Im Rahmen einer Pressekonferenz wurde die VIENNA BIENNALE 2015 erstmals der Öffentlichkeit
präsentiert
Wien (viennabiennale) - Von 11. Juni bis 4. Oktober 2015 ist Wien erstmals Austragungsort einer interdisziplinären
Biennale: Die VIENNA BIENNALE 2015, die im Rahmen einer Pressekonferenz am 03.10. erstmals der Öffentlichkeit
präsentiert wurde, schafft innovative kreative Allianzen und verbindet als erste ihrer Art weltweit zeitgenössische
bildende Kunst mit Design und Architektur. Initiiert von Christoph Thun-Hohenstein, Direktor MAK, realisiert in
Partnerschaft mit der Universität für angewandte Kunst Wien, der Kunsthalle Wien, dem Architekturzentrum
Wien sowie departure, dem Kreativzentrum der Wirtschaftsagentur Wien, und unterstützt vom AIT Austrian Institute
of Technology als außeruniversitärem Forschungspartner, verschreibt sich die erste VIENNA BIENNALE dem
Thema IDEAS FOR CHANGE und erforscht an mehreren Ausstellungsorten aus verschiedenen Perspektiven die spannendsten
künstlerischen Positionen für einen positiven Wandel.
Die Ausstellungen und Projekte der VIENNA BIENNALE 2015: IDEAS FOR CHANGE entfalten einen Diskurs vor dem Hintergrund
der Digitalen Moderne, die mit ihren kulturellen und sozialen Implikationen durchaus der Industriellen Revolution
vergleichbar ist. "Wir leben in einer neuen Moderne, in der die Digitalisierung alle Lebensbereiche durchdringt.
Die Künste einschließlich Architektur und Design sind gefordert, sich mit den Herausforderungen und
Potenzialen der Digitalen Moderne auseinanderzusetzen. Mit Wien als Ort knüpft die VIENNA BIENNALE 2015 zugleich
an die bedeutende Rolle an, die diese Stadt um 1900 für die frühere, von der Industrialisierung ausgelöste
Moderne gespielt hat", so Christoph Thun-Hohenstein, Direktor MAK und Leiter der VIENNA BIENNALE. Als eine
der lebenswertesten Städte weltweit - mit hoher kultureller Dichte - sowie als Drehscheibe hin zu Zentral-
und Osteuropa ist Wien der ideale Ort für eine Biennale, die die internationale, spartenübergreifende
Kreativrevolution auf ihr Potenzial für einen positiven Wandel hin untersucht.
In ambitionierten Ausstellungsprojekten im MAK, in der Kunsthalle Wien, im "Angewandte Innovation Laboratory"
der Universität für angewandte Kunst Wien, im Architekturzentrum Wien und im öffentlichen Raum bietet
die VIENNA BIENNALE 2015 eine interdisziplinäre Bühne für künstlerische Positionen zu zentralen
Zukunftsfragen bezüglich der Bedeutung von Kunst, Design und Architektur als Motoren gesellschaftlicher Veränderungen,
der Entwicklung urbaner Gefüge, bezüglich soziologischer Fragen wie die Alterung der Gesellschaft oder
neuer Spielarten der Kunst im öffentlichen Raum.
Die VIENNA BIENNALE hat vier internationale KuratorInnen zur Entwicklung von Projekten für 2015 eingeladen:
Pedro Gadanho (Kurator für zeitgenössische Architektur am Museum of Modern Art, New York), Peter Weibel
(Vorstand, ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe; Ordentlicher Professor, Universität
für angewandte Kunst Wien), Maria Lind (Direktorin, Tensta Konsthall, Stockholm) und Harald Gruendl (Co-Partner,
EOOS, Institutsvorstand IDRV - Institute of Design Re-search Vienna). Die grundlegenden Positionen der VIENNA BIENNALE
werden in Ausstellungen übersetzt, die Wahrnehmungsmuster erweitern und gleichzeitig Orientierung bieten.
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
Exemplarisch am Beispiel der rumänischen Metropole untersucht "Mapping Bucharest: Art, Memory, and Revolution
1916-2016" weltumspannende Prozesse ideeller und tatsächlicher Revolutionen, wie sie Raymond Williams
in seiner Studie "The Long Revolution" (1961) beschreibt. Die Ausstellung, die Peter Weibel gemeinsam
mit Bärbel Vischer, MAK-Kustodin Gegenwartskunst, kuratiert, beleuchtet das Potenzial der zeitgenössischen
Szene Bukarests und Rumäniens vor der Folie historischer und aktueller avantgardistischer Bewegungen in Kunst,
Design und Architektur, die den Bogen bis zur 1916 gegründeten Dada-Bewegung spannen. Im Rahmen der Ausstellung
werden die ausgezeichneten Beiträge des Ideenwettbewerbs "Create Your Bucharest" gezeigt. "Create
Your Bucharest" begibt sich auf die Suche nach sozialen und kulturellen Visionen von KünstlerInnen, DesignerInnen
und ArchitektInnen für eine facettenreiche, von einer wechselvollen Geschichte geprägte Stadt. Die Ausstellung
"Mapping Bucharest: Art, Memory, and Revolution 1916-2016" und der Ideenwettbewerb "Create Your
Bucharest" werden vom MAK mit wesentlicher finanzieller Unterstützung von OMV und OMV Petrom realisiert.
Für die Universität für angewandte Kunst Wien kuratiert Peter Weibel gemeinsam mit Gerald Bast,
Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, die Ausstellung "Performing Public Art",
die neue Varianten der "Public Art", wie sie im Rahmen des weltweiten Aktivismus von vielen Künstlern
hervorgebracht wurden, diskutiert. Die Performance hat den öffentlichen Raum erobert und damit den klassischen
Begriff der Skulptur im öffentlichen Raum zur Diskussion gestellt. Skulpturen sind nicht mehr nur ortsspezifisch,
sondern entwickeln sich zu performativen Objekten, die erst durch die Partizipation des Publikums vollendet werden.
In "Performing Public Art" werden nationale und internationale Beispiele für die zeitgenössische
Bandbreite der neuen Skulptur im öffentlichen Raum gezeigt. Eine Archivausstellung im neuen "Angewandte
Innovation Laboratory" am Franz-Josefs-Kai bereitet die kurze Geschichte der performativen Skulptur visuell
und theoretisch auf und dokumentiert die aktuelle Ausstellung.
Maria Lind, Direktorin der Tensta Konsthall in Stockholm, kuratiert für die VIENNA BIENNALE 2015 eine Gruppenausstellung,
die im MAK und in der Kunsthalle Wien (MuseumsQuartier) stattfinden wird. Das Projekt umfasst eine Reihe von diskursiven
Veranstaltungen, darunter auch einige MAK NITE Labs. Die MAK Nite Lab "A New Enlightenment? The First Public
Deliberation" fand bereits im April 2014 statt; es folgen noch zwei MAK NITE Labs im Herbst 2014 und eine
MAK NITE Lab 2015.
Wie verändern Klimawandel, Begrenztheit der Ressourcen und gesellschaftliche Konflikte unsere Zivilisation?
Wie können wir richtige Entscheidungen treffen und verantwortungsvoll älter werden? In diesem Prozess
stellen die Städte den in Zukunft dominierenden Lebensrahmen dar. "Smart Cities" sind ressourcenschonend
und sollen entscheidend zur CO2-Reduktion beitragen. Das Modell Smart City Wien setzt darüber hinaus einen
starken Fokus auf Lebensqualität und soziale Aspekte. Im Kontext der Stadt als Labor für zukunftsfähige
Lebensstile entwickelt die VIENNA BIENNALE 2015 im Rahmen der von Harald Gruendl gemeinsam mit Thomas Geisler,
MAK-Kustode Design, kuratierten Ausstellung "2051. Smart Life in the City" Projekte, die ein neues Designverständnis
repräsentieren. "2051. Smart Life in the City" wird vom MAK gemeinsam mit departure, dem Kreativzentrum
der Wirtschaftsagentur Wien, organisiert.
Die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit dem Thema Urbanität treibt die von Pedro Gadanho kuratierte
Ausstellung "Uneven Growth: Tactical Urbanisms for Expanding Megacities" voran. In Workshops testeten
sechs Teams von ExpertInnen, WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen neue architektonische Möglichkeiten für
sechs globale Metropolen: Hongkong (MAP Office und Network Architecture Lab), Istanbul (Superpool und Atelier d'Architecture
Autogérée), Lagos (NLÉ und Zoo-haus/Inteligencias Colectivas), Mumbai (URBZ und Ensamble Studio/MIT-POPlab),
New York (SITU Studio und CohStra) und Rio de Janeiro (RUA Arquitetos und MAS Urban Design ETH). Die entstandenen
Design-Szenarien hinterfragen gegenwärtige Annahmen über Stadtentwicklung und zeigen mögliche Veränderungen
der Rolle von ArchitektInnen und StadtplanerInnen angesichts der wachsenden Ungleichheit der urbanen Entwicklungen
auf. Die Ausstellung wird vom MoMA in Zusammenarbeit mit dem MAK realisiert.
Alternative Herangehensweisen an die Architektur der Stadt lotet der internationale Wettbewerb "Seestadt Aspern
International" aus, der vom Architekturzentrum Wien in Kooperation mit "Wien 3420 Aspern Development
AG" im Rahmen der VIENNA BIENNALE 2015 ausgeschrieben wird. Die Bevölkerung der Stadt Wien wird laut
Statistik Austria in den nächsten 15 Jahren die Zwei-Millionen-Marke erreichen. Das größte Stadtentwicklungsgebiet
ist die Seestadt Aspern im Osten der Stadt. Ziel des Wettbewerbs, zu dem europäische ArchitektInnen eingeladen
werden, ist es, alternative Herangehensweisen an die Architektur der Stadt zu entwickeln und eine weiter gefasste
Debatte über die Kohärenz der Stadt zu ermöglichen. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden im Rahmen
der VIENNA BIENNALE 2015 im Architekturzentrum Wien präsentiert und diskutiert.
VIENNA BIENNALE CIRCLE
Die Rückbindung der Biennale an Wien erfolgt weiters durch einen VIENNA BIENNALE CIRCLE von in dieser Stadt
lebenden eminenten Persönlichkeiten, der sicherstellt, dass sämtliche Projekte interdisziplinär
durchleuchtet und verklammert werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in einer zusätzlichen Ausstellung
aufbereitet.
Zur Vorbereitung und während der VIENNA BIENNALE 2015 wird eine Reihe von Veranstaltungen wie Symposien, Workshops,
Talks oder MAK NITE Labs organisiert.
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