 2015, die Kosten werden rund 20 Mio. Euro
betragen. Weitere Projekte sind in Planung.
Das Boehringer Ingelheim RCV steuert die Aktivitäten des Unternehmens in mehr als 30 Ländern Mittel-
und Osteuropas, Zentralasiens sowie Israel und der Schweiz. "Das heute eröffnete Bürogebäude
umfasst rund 240 Arbeitsplätze. Zusätzlich haben wir vor einigen Monaten mit der Errichtung eines topmodernen
Forschungsgebäudes begonnen", berichtete Philipp von Lattorff, Generaldirektor des Boehringer Ingelheim
RCV, anlässlich der Eröffnung. "In Kürze stehen noch weitere Investitionsprojekte zur Entscheidung
an. Diese Investitionen sind ein großer Vertrauensbeweis der Eigentümerfamilien und der Unternehmensleitung
in die Qualität der in Wien geleisteten Arbeit", so von Lattorff.
Ausschlaggebend für die Investitionen am Standort Wien seien ein stabiles politisches und wirtschaftliches
Umfeld sowie stabile Rahmenbedingungen, wie z.B. die Forschungsförderung. Von Lattorff dankte den Repräsentanten
der Stadt Wien für bereits gesetzte Maßnahmen zum Abbau der Bürokratie und die Unterstützung
bei der Umsetzung von Projekten.
Unabhängigkeit von Boehringer Ingelheim oberstes Ziel
Boehringer Ingelheim zählt zu den forschungsintensivsten Unternehmen in Österreich. Christian Boehringer,
Vorsitzender des Gesellschafterausschusses, konkretisierte die Ziele des Unternehmens: "Gewinne zu erwirtschaften
ist eine Notwendigkeit, aber kein Ziel für die Gesellschafterfamilie. Die Gesellschafter und Mitarbeiter von
Boehringer Ingelheim wollen Menschen mit Medikamenten helfen, ihre Krankheiten zu heilen oder ihnen eine bessere
Lebensqualität zu ermöglichen."
"Als Familienunternehmen können wir langfristiger planen als unsere Konkurrenten. Dennoch müssen
wir uns flexibel an die Marktsituation anpassen. Dabei bleibt die Unabhängigkeit von Boehringer Ingelheim
immer oberstes Ziel", betonte Dr. Wolfgang Baiker, Mitglied der Unternehmensleitung der Boehringer Ingelheim
GmbH, Deutschland, und verantwortlich für die Unternehmensbereiche Biopharmazie und Produktion.
Als Paradebeispiel für ein starkes und erfolgreiches Regionalzentrum lobte Vizebürgermeisterin Mag.a
Renate Brauner das Boehringer Ingelheim RCV: "Wir freuen uns, dass eines der größten internationalen
Pharmaunternehmen sein Bekenntnis zum Standort Wien durch diesen Ausbau erneut bekräftigt. Das stärkt
die Bedeutung unserer Stadt als Drehscheibe für Mittel- und Osteuropa sowie als Kompetenzzentrum für
Life-Sciences."
Fokus Krebsforschung
Das Boehringer Ingelheim RCV ist Zentrum der Krebsforschung im Unternehmensverband. In der Wiener Forschung
arbeiten derzeit rund 270 Experten an der Entwicklung neuer Medikamente gegen Krebs. Sie suchen nach Wirkstoffen,
die übermäßige Zellteilung unterbinden oder den Widerstand gegen den programmierten Zelltod blockieren.
Seit mehreren Jahren forscht das Unternehmen auch an jenen Wirkmechanismen, die die Immunantwort verstärken,
in Richtung Tumor lenken oder Tumoren für das Immunsystem "unsichtbar" machen. Neue Wirkstoffe sollen
diese Tarnung aufheben, sodass der Körper die Krebszellen wieder als "fremd" erkennt und sie selbst
bekämpft
Im Vorjahr brachte Boehringer Ingelheim sein erstes Medikament aus der Wiener Forschung zur Behandlung einer bestimmten
Art von Lungenkrebs auf den Markt. Dieses wirkt besonders gut bei Patienten mit einer speziellen genetischen Mutation,
die man durch Tests identifizieren kann. "Bei der Präzisionsmedizin (meist als personalisierte Medizin
bezeichnet) bildet die Untersuchung der genetischen Veränderungen im Tumor die Basis für die Wahl einer
bestimmten Therapie. So können Ärzte jene Patienten ausfindig machen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit
auf die Behandlung ansprechen", erklärte der Senior Vice President Forschung im Boehringer Ingelheim
RCV, Prof. Dr. Eric Haaksma. Der Ansatz biete viele Möglichkeiten, um medizinische Behandlungen besser, sicherer
und wirksamer zu machen.
Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim betreibt weltweit drei große Forschungs- und Entwicklungszentren:
Biberach in Deutschland (Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen des Zentralen
Nervensystems sowie medizintechnische Geräte zur Verabreichung von Arzneimitteln); Ridgefield in den USA (Herz-Kreislauf-
und Stoffwechselerkrankungen, Autoimmunerkrankungen sowie Allergien) und Wien (Krebsforschung sowie Grundlagenforschung
am Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie, IMP).
Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna
Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna trägt die Verantwortung für das Geschäft mit
verschreibungspflichtigen Medikamenten, rezeptfreien Präparaten sowie Tierarzneimitteln von Boehringer Ingelheim
in Österreich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien sowie Israel
und der Schweiz. Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien
ist Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Produktion
im internationalen Unternehmensverband. Auch in der Grundlagenforschung engagiert sich Boehringer Ingelheim und
ist hier mit dem Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Damit zählt Boehringer
Ingelheim zu den forschungsintensivsten pharmazeutischen Unternehmen in Österreich. Insgesamt erzielte das
Regional Center Vienna im Geschäftsjahr 2013 Gesamterlöse in der Höhe von EUR 914,5 Mio und beschäftigte
in der Region 3273 Mitarbeiter.
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