Neue Ausstellung "Franz Jonas": 3.10.2014 bis 11.1.2015
Wien (rk) - Hohen Besuch konnten die ehrenamtlich tätigen Bezirkshistoriker im Floridsdorfer Bezirksmuseum
begrüßen: Am 01.10. nahm Bundespräsident Heinz Fischer an der feierlichen Auftaktveranstaltung
zur neuen Sonder-Ausstellung "Franz Jonas - vom Arbeiterkind aus Floridsdorf zum Bundespräsidenten. Erinnerungen
an einen großen Österreicher" teil. Im Beisein von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher
Georg Papai und geladener Gäste besichtigte das Staatsoberhaupt den Rückblick auf den Lebensweg und das
politische Wirken des zwischen 1965 und 1974 amtierenden Präsidenten. Die aus großformatigen Fotos,
Texten und interessanten Exponaten aus vergangener Zeit, vom Setzer-Werkzeug bis zur Tasche eines "Armen-Arztes",
bestehende Schau ist im Museum im "Mautner Schlössl" (21., Prager Straße 33) von Freitag,
3. Oktober 2014, bis Sonntag, 11. Jänner 2015, bei freiem Eintritt zu sehen.
Das Museum ist jeweils am Sonntag (10.00 bis 12.00 Uhr), am Dienstag (15.00 bis 18.00 Uhr) sowie am ersten Mittwoch
im Monat (18.00 bis 21.00 Uhr) geöffnet. Traditionell ist der Zutritt kostenlos.
Festansprache von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig
Wohnbaustadtrat Michael Ludwig würdigte bei der Feierstunde am Mittwoch, 1. Oktober, in seiner Festansprache
vor allem Franz Jonas' Leistungen als Wohnbaustadtrat und Bürgermeister von Wien: "Franz Jonas hat die
schwierige Phase des Wiederaufbaus maßgeblich mitgeprägt. Nicht zuletzt wurde in seiner Amtszeit beim
Wohnbau Großes geleistet. In seiner Amtszeit von 1949 bis 1951 ist es gelungen, 9.000 Gemeindewohnungen zu
errichten, in seiner Periode als Bürgermeister waren es 67.000. Somit stehen in der Geschichte des Wiener
Gemeindebaus mit rund 220.000 Wohnungen etwa ein Drittel in direktem Zusammenhang mit dem Schaffen dieses bedeutenden
Floridsdorfers." In seine Amtszeit als Bürgermeister fiel ab 1952 das Projekt "Sozialer Städtebau"
- ein 8-Punkte-Programm, das unter anderem die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen vorsah. Die standardmäßige
Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert, alle neu errichteten Wohnungen wurden mit Badezimmern ausgestattet
und die Mindestgröße von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.
Am 3.10.: Eröffnungsnachmittag mit BV Georg Papai
Heuer jährt sich der Geburtstag des aus Floridsdorf stammenden Politikers zum 115. Mal und deswegen hat
das Museumsteam diese Ausstellung gestaltet. Am Freitag, 3. Oktober 2014, beginnt um 17.00 Uhr in den Museumsräumlichkeiten
in der Prager Straße 33 ein allgemein zugänglicher Eröffnungsnachmittag in Anwesenheit von Bezirksvorsteher
Georg Papai. Im Rahmen der "Erinnerungen an einen großen Österreicher" werden mannigfaltige
Verdienste von Franz Jonas dargestellt und durch weniger bekannte private Details ergänzt.
Von unterschiedlichen Angaben des Geburtstermins im Gebetbuch der Mutter und auf der offiziellen Urkunde bis zur
Behandlung einer schweren Beinverletzung durch den "Armen-Doktor" erfährt man vielerlei persönliche
Dinge über den sozialdemokratischen Staatsmann, der im Alter von elf Jahren als eifriger Zusteller von Milchflaschen,
als so genannter "Müllibua", einen Beitrag zum Haushaltsbudget der Familie leistete. Von der Nummerntafel
vom Geburtshaus und einem Englisch-Schulheft bis zu Esperanto-Korrespondenzen reichen die Schaustücke.
Franz Jonas (4. Oktober 1899 - 24. April 1974) arbeitete als Schriftsetzer bzw. Korrektor und war als Bezirkssekretär
der "Sozialdemokratischen Arbeiterpartei" in seinem Heimatbezirk Floridsdorf tätig. Der Sozialdemokrat
fungierte von 1946 bis 1948 als Bezirksvorsteher von Floridsdorf. Später engagierte sich Jonas in Wien als
Amtsführender Stadtrat für Ernährung sowie in weiterer Folge für das Bauwesen. Als Bürgermeister
der Stadt Wien amtierte der sozialdemokratische Politiker von 1951 bis 1965. 1965 wurde Jonas zum Bundespräsidenten
gewählt und nach der Wiederwahl (1971) übte er bis zum Ableben (1974) das höchste Amt im Staat aus.
Der Floridsdorfer hat sich in hohem Maß um den Wiederaufbau der Stadt Wien und die Stärkung des Ansehens
Österreichs in der Welt verdient gemacht. Fragen zu der empfehlenswerten Schau beantwortet das Museumsteam
via E-Mail: bm1210@bezirksmuseum.at.
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