Technologie und Innovation aus Österreich auf der internationalen Leitmesse der Windenergie
in Hamburg
Hamburg/St. Pölten (ig-windkraft) - Die weltweite Windenergie-Branche hat sich vergangene Woche auf
der Leitmesse der Windenergie in Hamburg getroffen. Mit mehr als 1.250 ausstellenden Unternehmen aus 33 Ländern
und über 33.000 BesucherInnen ist die Messe in Hamburg die bedeutendste Windenergie-Veranstaltung weltweit.
"Die österreichische Windbranche ist ganz vorne mit dabei", freut sich Stefan Moidl, Geschäftsführer
der IG Windkraft. Das Wachstum der Windbranche bestätigt sich auch in der Größe der Messe in Hamburg.
1.250 Aussteller von 33 Nationen waren in Hamburg vertreten. 33.000 BesucherInnen nutzten die WindEnergy Hamburg
um Geschäfte anzubahnen, sich über Neuigkeiten der Branche zu informieren und Kontakte zu knüpfen.
Österreich ist vorne mit dabei
Rund 20 österreichische Unternehmen präsentierten auf Ständen der Leitmesse der Windenergie
Technologie und Innovation "Made in Austria". Darüber hinaus waren auf der WindEnergy in Hamburg
weit über 100 österreichische BesucherInnen darunter auch eine von der IG Windkraft organisierte Gruppe.
Weltmarktführer in Rot-Weiß-Rot
Neben den rund 60 österreichischen Windkraftbetreibern hat die heimische Windbrache mittlerweile eine
breit aufgestellte Zuliefer-und Dienstleistungsbrache mit mehr als 160 Firmen. Ein Drittel dieser Firmen hat ein
Umsatzvolumen von 610 Millionen Euro. Firmen wie Bachmann, SKF oder Palfinger sind Altbekannte der Branche und
darüber hinaus Weltmarktführer mit ihren Produkten. In jeder zweiten Windkraftanlage die weltweit letztes
Jahr errichtet wurde, befindet sich eine Steuerung von Bachmann aus Vorarlberg. So erwirtschaftet Bachmann bereits
rund 60% seines Umsatzes im Windbereich. "Wir haben auch in den letzten Jahren unser Engagement im Bereich
der Modernisierung von Windrädern verstärkt", berichtet Bernhard Zangerl, CEO von Bachmann und ergänzt:
"Vor kurzen haben wir in den USA einen großen Auftrag für die Modernisierung und den Einbau für
unser neues System für die Zustandsüberwachung von Windrädern an Land gezogen."
Windstromerzeuger goe international
Das viele österreichische Firmen international tätig sind ist schon lange kein Geheimnis mehr. Österreichische
Windkraftunternehmen sind in vielen Europäischen Ländern aber auch in Übersee vertreten. So ist
die EWS Consulting gerade dabei in weitere Märkte ihre Fühler auszustrecken. "Wir knüpfen auf
der WindEnergy in Hamburg internationale Kontakte um die Expansion in die Türkei und nach Afrika weiter voranzutreiben.
In Deutschland arbeiten wir bereits an des ersten Windkraftprojekten", so Joachim Payr von EWS Consulting.
WindEnergy Hamburg mit dem Fokus auf der Betriebsführung
Im Bereich der Betriebsführung von Windkraftanlagen hat es in den letzten Jahren einen Entwicklungsschub
gegeben. Dies war auch auf der WindEnergy in Hamburg sehr stark zu spüren. Auch in diesem Bereich sind österreichische
Firmen vorne mit dabei. Die Windkraft Simonsfeld ist Marktführer in Österreich auf diesem Gebiet. "Wir
haben uns in den letzten fünfzehn Jahren in der technischen Betriebsführung eine Vorreiterrolle in Österreich
erarbeitet", erklärt Markus Winter, technischer Geschäftsführer der Windkraft Simonsfeld und
ergänzt: "In Bulgarien betreuen warten wir auch Anlagen anderer Betreiber und sind nun dabei neue Instandhaltungsstrategien
zu entwickeln." Die steirische Firma Uptime Engineering entwickelt Softwaresysteme welche Wartung und Betrieb
unterstützen. "Wir arbeiten Großteils für Firmen im Ausland aber auch große österreichische
Betreiber zählen zu unseren Kunden", so Christopher Gray von Uptime.
Innovationen "Made in Austria"
Selbst die Weiterentwicklung der Windenergie findet mitten in Österreich statt. In Klagenfurt arbeitet das
Unternehmen SET Sustainable Energy Technologies an einem neuartigen Differenzialgetriebe. Wie in allen Zulieferfirmen
liegt der Fokus am gesamten Weltmarkt. "Unser Ziel ist es, die Windkraftanlagen zu revolutionieren",
berichtet Maximilian Hehnberger Direktor Businessdevelopment von SET und setzt fort: "Dabei schauen wir uns
den chinesischen Markt sehr genau an und wollen dort möglichst bald Fuß fassen." Auch die Erfindung
des Grazer Startups Eologix stellt eine Weltneuheit dar. "Unser neues System der Vereisungsmessung am Windrad
hat bei vielen Messebesuchern großes Interesse geweckt", freut sich Michael Moser, Geschäftsführer
von Eologix. Die im Science Park Graz angesiedelte Firma ist auch ein gutes Beispiel für eine funktionierende
Zusammenarbeit von Forschung und Industrie. "Einmal mehr wurde bei der WindEnergy in Hamburg deutlich, dass
die österreichische Windbranche auf internationalem Parkett ganz vorne mit dabei ist", freut sich Moidl.
Von Husum nach Hamburg
Das Zentrum der Windenergie ist seit jeher Europa. Naheliegend, dass auch die bedeutendste Windmesse der Welt im
Herzen Europas, in Hamburg stattfindet. Das war nicht immer so, denn eine der ersten Windmessen fand vor 25 Jahren
in Husum in Norddeutschland statt. Nach dreizehn Windmessen und einer jährlich stark wachsende Windbranche,
gelangte die kleine idyllische Stadt an der Nordsee an ihre Kapazitätsgrenzen. 2014 fand die bedeutendste
Windmesse daher in der Messehauptstadt Hamburg statt. Hans Winkelmeier vom Energiewerkstatt Verein erinnert sich
noch gerne an die idealistischen Anfänge 1989 in Husum: "Die Windbranche hat seit damals enorm expandiert
und sich technologisch weiterentwickelt. Sie ist aus einer kleinen unbeachteten Nische zu einer Mainstreamtechnologie
herangewachsen. Geblieben ist aber die positive Stimmung der Energiewende, die mehr denn je in den Messehallen
zu spüren ist."
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