Rössler bei Eröffnung: Vorbildliches Naturschutz- und Bildungsprojekt
Salzburg (lk) - Der Hirschbichl-Pass an der Grenze zwischen Bayern und dem österreichischen Pinzgau
ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Hier grenzen zwei alpine Schutzgebiete direkt aneinander: auf der bayerischen
Seite der Nationalpark Berchtesgaden, jenseits der Grenze schließt sich der Naturpark Weißbach an.
Gemeinsam haben die beiden Schutzgebietsverantwortlichen unter dem Motto "Natur kennt keine Grenzen"
einen neuen Themen- und Erlebnisweg geschaffen, am 27. 09. wurde der Themenweg eröffnet.
Von bayerischer Seite sprachen die Eröffnungsworte Landrat Georg Grabner und die Stimmkreisabgeordnete Michaela
Kaniber. Die Ressortverantwortliche auf Salzburger Seite, Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Astrid Rössler
hielt bei ihrer Ansprache fest: "Ich freue mich, dass es gelungen ist, das grenzüberschreitende Schutzgebiet
Hirschbichl in Zusammenarbeit zwischen Bayern und Salzburg für die Bevölkerung angreifbar und erlebbar
zu machen. Der Themenweg stellt ein vorbildliches Naturschutz- und Bildungsprojekt dar. Besonders hervorheben möchte
ich die Möglichkeit, dass auch Personen mit eingeschränkter Mobilität den Weg erleben können."
Anschließend stellten die Bürgermeister der Gemeinden Ramsau und Weißbach - Herbert Gschoßmann
und Josef M. Hohenwarter sowie Dr. Michael Vogel vom Nationalpark Berchtesgaden und Mag. Christine Klenovec vom
Naturpark Weißbach – den neuen Themenweg gemeinsam vor. Musikkapellen und Weisenbläser von beiden Seiten
der Grenze untermalten die feierliche Eröffnung musikalisch.
Ziel des neuen, interaktiven und grenzüberschreitenden Erlebnisweges am Hirschbichl direkt an der Grenze ist
es aufzuzeigen, dass die Natur keine Grenzen kennt. Der Schutzgebietsverbund wird für die Bevölkerung
zu einem Erlebnis gemacht. Während der vergangenen Jahrhunderte hat der Mensch in dieser Region sehr wohl
Grenzen gelebt – es gibt jedoch eine seit Jahrhunderten gelebte Grenzkultur. Zum Beispiel die Almwirtschaft, die
von Deutschland aus über den Hirschbichlpass auf Almen im heutigen Naturpark Weißbach betrieben wird
oder eine alte Säumerstrecke für Salztransport, die in dieser Region verläuft.
Die Bereitstellung von attraktiven Angeboten für Gäste – auch vor dem Hintergrund einer nachhaltigen
Regionalentwicklung – ist erklärtes Ziel. Zum Projekt zählen auch der Bau eines neuen Buswendeplatzes
und neuer WC-Anlagen. Außerdem müssen Gäste beim Warten auf den Alm-Erlebnisbus (http://www.almerlebnisbus.com/) künftig nicht mehr im Regen stehen: Ein überdachtes
Wartehäuschen mit Infopavillon bietet Schutz vor Wind und Wetter. Der neue Rundwanderweg mit acht Stationen
ist knapp einen Kilometer lang und auch für Gäste mit eingeschränkter Mobilität zu benutzen.
Tafeln informieren über den Naturraum Hirschbichlpass, den ökologischen Verbund, die Biodiversität
und die Lebensräume Wasser, Wald, Alm und Fels. Hinzu kommen interaktive Stationen wie ein Trittsteinbiotop,
eine Lesesteinmauer und ein Spiel zum Mitmachen. Auch auf die historischen und aktuellen Nutzungen des Gebietes
am Grenzübergang gehen die Informationsangebote ein. Das neue Projekt ergänzt die bereits bestehenden,
grenzüberschreitenden Wanderungen aus den Sommer-Bildungsprogrammen beider Schutzgebiete.
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