Schaden/Floss: Stadtpolitik und -verwaltung stellen sich „brauner“ Vergangenheit
Salzburg (stadt) - „Jüngste Ereignisse wie die Schändung des Euthanasie-Mahnmals und der Stolpersteine,
antisemitische Übergriffe und stadtweite Schmierereien zeigen deutlich, dass kein Weg an der Aufarbeitung
und Auseinandersetzung mit unserer nationalsozialistischen Vergangenheit vorbeiführt“, sagt Bürgermeister
Heinz Schaden zum Beginn der sechsten Vortragsreihe des Großprojektes „Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus“.
Ab Donnerstag, 2. Oktober, 19 Uhr, stehen in der TriBühne Lehen die Nazi-Vereinnahmung der Kommunalpolitik
und der Stadtverwaltung auf dem Programm.
Magistratsdirektor Martin Floss: „Wir schauen da ohne Scheuklappen genau hin. Unsere Experten aus dem Haus der
Stadtgeschichte zeigen auf, wie das ‚Führerprinzip‘ auf allen Ebenen durchgesetzt und der Gemeinderat zum
Scheinparlament degradiert wurde. Aber auch, wie nur mehr die ‚Volksgemeinschaft‘ Zugang zur Wohlfahrt erhielt
und ‚minderwertige‘ Menschen brutal ausgegrenzt und ermordet wurden.“ Externe Historiker beleuchten die Themen
Stadtplanung im Nationalsozialismus und das Kriegsende 1945.
Im Herbst nächsten Jahres wird das Großprojekt der Stadt Salzburg dann mit einem intensiven Blick auf
die Nachkriegsjahre (Stichwort: Entnazifizierung) abgeschlossen.
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