ECSEL-Austria setzt die Basis für die Zusammenarbeit mit französischem Spitzenforschungsinstitut
CEA-Leti
Grenoble/Wien (ecsel) - Mehr als 70 internationale Experten konnten im Rahmen der Herbstveranstaltung von
ECSEL-Austria am 16./17.09. in Wien begrüßt werden. Neben den Vertretern der österreichischen Institutionen
auf dem Gebiet der Mikroelektronik, nahmen auch Vertreter des ECSEL Joint Undertaking aus Brüssel, ECSEL Germany,
ARTEMIS Office, Process IT Schweden und CEA-Leti Frankreich teil.
Besondere Gäste waren die Vertreter von CEA-Leti (Grenoble), ein in Europa führendes Forschungszentrum,
das sich auf die produktionsnahe Entwicklung von Mikro- und Nanoelektronik fokussiert. Um langfristig engen Kontakt
zu knüpfen, wurde basierend auf einem Besuch von Mitgliedern der ECSEL Austria Plattform im April 2014 in
Grenoble ein Memorandum of Understanding zwischen CEA-Leti und ECSEL Austria unterzeichnet. "Ziel dieses Memorandum
of Understanding ist, die Zusammenarbeit zwischen der französischen Spitzenforschungseinrichtung und österreichischen
Akteuren zu erleichtern. Damit wird der Austausch von wissenschaftlicher Expertise und die Zusammenarbeit auf dem
Gebiet mikroelektronischer Systeme vertieft," zeigt sich Professor Dr. Josef Affenzeller, Obmann der österreichischen
Plattform, überzeugt.
Österreichisches Forschungsvolumen von 210 Millionen Euro
Im vorangegangenen 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union waren die österreichischen
Unternehmen bereits sehr erfolgreich, besonders auch als Koordinatoren der größten Projekte. Das Forschungsvolumen
der Österreichischen Partner betrug in diesem Zeitraum über 210 Millionen Euro. Auf der ECSEL-Herbstveranstaltung
zeigte die Postershow Europäische Forschungsprojekte, unterstützt von österreichischen Partnern
aus den letzten sechs Jahren. Die Projekte demonstrierten eindrucksvoll die herausragende Expertise und den hohen
technologischen Stand der österreichischen Akteure in der Mikroelektronik. Die Finanzierung der Projekte erfolgte
durch Private-, EU- und BMVIT-Mittel. Die durch das BMVIT bereitgestellten Mittel sind ein entscheidender und hoch
wirksamer Beitrag zur Stärkung der Kompetenz im Bereich mikroelektronischer Systeme in Österreich.
Nach der Rückschau auf die Highlights wendete sich die Konferenz den neuen Chancen, die mit der neuen ECSEL
Struktur gegeben sind, zu. Einen Schwerpunkt bildete dabei der Austausch von Erfahrungen mit dem Europäischen
Forschungsprogramm und den entsprechenden Prozessen in den einzelnen Ländern.
Die abschließende Session beschäftigte sich mit Key Enabling Technologies und den damit verbundenen
Pilotproduktionen. mKETs ist ein Projekt zur Erfindung einer einheitlichen Definition von Pilotproduktionen in
Europa. Die 300 mm Waferentwicklung bei der Infineon Technologies Austria AG in Villach wurde als eines der vier
Europäischen Referenzprojekte genauer analysiert. Erste Ergebnisse dieser Analysen wurden den Teilnehmern
der Konferenz vorgestellt.
2014 wurde ECSEL Austria gegründet, um die österreichischen Unternehmen, inklusive KMU's und
Forschungseinrichtungen mit Informationsveranstaltungen die Möglichkeit zu bieten, sich an ausgeschriebenen
Projekten im Forschungsförderungsprogramm der EU (Horizon 2020) auf dem Gebiet der Elektronik, elektronischer
Komponenten und Systeme zu beteiligen. Einen weiteren Fokus stellt die Forcierung der Zusammenarbeit der Akteure
in diesem Bereich dar. Es sollten gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsthemen definiert und bearbeitet und eine
entsprechende Wertschöpfungskette aufgebaut werden, die es ermöglicht die erzielten Forschungsergebnisse
möglichst rasch in Produkte überzuführen. Durch diesen gemeinschaftlichen Ansatz sollte es erreicht
werden, dass Österreich seine Position in diesem globalisierten und technologisch hochansprechenden Markt
behaupten und idealerweise weiter auszubauen kann. Auf EU-Ebene stellt ECSEL (Electronic Components and Systems
for European Leadership) eine "Joint Technology Initiative" dar. Österreich war das erste Land,
das eine nationale Plattform gegründet hat, um Doppelgleisigkeiten im Informationsaustausch bzw. Veranstaltungen
zu vermeiden. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) unterstützt diese
Aktivität. Als Geschäftsstelle fungiert der FEEI - Fachverband für Elektro- und Elektronikindustrie
in Wien.
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