Knesset-Präsident Edelstein betont gute Beziehungen zwischen Österreich und Israel
Wien (pk) - Yuli-Yoel Edelstein, Präsident der israelischen Knesset, wurde am 30.09. als erster hochrangiger
Gast aus dem Ausland von Doris Bures in ihrem Amt als Nationalrats- präsidentin empfangen. Eine gemeinsame
Kranzniederlegung beim Mahnmal für die österreichischen Opfer der Shoah am Wiener Judenplatz markierte
den Beginn des Besuchs. Für Bures verdeutlicht diese Geste Österreichs Verantwortung für die Gräueltaten
der Vergangenheit; eine Verantwortung, zu der sich die Republik erst sehr spät bekannt habe.
Der wachsende Antisemitismus in Europa war zentrales Thema beim Arbeitsgespräch des Knesset-Vorsitzenden mit
der Nationalratspräsidentin im Parlament. Sie verstehe Israels Sorge über die Zunahme antisemitischer
Strömungen in Europa, betonte Präsidentin Bures und hob hervor, dass Österreich jede Form von Antisemitismus
klar, konsequent und eindeutig verurteilt. Deutliche Zeichen setze das Land etwa mit dem Österreichischen
Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus, sagte Bures, als Nationalratspräsidentin Vorsitzende
dieses Fonds. Einig war sie mit Präsident Edelstein, es gelte, vor allem bei der Jugend am Bewusstsein über
die Schrecken des Holocaust zu arbeiten und den kommenden Generationen zu vermitteln, welchen Beitrag sie in der
Gesellschaft für ein gutes Miteinander leisten können.
Erinnerungskultur ist wichtiger Beitrag
Niemals die Verbrechen des Nationalsozialismus zur vergessen, diesen Aufruf wiederholte Nationalratspräsidentin
Bures nach dem Gespräch mit Edelstein nochmals vor Journalisten. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Knesset
werde sie daher am Nachmittag die Ehrung von Gerechten unter den Völkern vornehmen – von Menschen also, die
während der NS-Diktatur ihr eigenes Leben riskiert haben, um Jüdinnen und Juden vor der Deportation in
Vernichtungslager zu schützen. Knesset-Präsident Edelstein ergänzte, das Bewahren der Erinnerung
an den Holocaust sei ein essentieller Bestandteil seines Besuchs in Wien. Die Zeremonie im Parlament zur Würdigung
von Gerechten leiste hier einen wichtigen Beitrag. Bekräftigt wurde dies auch von Bundesratspräsidentin
Ana Blatnik: heute und in alle Zukunft bleibe es eine unerschütterliche Notwendigkeit, jeder Form von Antisemitismus,
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit klar und entschlossen entgegen zu treten.
Nach der Ehrungszeremonie steht für die Delegation des israelischen Parlaments unter der Leitung von Präsident
Edelstein eine Unterredung mit den außenpolitischen SprecherInnen der Parlamentsfraktionen am Programm.
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