Psychosoziale Dienste bieten umfassende ambulante psychiatrische Behandlung
Wien (rk) - Psychische Störungen sind weit verbreitet. Etwa ein Viertel der Bevölkerung leidet
jährlich an einer psychiatrischen Erkrankung. Am häufigsten treten Formen von Depressionen und Angststörungen
auf. Die Schaffung moderner, zeitgemäßer psychiatrischer Gesundheitseinrichtungen trägt dazu bei,
dass Menschen mit psychischen Erkrankungen optimal geholfen werden kann. "Mit dem neuen, größeren
Sozialpsychiatrischen Ambulatorium mit integriertem Tageszentrum weiten wir die Angebote der soziotherapeutischen
Maßnahmen in Wien wieder ein Stück weiter aus. Vor allem ambulante Behandlungsmöglichkeiten helfen,
psychiatrische Erkrankungen weiter zu entstigmatisieren", sagt Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja
Wehsely bei der Eröffnung.
Ambulatorium bietet medikamentöse und psychotherapeutische Therapieangebote
Im Sozialpsychiatrischen Ambulatorium Favoriten des Psychosozialen Dienstes in Wien können psychisch Erkrankte
umfassend untersucht und behandelt werden. Das medizinische Leistungsspektrum umfasst medikamentöse Therapien,
psychologische und psychotherapeutische Behandlung sowie soziotherapeutische Betreuung durch ein multiprofessionelles
Team.
Im Ambulatorium sind FachärztInnen für Psychiatrie, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, psychiatrisches
Krankenpflegepersonal und ErgotherapeutInnen tätig. Im Laufe eines Monats werden rund 500 Patientinnen und
Patienten mit einer psychischen Erkrankung behandelt und betreut.
Integriertes Tageszentrum hilft lebenspraktische Fertigkeiten zu verbessern
Im Sozialpsychiatrischen Ambulatorium Favoriten ist ein therapeutisches Tageszentrum integriert, das für
Menschen mit einer schwereren oder länger dauernden psychischen Erkrankung die Möglichkeit zu therapeutischen
Einzel- und Gruppengesprächen bietet, sowie sich handwerklich oder künstlerisch zu betätigen und
lebenspraktische Fertigkeiten zu verbessern. "Das therapeutische Angebot erfolgt durch unser multiprofessionelles
Team und beinhaltet Einzel- und Gruppengespräche, Ergotherapie, aber auch handwerkliche und künstlerische
Betätigung, Sport oder Bewegung", sagt Chefarzt Georg Psota, ärztlicher Leiter des PSD. Psychische
Erkrankungen können heute gut behandelt werden, besonders wichtig ist die Früherkennung und die rechtzeitige
fachliche Behandlung.
Wiener PSD ist internationales Vorzeigemodell
Seit mehr als 30 Jahren sind die Psychosozialen Dienste in Wien (PSD) mit ihren Entwicklungen international
anerkannt. Regionalisierte, dezentrale und wohnortnahe Behandlung und Betreuung psychisch erkrankter Menschen gilt
auch heute als nachhaltiges Versorgungsmodell. "Dezentralisierte psychiatrische Regionalabteilungen sind auch
Bestandteile des Wiener Spitalskonzeptes 2030", so Wehsely. "Ebenfalls im Herbst werden wir die Psychiatrische
Abteilung im neuen Gebäude in der Juchgasse 22 eröffnen, auch im Krankenhaus Nord wird es eine im Haus
integrierte psychiatrische Regionalabteilung geben, im Donauspital und im Kaiser-Franz-Josef-Spital existieren
sie bereits." Unfreiwillige Aufnahmen konnten im Zuge der Psychiatriereform bis 2010 von 80 auf rund 25 Prozent
reduziert und die Zahl der Suizide in Wien etwa halbiert werden.
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