Tirol: Infokampagne über Angebote des Landes für Kinder, Jugendliche und Eltern
Innsbruck (lk) - „Kind, Teenager oder Elternteil zu sein, kann mitunter der härteste Job der Welt sein.
Mit der Informationsoffensive ‚Von 0 bis immer für dich da‘, wollen wir zeigen, dass das Land Tirol niemanden
mit seinen Fragen und Problemen alleine lässt“, stellen LRin Christine Baur und LRin Beate Palfrader eine
neue Initiative des Landes vor.
Die Kinder- und Jugendhilfe, die Kinder- und Jugendanwaltschaft, aber auch der Fachbereich Jugend des JUFF bieten
ein umfassendes Beratungs-, Hilfs- und Unterstützungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern. Dieses
bekannt zu machen und Hemmschwellen abzubauen, ist Ziel der Informationskampagne.
Abseits von Friede, Freude, Eierkuchen
„In einem Familienverbund zu leben bedeutet, dass nicht immer nur Friede, Freude, Eierkuchen herrscht“, weiß
die für die Kinder- und Jugendhilfe zuständige LRin Christine Baur. Egal ob bei Problemen in der Schule,
Stress mit Eltern oder Freunden, Scheidungskonflikten oder Problemen und Gewalt in der Familie – es gibt Hilfe.
„Bei scheinbar kleinen, genauso wie bei schwerwiegenden Problemen gibt es Unterstützung. Diese reicht von
der Schulsozialarbeit über die Erziehungsberatung, ambulanten Familienbetreuungen bis hin zu Kriseneinrichtungen
oder Wohngemeinschaften für Jugendliche. Und es macht Sinn, Hilfe anzunehmen“, ist Baur überzeugt.
Breites Leistungsangebot
Seit Anfang dieses Jahres heißen die ehemalige Abteilung Jugendwohlfahrt und die Jugendämter in den
Bezirken „Kinder- und Jugendhilfe“. Und das hat seinen guten Grund: „Die Kinder- und Jugendhilfe bietet Hilfe und
Unterstützung auf Augenhöhe. Wir versuchen Lösungen zu finden – und zwar nicht über die Köpfe
der Betroffenen hinweg, sondern gemeinsam mit den Eltern und Kindern“, so Baur. Zudem sei das Leistungsangebot
der Kinder- und Jugendhilfe wesentlich breiter als gemeinhin bekannt: Bei Trennungen und Scheidungen informiert,
berät und vermittelt sie etwa in Fragen des Kindesunterhalts und bei Besuchsregelungen. Sie ist Ansprechpartnerin
für Pflegefamilien und schützt Kinder und Jugendliche vor Gewalt.
Allen Anliegen und Fragen von Kindern und Jugendlichen widmet sich die Kinder- und Jugendanwaltschaft. Sie setzt
sich parteilich für die Rechte der Kinder und Jugendlichen und die Durchsetzung ihrer Interessen ein. Sie
ist das Sprachrohr für junge Menschen, vermittelt bei Konflikten und bietet Kindern und Jugendlichen rasche
und unbürokratische Beratung und Unterstützung in schwierigen Situationen. Als weisungsfreie Einrichtung
kann das Angebot der Kinder- und Jugendanwaltschaft vertraulich, kostenlos und auf Wunsch auch anonym in Anspruch
genommen werden.
Einen wesentlichen Teil des Serviceangebots für Jugendliche bietet auch das JUFF-Fachbereich Jugend. „Die
offene und mobile Jugendarbeit animiert Jugendliche zur sinnvollen Freizeitgestaltung und bietet Unterstützung
in Problemsituationen. Darüber hinaus können sich Jugendliche in der Jugendinfo zu Themen wie Internet-Mobbing,
Ferialjobs, Auslandsaufenthalte und -praktika informieren und beraten lassen“, umreißt LRin Beate Palfrader
die Leistungspalette, die auch Jugendschutz und Suchtprävention umfasst. Verschiedene Initiativen wie „Mittuan“
und der Jugendredewettbewerb ermutigen Jugendliche zur Partizipation und fördern das Interesse an politischer
Bildung.
Als Bildungslandesrätin weiß Beate Palfrader, dass sich familiäre Probleme meist auch in der Schule
oder der Kinderbetreuungseinrichtung bemerkbar machen: „Ein umfassendes Beratungs- und Hilfsangebot für unsere
Kinder, Jugendlichen und Eltern leistet einen ganz wesentlichen Beitrag dazu, dass Schule und Bildung gelingen
können und nicht von anderen Fragen überschattet werden.“
Alltagssituationen und Angebote sichtbar machen
Auf Plakaten und in einem Kinospot werden unterschiedliche Situationen aus dem Leben von Kindern, Jugendlichen
und Eltern dargestellt. Die Anlaufstellen werden gleich mitgeliefert. „Mit der rund zweimonatigen Informationsoffensive
‚Von 0 bis immer für dich da‘ machen wir Problemlagen und Unterstützungsangebote sichtbar“, führen
die beiden Landesrätinnen aus. In den nächsten zwei Wochen erhalten zudem alle Tiroler SchülerInnen,
Kinderbetreuungseinrichtungen, Jugendzentren und Jugendorganisationen sowie Gemeinden ein „Handbuch für die
härtesten Jobs der Welt“. In diesem sind wiederum alle Ansprechpartner angeführt.
„Wir wollen in der Kampagne aber auch zeigen, dass Jugendliche und Eltern mit ihren Stresssituationen, lustigen
und schönen Erlebnissen oder Krisen nicht alleine sind und laden sie deshalb ein, Alltagsfotos von ihrem „härtesten
Job“ zu posten. Die Bilder werden dann auf http://www.meinjobtirol.at,
wo auch alle Anlaufstellen und weiterführenden Beratungsangebote zu finden sind, veröffentlicht. Es locken
tolle Gewinne.
„Jeder Konflikt im Familienverbund, der vor einer Eskalation gelöst oder zumindest entschärft werden
kann, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Das Land bietet dafür die erforderlichen Hilfeleistungen“,
stellen Soziallandesrätin Christine Baur und Familienlandesrätin Beate Palfrader abschließend klar.
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