Europäische Kommission drängt Gebiete in äußerster Randlage, die EU-2020-Ziele
ins Auge zu fassen und ihre individuellen Stärken zu nutzen
Brüssel (ec) - Am 30.09. und 01.10. veranstaltet die EU-Kommission in Brüssel das „Dritte Forum
der Gebiete in äußerster Randlage“, bei dem erörtert werden soll, wie gemeinsame Anstrengungen
zu einer dynamischeren wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in den Gebieten in äußerster Randlage
führen und wie diese ihr Potenzial voll ausschöpfen können. An der Veranstaltung nehmen die Präsidenten
der Gebiete in äußerster Randlage Europas, Vertreter der betreffenden drei Mitgliedstaaten, der Zivilgesellschaft
und der Industrie sowie der EU-Organe teil, darunter José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen
Kommission, Michel Lebrun, Präsident des Ausschusses der Regionen, Rossella Rusca, Vertreterin des Vorsitzes
des Rates der Europäischen Union und Louis-Joseph Manscour, Mitglied des Europäischen Parlaments.
Das Forum soll einen wichtigen Meinungsaustausch darüber erleichtern, wie die neun Gebiete (Guadeloupe, Französisch-Guayana,
Réunion, Martinique, St. Martin, die Azoren, Madeira, Mayotte und die Kanarischen Inseln) dabei unterstützt
werden können, Ressourcen und Investitionen optimal und gezielt zu verwenden, indem sie ihre spezifischen
Merkmale und Stärken nutzen.
Die Gebiete in äußerster Randlage profitieren ebenso wie alle anderen europäischen Regionen ungemein
von der neuen Kohäsionspolitik, deren jüngste Reform Kommissar Johannes Hahn vorangetrieben hat. Die
Kohäsionspolitik ist zum Hauptinvestitionsinstrument der EU geworden und zielt auf die Verringerung der wirtschaftlichen
und sozialen Ungleichheiten in Europa. Mit einer Gesamtmittelausstattung von etwa 352 Mrd. EUR für den Programmplanungszeitraum
2014–2020 spielt die Kohäsionspolitik eine wesentliche Rolle in Schlüsselbereichen wie Energieeffizienz,
soziale Inklusion und KMU. Außerdem leistet sie einen realen Beitrag zu den Europa-2020-Zielen eines intelligenten,
nachhaltigen und inklusiven Wachstums.
Für die Gebiete in äußerster Randlage werden für den Zeitraum 2014-2020 im Rahmen der Kohäsionspolitik
mehr als 6,6 Mrd. EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Europäischen
Sozialfonds bereitgestellt.
Einen wesentlichen Aspekt der Kohäsionspolitik bildet die Förderung der Beschäftigung und die Schaffung
von Arbeitsplätzen durch verstärkte Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen, Forschung und
Entwicklung, Innovation, Arbeitsmarktmaßnahmen und Bildung mit dem Ziel, alle europäischen Regionen
auf den gemeinsamen Weg in Richtung Wachstum und Wohlstand zu bringen. Kommissar Hahn hat sich gemeinsam mit den
Gebieten in äußerster Randlage darum bemüht, sicherzustellen, das jeweilige Potenzial jeder dieser
Regionen zu ermitteln, auf das sich EU-Fördermittel dann konzentrieren können, um die Modernisierung
und Diversifizierung der Wirtschaft zu fördern. Auch Partner aus der Wirtschaft wurden zu diesem Forum eingeladen,
damit die Gebiete in äußerster Randlage sich in den Bereichen darstellen können, die für ihre
Entwicklung strategisch bedeutsam sind.
Die jüngste Reform der Gebiete in äußerster Randlage trägt auch weiterhin den spezifischen
Merkmalen dieser Gebiete Rechnung, die in Artikel 349 AEUV genannt sind. Bei der Programmplanung für die Fördermittelvergabe
für 2014-20 wird ihnen in vielerlei Hinsicht mehr Flexibilität gewährt als den anderen Regionen.
Vor der Veranstaltung sagte der EU-Kommissar für Regionalpolitik, Johannes Hahn: „Die Regionalpolitik hat
den Gebieten in äußerster Randlage die Instrumente an die Hand gegeben, mit denen sie ihr Potenzial
erschließen, auf eigenen Füßen stehen und in sinnvoller Weise zu den allgemeinen Wachstumszielen
der EU beitragen können. Vor allem sollten die Regionalpolitik und ihre Investitionen wesentlich dazu beitragen,
die Lebensqualität der Menschen in den Gebieten in äußerster Randlage zu verbessern, Arbeitsplätze
zu schaffen, die Armut zu bekämpfen und die Grundversorgung mit Trinkwasser sowie die Abfallentsorgung zu
verbessern. Dank der neuen Investitionsrunde der Europäischen Struktur- und Investitionsfonds und der Reform
unserer Politik für 2014-2020, sind diese neun Gebiete nun besser gerüstet, um die Probleme, vor denen
sie stehen, zu bewältigen, indem sie ihre Schwächen in Stärken und Chancen umwandeln, ihre Wirtschaft
modernisieren und diversifizieren und zum Motor der Wettbewerbsfähigkeit sowie intelligenten und grünen
Wachstums werden.“
Er fügte hinzu: „Dieses Forum ermöglicht den Gebieten in äußerster Randlage einen Gedankenaustausch
darüber, wie sie ihre Strategien noch besser auf die Ziele der Strategie Europa 2020 abstimmen können.
Ich begrüße diese Gelegenheit, bei der wir unsere gemeinsamen Anstrengungen bündeln und gleichzeitig
die spezifischen Merkmale und einzigartigen Stärken der Gebiete in äußerster Randlage der EU fördern
können.
Die Präsidenten werden mit dem Thema „Neun Regionen im Mittelpunkt des Europas von heute und morgen” zusammenkommen.
Drei thematische Podiumsdiskussionen behandeln Beschäftigung und Bildung, Bereiche mit hohem Potenzial für
die regionale Entwicklung sowie Integration und bessere Verkehrsanbindung. Übergeordnetes Ziel ist es, die
in diesen Regionen vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen und optimale Ergebnisse zu erzielen.
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