Österreichpremiere: Grazer Humanmedizinstudium ist europafit
Graz (medunigraz) - Innovative Lehrkonzepte und praxisnaher Unterricht sind an der Medizinischen Universität
Graz nicht nur Schlagworte, sondern begleiten unsere Studierenden während und nach ihrer Ausbildung. Mit dem
österreichweit einzigartigen Klinischen Lernzielkatalog ist das Grazer Humanmedizinstudium europafit.
Transparenz: Europaweite Vergleichbarkeit von Qualifikationen
Das Diplomstudium Humanmedizin an der Med Uni Graz bereitet die Studierenden auf den zukünftigen Arztberuf
aller Fachrichtungen theoretisch und praktisch vor. Die Erwartungen über Ausbildungsziele dieses Studiums
spiegeln sich im aktuellen Qualifikationsprofil der Med Uni Graz wider. Um diesen Standard an der Medizinischen
Universität Graz transparent für Studierende, Lehrende aber auch im Gesundheitssystem integrierte Stakeholder
zu gestalten wurde im Zuge der laufenden Curriculumsentwicklung Humanmedizin das Qualifikationsprofil für
AbsolventInnen überarbeitet. Ziel der Entwicklung war es, das Profil der Med Uni Graz gegenüber anderen
österreichischen Medizinischen Universitäten weiter herauszuarbeiten und gleichzeitig die Ausbildungsstandards
an europäische Qualifikationsprofile im Sinne des Bologna Prozess heranzuführen. Als Format der Umsetzung
dieser Ziele wurde ein klinischer Lernzielkatalog (LZK) erarbeitet. Dieser stellt die Grundlage der Ausbildungsstandards
im klinischen Bereich dar.
Profilbildung: 1.679 klinische Lernziele kennzeichnen Grazer Humanmedizinstudium
Im ersten Abschnitt wird das Rollenbild des auszubildenden Arztes bzw. der Ärztin definiert. Als Grundlage
dienten in diesem Zusammenhang die Rollenbilder des CANADIAN College of Physicians (CanMed Rollen). Aufbauend auf
dieses Persönlichkeitsprofil wurden in einem weiteren Schritt fächerzentrierte Lernziele definiert. Für
den Grazer LZK konnten insgesamt 1.679 klinische Lernziele abgeleitet werden. Als Besonderheit ist anzumerken,
dass sich auch mehrere Fächer für ein Lernziel als "verantwortlich" deklarieren konnten. Dieser
Aufbau entspricht in hohem Ausmaß dem interdisziplinären Charakter des Studiums der Humanmedizin an
der Med Uni Graz.
Dieser Mix aus konzentrierter Verantwortlichkeit einzelner Fachbereiche diente auch in weiterer Folge als Grundlage
für die Neugestaltung der Modul- und Track-Struktur im klinischen Abschnitt des Studiums der Humanmedizin
im Rahmen der Curriculums- Überarbeitung. Didaktisch schien es auch notwendig, Studierende in zeitlicher Abfolge
der Module vom diagnosezentrierten Lernen hin zum symptomzentrierten Arbeitsansatz zu führen, um sie so auf
ihre Tätigkeit im klinischen Alltag vorzubereiten. Aus diesem Grund wurden dem klinischen Lernzielkatalog
von KlinikerInnen 61 klinische Symptome hinzugefügt und den einzelnen klinischen Fächern zugeordnet.
Abschließend wurde der Grazer LZK durch die Ziele des Österreichischen Kompetenzlevelkatalogs ergänzt.
Dieser wurde von lokalen ExpertInnen gesichtet und auf lokale Bedürfnisse ergänzt und erweitert (60 Fertigkeiten
für die Famulaturreife, 120 für die Absolvierung des klinisch-praktischen Jahres, 58 weitere Lernziele
für die Approbationsreife). Der Grazer Klinische Lernzielkatalog wurde 2014 unter der ISBN Nummer 978-3-200-03422-8
publiziert und verlegt.
Qualitätssicherung: Gesundheitssystem bedarf Dynamik
Gemäß den curricularen Prozessen wird der vorliegende LZK nun in definierten Abständen überarbeitet.
Die vorliegende Version des Grazer LZK dient zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Weiterentwicklung des Humanmedizin-Curriculums.
Im Zuge dieses Entwicklungsprozesses sowie im Rahmen zahlreicher Gespräche mit Fachverantwortlichen und Lehrenden
wurde deutlich, dass dieser Meilenstein in der Lehrplanung an der Med Uni Graz wesentlich zur Neuorientierung Studierender
sowie Lehrender beiträgt bzw. beitragen wird. Die kontinuierliche Bearbeitung des LZK im Sinne einer dynamischen
Adaptierung an sich ändernde Bedürfnisse wird es der Med Uni Graz ermöglichen, auch in Zukunft die
Ausbildungsqualität für ihre Studierenden und somit auch für das Österreichische Gesundheitssystem
bedarfsgerecht und nachhaltig zu steuern.
|