Auslandskulturtagung 2014

 

erstellt am
01. 10. 14
10.00 MEZ

Am 3. September fand im MuTh, dem Konzertsaal der Wiener Sängerknaben im Wiener Augarten, die Auslandskulturtagung 2014 (AKT) statt.
Wien (öj) - In liebgewordener Tradition unternimmt es das Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) alljährlich, die Auslandskulturtagung abzuhalten, womit dieses Ministerium in Österreich vermutlich das einzige ist, das den offenen Kontakt mit der und eventuelle Kritik und Anregungen aus der interessierten Öffentlichkeit nicht scheut. So fand die diesjährige Veranstaltung am 3. September 2014 im sehr gut besuchten MuTH-Konzertsaal der Wiener Sängerknaben nahe dem Augarten statt.

Wer ein wenig Freude an Sprachspielereien mitbringt, dem gefiel auch das Thema: „Nur MuTh, brich auf! Chancen und Wege im Ausland.“ Der Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten, Botschafter Michael Linhart, eröffnete die Tagung und nach einer Video-Botschaft des Herrn Bundesministers Sebastian Kurz übernahm der innerhalb und außerhalb des ORF geschätzte Günter Kaindlstorfer die Moderation. Sektionsleiter Botschafter Martin Eichtinger hob in einem kurzen Referat die Schwerpunkte der Österreichischen Auslandskultur hervor und logischerweise folgte darauf die durch die stellvertretende Sektionsleiterin Botschafterin Teresa Indjein und durch den für die Ausrichtung dieser Tagung Zuständigen, Gesandten Peter Mikl, die Präsentation des einschlägigen Jahrbuchs.

In den äußerst lesenswerten knapp 30 Beiträgen wurde über Wirkung, Strukturen, Kulturvermittlung und deren persönliche Herangehensweisen, über multilaterale Kulturdiplomatie, Dialog der Kulturen und Regionen sowie über die Kulturdiplomatie als Instrument der Außenpolitik referiert. Unter dem Titel „Kaleidoskop der Auslandskultur“ berichteten sowohl BotschafterInnen als auch DirektorInnen über ausgewählte und offenbar erfolgreiche Beispiele – Blicke von außen, also Erfahrungsberichte einer Schriftstellerin, eines Musikers sowie eines Filmemachers beschließen die Ausführungen. Im Anhang sind das Organigramm, aufschlußreiche Angaben in Zahlen über Veranstaltungen und die Österreich-Bibliotheken zu finden. Das Netzwerk der Auslandskultur in 86 Staaten der Welt stellt für unser Land eine beeindruckende Zahl dar – mehr darf es immer noch werden.

Daß seit einer Reihe von Jahren diskret vermieden wird, die Posten des Budgets in Euro-Beträgen dazustellen, wird immer wieder moniert und sollte im Sinne von Glasnost und Perestrojka für ein demokratisches Land kein Problem darstellen.

Der international angesehene Galerist Taddäus Ropac wies in seinem Festvortrag auf Chancen und Wege im Ausland hin. Ein erfreuliches Beispiel, wo sich die Tüchtigkeit mit dem Glück und das Glück mit der Tüchtigkeit erfolgreich verbindet.

Der längste Teil der Veranstaltung widmete sich, dem Motto gemäß, einer Podiumsdiskussion mit KünstlerInnen. Vorangestellt wurde quasi als Gast und um die gute Zusammenarbeit zu unterstreichen, ein Gespräch mit Andrea Ecker, der für die Kunst im Bundeskanzleramt (BKA) zuständigen Sektionschefin.

Ob man die Herangehensweise von nun an beibehalten soll, bleibt dahingestellt, aber heuer jedenfalls amüsierten sich nicht wenige Besucher an einer lebensgroßen Puppe, die als vorgebliche und ein wenig naseweise „Kultur“-Interessentin die eingeladenen Gäste – Schauspielerin, Sängerin, Autor und Autorin, Bildenden Künstler, Choreographin und einen Teamleiter – befragte und ihre partikularen eigenen Wüsche immer wieder zum Ausdruck brachte. Naheliegend war es, daß die Sängerin mehrmals Auftritte hatte, um das Wort-Programm dadurch ein wenig zu entlasten.

Nach dem Schlußwort und dem Mittagsempfang fand die Tagung dann schon am frühen Nachmittag ihre Fortsetzung durch das Netzwerktreffen von Interessierten mit RepräsentantInnen der Österreichischen Auslandskultur – vielleicht aber kann man ja im nächsten Jahr die Tagung wieder bis in die Abendstunden abhalten…

Thomas C. Cubasch
Verlag Der Apfel

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://auslandskulturtagung.at

 

 

 

 

 

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