Intensivierung der Zusammenarbeit LFUI und UMIT
Innsbruck (lk) - Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (LFUI) und die Private Universität
für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik (UMIT) rücken in einem ersten Schritt
in Richtung neuer „Campus Tirol“ näher zusammen – dadurch soll in Zukunft die Zusammenarbeit der Tiroler Hochschulen
verstärkt werden. „Mit 33.000 Studierenden, 3.000 Lehrbeauftragten und einem jährlichen Budgetvolumen
von 400 Millionen Euro haben die acht Tiroler Hochschulen eine enorme Bedeutung für den Standort Tirol“, erklärt
LH Günther Platter. „Es ist uns deshalb ein zentrales Anliegen, die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten
kontinuierlich weiterzuentwickeln und hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Auf Initiative des Landes werden deshalb die Gesellschafterstrukturen der UMIT adaptiert, um die Universität
Innsbruck an der Institution in einer Höhe von zehn Prozent zu beteiligen. Künftig wird auch eine Personalunion
in den Führungsfunktionen zwischen LFUI und UMIT ermöglicht. „Unser gemeinsames Ziel ist die Stärkung
der Tiroler Hochschulen für die Zukunft – dies erreichen wir, indem die Universitäten inhaltlich wie
strategisch intensiv zusammenarbeiten“, betont LRin Patrizia Zoller-Frischauf, die für die Beteiligungen des
Landes zuständig ist.
Im Bereich verschiedener Studien wie Mechatronik oder Gesundheits- und Sporttourismus gibt es bereits Kooperationen
zwischen UMIT und LFUI. Dieser Weg wird nun konsequent fortgesetzt, ist Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg überzeugt.
Für ihn bedeutet der „Campus Tirol“ eine weitere Bündelung der Kompetenzen, die eine klare „Win-Win-Situation“
für die beteiligten Hochschulen bringt. „Eine enge Abstimmung zwischen den Universitäten führt zu
einer Qualitätssteigerung im Angebot und damit zu einer erhöhten internationalen Wahrnehmung.“ Bereits
jetzt zähle die LFUI in diversen Rankings weltweit zu den Top-Universitäten.
Neue Rektorin der UMIT bestellt
Mit Sabine Schindler ist die neue Rektorin der UMIT bestellt. Die deutsche Physikerin ist seit 2002 Professorin
am Institut für Astro- und Teilchenphysik der Universität Innsbruck, dessen Leitung sie von 2004 bis
2012 innehatte. Seit 2012 ist sie Vizerektorin für Forschung der Universität Innsbruck. „Die Top-Wissenschaftlerin
ist die Idealbesetzung für das Rektorat der UMIT, da sie auch in den Führungsgremien der Leopold-Franzens-Universität
vertreten ist. Damit haben wir den ersten Schritt in Richtung ‚Campus Tirol‘ gesetzt“, ist LRin Zoller-Frischauf
überzeugt.
Statements der UniversitätsvertreterInnen:
Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck
„Ein gemeinsamer Campus Tirol und die damit verbundene engere und synergetische Zusammenarbeit der Hochschulen
in Tirol waren bereits ein Ziel bei der Gründung der Tiroler Hochschulkonferenz vor mehr als fünf Jahren.
Diese Idee, inzwischen in nahezu allen Bundesländern kopiert, trägt bereits erste Früchte: Gemeinsam
mit dem Land Tirol wurde im Rahmen der Technologieoffensive das Mechatronikstudium als gemeinsames Angebot der
UMIT und der Universität Innsbruck (LFUI) etabliert.
Auch das neue Studienangebot in Landeck, ein Bachelorstudium für Wirtschaft, Gesundheit und Sporttourismus,
das UMIT und LFUI gemeinsam anbieten, ist bereits beim Start extrem nachgefragt. Vor kurzem haben wir durch entsprechende
Kooperationsabkommen die Durchführung von Dissertationen gemeinsam mit den Tiroler Fachhochschulen initiiert.
Es zeigt sich also deutlich, dass wir gemeinsam mehr erreichen können und damit einen Mehrwert für den
Bildungs- und Wissenschaftsstandort Tirol schaffen. In diesem Sinne bietet uns nun die organisatorische Verschränkung
eine gute Chance, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und diesen durch eine gemeinsame, aufeinander abgestimmte
strategische Planung zu unterstützen. Dabei sollten jedoch die Eigenständigkeit und Spezialisierungen,
und damit die Stärken der einzelnen Hochschulen erhalten bleiben. Unser Ziel ist es, gemeinsam die Qualität
und damit die Zukunftsfähigkeit unserer Region weiterzuentwickeln.“
Christian Smekal, Vorsitzender des Universitätsrates der Universität Innsbruck
„Die konstruktive Weiterentwicklung der Zusammenarbeit der Tiroler Hochschulen im Rahmen des Campus Tirol bietet
mehrere interessante Chancen für den gesamten Standort und sollte daher weiterverfolgt werden. Diese Vorteile
liegen in einer gemeinsamen und abgestimmten Weiterentwicklung des Studienangebotes und verbesserter Serviceangebote
nach innen und außen durch verstärkte Kooperationen zwischen den Hochschulen am Campus Tirol.
Tirol kann mit diesem innovativen Ansatz ein Best-Practice-Modell entwickeln, das uns von anderen Regionen unterscheidet
und damit auch die Sichtbarkeit des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes Innsbruck/Tirol deutlich erhöht.“
Sabine Schindler, designierte Rektorin der UMIT
„Die UMIT hat als Privatuniversität einen festen Platz in der Tiroler Hochschullandschaft. Aufgrund ihres
Angebotes in Lehre und Forschung stärkt sie den Bildungs- und Wissenschaftsstandort Tirol im Wettbewerb um
die besten Köpfe. Aufbauend auf den sehr guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit zwischen der UMIT und der
Universität Innsbruck bietet sich die Chance, künftig auch im Bereich der Gesundheits- und Pflegewissenschaften
gemeinsame Wege zu gehen. Ein Fokus könnte dabei speziell auf Angeboten liegen, die Antworten auf die drängenden
Fragen einer alternden Gesellschaft bieten. Hierzu gibt es in beiden Institutionen erfolgversprechende Ansatzpunkte
und ein gemeinsamer Auftritt verbessert darüber hinaus die Sichtbarkeit deutlich. Außerdem tragen entsprechende
Kooperationsprojekte dazu bei, die vorhandenen Ressourcen effizienter zu nutzen und Spielräume für neue
Angebote zu schaffen.“
Christa Them, Rektorin der UMIT
„Für die UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik
ist die Kooperation mit der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und mit der Medizinischen Universität
Innsbruck ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Bereits von Anfang an haben wir in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten interdisziplinär
bestens zusammengearbeitet. Mit dem gemeinsamen Mechatronik-Studium und mit dem gemeinsamen Studium in Landeck
wurde diese Zusammenarbeit auch im Bereich der Lehre erfolgreich umgesetzt.
Die jetzige institutionelle Verschränkung der Tiroler Hochschulen, von der wir uns zusätzliche Synergieeffekte
in Forschung und Lehre erwarten, ist ein weiterer logischer Schritt, von dem alle profitieren werden.
Dieter Lukesch, Vorsitzender des UMIT-Aufsichtsrates
„In der heutigen Zeit ist die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens und der Medizinischen Technik ein Gebot
der Stunde. Die UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und
Technik in Hall hat diesen Zukunftstrend schon bei ihrer Gründung vor über zehn Jahren erkannt und sich
in diesem Bereich zu einer für Tirol äußerst wichtigen akademischen Institution entwickelt. 1500
Studierende, über 2000 Absolventinnen und Absolventen, zahlreiche wissenschaftliche Projekte, Publikationen
und Kongressbeiträge dokumentieren das.
Doch die Zeit bleibt nicht stehen. Damit der Wissenschaftsstandort national und international sichtbar bleibt,
ist es notwendig, dass die Tiroler Hochschulen noch enger zusammenarbeiten, Synergiepotentiale nutzen und das Geld,
das für Forschung und Lehre an den Universitäten zur Verfügung steht, effizient einsetzen. Das Konzept
der Tiroler Landesregierung für den „Campus Tirol“ weist in diese Richtung. Eine enge Zusammenarbeit von Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck, Medizinische Universität Innsbruck, Universität Bozen und UMIT führt zu einer nachhaltigen,
zukunftsorientieren Stärkung der Wissenschaft und damit auch der Wirtschaft in Tirol.“
|