„Mit Bildung und Kultur die Zukunft gestalten“ – LH Kaiser lädt ins Casineum Velden –
Kärntens Volksgruppenpolitik ist beispielhaft
Klagenfurt (lpd) - „Mit Bildung und Kultur Zukunft gestalten“ - „Z izobrazbo in kulturo oblikovati prihodnost“:
unter diesem Motto steht der diesjährige 25. Europäische Volksgruppenkongress, der am 1. Oktober, ab
9 Uhr, im Casineum Velden stattfindet. Bildung, Kultur, regionale Identität, Sprachenvielfalt, Erziehung zur
Interkulturalität und Mehrsprachigkeit sowie historische Rückblicke bilden die breite Themenvielfalt.
Landeshauptmann Peter Kaiser wird die Eröffnung vornehmen und dabei den Blick auf Zukunftsperspektiven im
europäischen Kontext betonen. Zahlreiche Referenten sind angesagt, unter ihnen: ORF-Generaldirektor Alexander
Wrabetz, Mag. Peter Fritz (Ausstellungskurator Schallaburg), Karl Magnusson (Nationalmuseum, Gothenburg, Schweden),
Dr. Katja Gasser (ORF Kultur), Dr. Miha Vrbinc (Christlicher Kulturverband), Dr. Paul-Jürgen Porr (Vorsitzender
des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien), weiters Matic Germovsek (Präsident Jugend Europäischer
Volksgruppen, Berlin), Sabine Sandrieser (Landesschulinspektorin), MMag. Daniel Wutti (Universität Klagenfurt),
Dr. Zaira Vidau (Slowenische Forschungsinstitut, Triest) und Dr. Janko Malle (Geschäftsführer des Slow.
Kulturverbandes).
Der Landeshauptmann sagt, dass Kärntens Volksgruppenpolitik sich bemühe, beispielgebend zu sein. Er erinnert
daran, dass der erste Volkgruppenkongress 1990 in Warmbad Villach stattgefunden hat. Seit damals haben rund 300
nationale und internationale Expertinnen und Experten an dieser Veranstaltungsreihe mitgewirkt und ca. 6.000 Teilnehmerinnen
und Teilnehmer aus dem In- und Ausland besuchten diese traditionsreiche Veranstaltungsreihe. „25 Volksgruppenkongresse
und 30 Publikationen erheben den Anspruch, Kärntens vorbildhafte Volksgruppenpolitik weiterzuentwickeln und
als zukunftsweisendes Modell in und für Europa zu empfehlen“, so Kaiser. Der Landeshauptmann verweist in diesem
Zusammenhang auf das seit 1990 eingerichtete Volksgruppenbüro als Dienst- und Servicestelle für Belange
der slowenischen Volksgruppe, weiters auf das Dialogforum und überhaupt auf die Stärkung der Menschenrechtsarbeit.Er
freue sich, viele Delegationen und Gäste aus dem In- und Ausland begrüßen und Beratungen mit ihnen
führen zu können, so Kaiser. So kommen Delegationen aus Rumänien, Czernowitz, aus Kiew, ebenso sind
Schülerinnen und Schüler vom Alpen-Adria Gymnasium Völkermarkt und vom Bundesgymnasium für
Slowenen mit ihren Lehrern zu Gast. „Ich wünsche allen Referentinnen und Referenten und mit dem Thema befassten
Expertinnen und Experten einen spannenden wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch“, so Kaiser. Die Gespräche
werden wiederum in einer Nachlese als Band 31 der „Kärnten Dokumentation“ erscheinen.
Im Vorfeld finden ebenfalls sehr interessante Veranstaltungen und Diskussionen des Landes bzw. des Volksgruppenbüros
im Zeichen des Gedenken an den Ersten Weltkrieg sowie aktueller Krisenherde statt.
Eine Podiumsdiskussion findet am Montag, 29. September, um 18 Uhr im Konzerthaus Klagenfurt statt. Unter der Leitung
von ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz diskutieren LH Kaiser, Alma Hannig, Universitätsprofessor
Helmut Konrad und Botschafter a.D. Wolfgang Petritsch zum Thema „Vom Pulverfass zu einer Chance für Europa“.
Um 20 Uhr folgt eine Vernissage im Verwaltungszentrum (Mießtalerstraße 1, 9020 Klagenfurt) zur Fotoausstellung
„Auf der Suche nach Atlantis – Bosnien und Herzegowina 1888 – 2008“.
Eine Gedenkenquete 1914/2014 zum 1. Weltkrieg findet am Dienstag, 30. September, ab 9 Uhr, im Landesarchiv in Klagenfurt
statt, zu der LH Kaiser und Bundesratspräsidentin Blatnik unter dem Motto „Vergangenheit verstehen - Zukunft
gestalten“ einladen. Der Landeshauptmann betont die Rolle der Europäischen Union als Friedensstifter. Anstelle
blutiger Fronten in den beiden Weltkriegen gebe es heute zwischen den Staaten Europas Partnerschaften und Verbindungen
auf politischer, wirtschaftlicher und anderen Ebenen. „Dies gilt auch für Kärnten, welches vom Kriegsland
zur Alpen-Adria-Friedensregion mutierte. Anstelle von Grenzen, arbeiten wir mit den Nachbarregionen Friaul-Julisch
Venetien, dem Veneto und Slowenien immer enger zusammen, sowohl im Rahmen der Euregio „Senza Confini“ als auch
im Rahmen der Alpen-Adria Allianz“, so Kaiser.
Landesarchivdirektor Wilhelm Wadl befasst sich mit den Ereignissen „1914 bis 2014: Vom Kriegsland zur Alpen-Adria-Friedensregion“.
Ihm folgt eine historische Collage „Der Untersuchungsrichter von Sarajewo“ von Janko Ferk. Ein Podiumsgespräch
mit Marjan Sturm (Obmann des Zentralverbandes Slowenischer Organisationen) und Josef Feldner (Obmann Kärntner
Heimatdienst) bzw. Kurzstatements von Schülerinnen und Schüler zum Thema „Kärnten neu gedenken“
runden das Programm ab. Moderiert wird die Enquete von Katja Gasser (ORF).
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