Jubiläum der Städtepartnerschaft von Dachau und Klagenfurt. Heuer vor 40 Jahren wurde
die Partnerschaft gegründet. Nach den Festivitäten im Mai in Dachau fand am 10. Oktober im Klagenfurter
Rathaus der Festakt statt.
Klagenfurt (stadt) - Zwischen der Kärntner Landeshauptstadt und Dachau unweit von München gibt
es eine ganz enge Städtepartnerschaft. Das liegt nicht nur in der kurzen Distanz sondern wohl auch in der
relativ ähnlichen Mentalität der Bayern und der Kärntner. "Gründungsväter" der
Städtepartnerschaft waren damals die Altbürgermeister Leopold Guggenberger und Lorenz Reitmeier. Wobei
dieser Schritt nicht einfach war, ist Dachau doch historisch schwer vorbelastet. In Dachau wurde 1933 von den Nazis
das erste Konzentrationslager errichtet. Heute ist das Gelände ein Mahnmahl wider des Vergessens.
"Diese Städtepartnerschaft ist eine, die lebt", sagte Bürgermeister Christian Scheider, der
zu dem Festakt im Rathaus den Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann, die Bürgermeisterin Gertrud
Schmidt-Podolsky, Bürgermeister Kai Kühnel sowie rund 30 amtierende und ehemalige Stadträte begrüßen
konnte. "Wir sind 40 Jahre einen gemeinsamen Weg gegangen, der zur Zusammenarbeit in den verschiedensten Bereichen
geführt hat", so Scheider.
Der Klagenfurter Bürgermeister würdigte in seiner Festansprache auch die Bemühungen und Leistungen
von Dachau in Sachen Erinnerungskultur. "Dachau hat hier viele wichtige Schritte gesetzt und spricht so wie
Klagenfurt beim Gedenken eine klare Sprache", betonte Scheider.
In Dachau gibt es übrigens seit 1979 einen Klagenfurter Platz. Diese Einseitigkeit wurde nun am Wochenende
behoben, in Welzenegg gibt es nun einen Dachauer Park.
Die Dachauer Delegation war aber nicht nur zum Feiern nach Klagenfurt gekommen. Man hatte - wie es Oberbürgermeister
Florian Hartmann ausdrückte - die Reise in die Partnerstadt auch gleich für die Stadtratsinformationsfahrt,
die man einmal jährlich unternimmt, genutzt. So standen nämlich auch diverse Informationsgespräche
im Rathaus mit den Fachbeamten der Klagenfurter Stadtverwaltung auf dem Programm.
"Klagenfurt ist allen Dachauern längst ein Begriff, es ist eine Partnerschaft, die von gegenseitiger
Offenheit und Sympathie geprägt ist", sagte Oberbürgermeister Hartmann. Und der Sympathiewert könnte
in den nächsten Monaten noch steigen. Denn Oberbürgermeister Hartmann deponierte den Wunsch, ob denn
der Dachauer Platz nicht ein kleines Abbild vom Klagenfurter Lindwurm bekommen könnte. Wie Bürgermeister
Scheider versicherte, wird die Aufstellung eines Miniaturlindwurmes in Dachau wohl kein gröberes Problem darstellen.
Im Zuge des Festaktes wurde im Rathaus auch eine Ausstellung von betreuten Jugendlichen der beiden Einrichtungen
Franziskuswerk Schönbrunn und autARK eröffnet. Die beiden Vereine sind letztes Jahr eine Partnerschaft
eingegangen. Die Ausstellung mit den Werken von behinderten Jugendlichen läuft bis Ende Oktober im Rathaus,
die Bilder sind käuflich zu erwerben. Wobei der Erlös den Betreuungseinrichtungen zugute kommt.
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