Wien (rk) - Wien bekommt ein einheitliches FußgängerInnen-Leitsystem. Der Prototyp für die geplanten
Informations-Stelen wurde am 22,09, im Rahmen des "Europäischen Autofreien Tages" von Vizebürgermeisterin
Maria Vassilakou, Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger und der Fußverkehrsbeauftragten Petra Jens vorgestellt.
Der erste Standort für das neue Leitsystem ist der Siebensternplatz im 7. Bezirk, weitere Stelen werden noch
in diesem Jahr auf der neugestalteten Mariahilfer Straße aufgestellt.
Das Leitsystem bietet vor allem für Ortsunkundige bessere und schnellere Orientierung und zeigt die Besonderheiten
der Umgebung. Der auf der Info-Stele aufgedruckte Plan gibt unter anderem Entfernungen beziehungsweise Gehzeiten
zu den umliegenden Öffi-Stationen, zu Carsharing-Standorten, den Citybike-Stationen oder öffentlichen
WCs an. Zusätzlich sind "Short-Cuts" (z.B. Durchgänge durch Höfe) für FußgängerInnen
angegeben, mit der Information, ob diese barrierefrei sind oder nicht. Die Informations-Stele ist werbefrei und
wird nachts von innen beleuchtet. Das Leitsystem ist wichtiger Bestandteil der übergeordneten Flaniermeilen
durch die Stadt, die bis 2018 in Wien umgesetzt werden sollen.
Durch das Info-System wird der Fußverkehr in der Stadt weiter gefördert, da Entfernungen realistischer
eingeschätzt und die beste Wegstrecke leichter gefunden werden kann.
Öffentlicher Verkehr und der Fußverkehr werden besser verknüpft
"Das neue Leitsystem ist die Gebrauchsanleitung für die Stadt der kurzen Wege. Das Info-System gibt
einen schnellen und informativen Überblick, wie ich zu Fuß am besten ans Ziel komme", so Vassilakou.
"Wien ist bereits heute eine Stadt der kurzen Wege, beinahe ein Drittel aller WienerInnen erledigt die Alltagswege
hauptsächlich zu Fuß. Diesen Trend wollen wir fördern und das Zu- Fuß-Gehen erleichtern."
"Eine moderne und zukunftsfähige Stadt wird auch daran gemessen, wie bequem und sicher sich FußgängerInnen
in ihrem Lebensumfeld bewegen können", so Blimlinger. "Die Angaben der oft kurzen Gehzeiten wird
etliche Menschen dazu bringen, diese Wege zu Fuß zurückzulegen - und dabei viel Interessantes zu entdecken."
Petra Jens, Wiener FußgängerInnenbeauftragte abschließend: "In den kommenden Monaten wird
das Zu-Fuß-Gehen ein zentrales Thema in der Stadt sein. Mit dem Streetlife Festival hat die Stadt Wien den
Auftakt für die Jahreskampagne gesetzt. Ende und Höhepunkt des Zu-Fuß-Geh Schwerpunkts in Wien
bildet die internationale "walk21" Konferenz im Oktober 2015."
Technische Beschreibung
Das neue Orientierungsleitsystem für Wien basiert auf dem Konzept der Legible City, dieses wurde in England
entwickelt und hat sich dort als Terminus etabliert. Ziel ist ein Vertrautwerden mit der Stadt, einen Prozess der
Identifikation und der Aneignung der Umgebung anzustoßen. Das Wissen um den Lebensbereich soll erweitert,
das Zu-Fuß-Gehen als schnelle, ökologische und sozial sinnvolle, aber auch angenehme Wahl der Fortbewegung
wiederentdeckt werden. Darüber hinaus stellt das Orientierungsleitsystem ein Brandingelement im Stadtmarketing
und ein Medium zur Identifikation mit der Stadt dar.
Das Fußgängerleitsystem besteht aus einer rostfreien Grundkonstruktion welche die 2-seitigen situierten
Glasplatten tragen. Die Glasplatten bestehen aus Verbundsicherheitsglas (VSG) auf denen die beidseitigen Informationsfolien
mittels speziellem Klebverfahren aufgebracht sind. Die technische Ausstattung der Säulen bietet trotz der
geringen Konstruktionstiefe u.a. eine standardmäßige weiße Beleuchtung in den Dunkelstunden, sowie
die Möglichkeit spezielle Beleuchtungsszenarien im Zuge von Eventveranstaltungen umsetzen zu können.
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