LH Pröll bei der Ausstellungseröffnung in Mistelbach: "Künstler
sind das Salz der Erde"
St. Pölten (nlk) - Im Rahmen eines neapolitanischen Festes eröffnete Landeshauptmann Dr. Erwin
Pröll am 27.09. gemeinsam mit Hermann Nitsch, Mag. Michael Karrer, Leiter des Nitsch Museum Mistelbach, und
Giuseppe Morra, Direktor des Museo Nitsch Neapel, die Ausstellung "arena - werk aus dem werk" in Mistelbach.
Diese präsentiert erstmals Arbeiten aus der renommierten Sammlung von Morra. Parallel dazu werden in Neapel
in der Ausstellung "Malaktionismus - Exzess und Sinnlichkeit" Aktionsmalereien aus der Sammlung des Nitsch
Museum Mistelbach gezeigt.
"Die Künstlerinnen und Künstler sind das Salz der Erde", so Landeshauptmann Pröll. Egal,
woher die Zugänge kämen, es müssten alle Zugänge offen bleiben. "Das führt zu einer
lebendigen kulturellen Szenerie und zu einer innovativen Gesellschaft", so Pröll. Der Kulturtourismus
habe in Niederösterreich mittlerweile eine große Dimension erreicht, durch die Kultur strahle Niederösterreich
weit über die Grenzen des Landes hinaus. Zur Verbindung mit Neapel sagte Pröll, dass beide Landschaften
von einer langen Geschichte, Tradition und Kultur geprägt seien und auch die Lebensfreude viele Parallelitäten
ausstrahle.
Auf die Frage, ob monografische Einrichtungen noch zeitgemäß wären, sagte Pröll: "Wir
gehen in Niederösterreich einen doppelten Weg." Das Land habe sich zu monografischen Museen bekannt,
führe aber auch monografische Ausstellungen durch. "Die Galerie Krems solle eine Heimstätte für
zeitgenössische Künstler werden, wo Künstler auch ihr Werk präsentieren können",
so Pröll.
Karrer sagte, dass es zwei monografische Museen von Hermann Nitsch gebe, eines in Mistelbach und eines in Neapel.
Mit "arena - werk aus dem werk" werde heute erstmals eine länderübergreifende Ausstellung eröffnet.
"Bereits in vier Wochen wird im Museo Nitsch Neapel die Ausstellung 'Malaktionismus - Exzess und Sinnlichkeit',
kuratiert vom Nitsch Museum Mistelbach, eröffnet", so Karrer. Im Museum in Neapel liege der programmatische
Schwerpunkt auf dem Aktionismus und der privaten Sammlung von Morra, in Mistelbach stünden die Schüttbilder
von Nitsch im Zentrum.
Morra meinte, Kunst sei für ihn schwierig zu verstehen gewesen, der Schlüssel für sein Verständnis
sei Nitschs Werk über das Lamm gewesen. Die Ausstellung "arena - werk aus dem werk" sei über
40 Jahre gemeinsamen Lebens gewachsen und werde von vielen als die schönste Nitsch-Ausstellung bezeichnet.
Nitsch erzählte, dass Morra über einen Freund auf ihn und seine Arbeiten aufmerksam geworden sei und
ihn sofort nach Italien eingeladen habe, um eine Ausstellung zu machen. "Ich habe in Morra einen jungen Enthusiasten
kennengelernt und zusammen mit ihm die Ausstellung aufgebaut", so Nitsch. Seither sei viel passiert, Morra
sei heute ein "angesehener Galerist" und wisse seinen Beruf auszuüben, so der Künstler. "Meine
Heimat ist der Kosmos, ich bin überall zu Hause. Wenn ich Heimat definieren müsste, dann ist es das Weinviertel",
so Nitsch. Über die beiden Museen in Mistelbach und Neapel sagte Nitsch: "Die beiden Museen bedeuten
mir sehr viel, weil sie in einer Landschaft und in einem Kulturbereich sind, den ich liebe."
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