LR Holub: 2,5 Mio. Euro flossen für Renaturierungsmaßnahmen der Gail in die Region
– Projekt verbindet Ökologie mit Hochwassersicherheit
Klagenfurt (lpd) - Die Schlussfeier des Projekts „LIFE Gail“ beging Umweltreferent LR Rolf Holub am 24.09.
gemeinsam mit den Projektverantwortlichen und den örtlichen Volksschulen Hohenthurn und St. Georgen in Feistritz
an der Gail, dabei eröffnete er vor Ort auch einen Besucherinformationspunkt. Drei Gailabschnitte, sogenannte
Modellstrecken mit mehr als 1,2 Kilometern Länge, wurden nach den Vorgaben von Wasserbautechnikern und Ökologen
neu gestaltet. Rund 2,5 Mio. Euro aus dem LIFE-Natur Fonds der EU und dem Ministerium für ein lebenswertes
Österreich flossen in die Region. Ziel war die Schaffung eines naturnahen und gleichzeitig hochwassersicheren
Flusses.
„Das LIFE-Projekt an der Gail läuft Ende 2014 aus. Alle Beteiligten, auch die Fördergeber in Brüssel,
erwarten sich einiges von den Maßnahmen hier“, ließ der zuständige Bundesminister Andrä Rupprechter,
der terminlich verhindert war, ausrichten. Und weiter: „Für uns ist es ein Pilotprojekt, das vorbildhaft für
ähnliche Flüsse in Europa zeigen soll, wie eingedämmte Flüsse wie die Gail revitalisiert werden
können.“
„Was auf den ersten Blick einfach aussieht, erforderte in der Umsetzung viel Überlegung“, erläutert Holub.
„Die Gail führt in diesem Abschnitt viel Feinmaterial wie Sand und Schlamm mit sich. Es lagert sich an den
Ufern ab und verengt den Abfluss. Soll die Hochwassersicherheit gewahrt bleiben, müssen die Ablagerungen immer
wieder um teures Geld entfernt werden“, führte er aus.
Hier setzte das LIFE-Projekt an. Geht es nach den Vorstellungen von Projektleiter Norbert Sereinig von der Unterabteilung
Schutzwasserwirtschaft der Kärntner Landesregierung, soll sich die Gail in Zukunft bestmöglich selber
„räumen“ und dadurch nicht nur den Instandhaltungsaufwand und die Kosten reduzieren, sondern auch ökologische
Verbesserungen bringen. Wie dieses Ziel am besten erreicht werden kann, werden nachfolgende Untersuchungen (ein
sogenanntes Monitoring) in den drei Modellstrecken an der Gail zeigen.
Damit nicht genug: Aus Mitteln des Naturschutzes wurden innerhalb desselben Projektes südlich der Gail mehrere
Altarme saniert. Westlich des Modellflugplatzes entstanden vier große Stillgewässer und die „Kleine
Gail“ - ein kleiner Bachlauf, der das Gelände durchfließt. Damit die neue Naturoase auch den Menschen
vor Ort zu Gute kommt, wurden zum Abschluss ein Rundwanderweg samt Aussichtshügel und Informationstafeln ihrer
Bestimmung übergeben.
Die Wasserwirtschaft Hermagor, in deren Zuständigkeit die Baumaßnahmen fielen, möchte bei der Finanzierung
und Zusammenarbeit auch weiterhin neue Wege gehen, um den gesetzlichen Auftrag des Hochwasserschutzes bestmöglich
zu erfüllen, erklärte ihr Leiter Hannes Poglitsch. „Die Zusammenarbeit mit LIFE, mit dem Naturschutz
des Landes aber auch mit den Gemeinden, Grundbesitzern, Anrainern und Schulen hat hervorragend funktioniert. Ihnen
allen gebührt ein aufrichtiger Dank“, betonte er.
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