Australierin will Interparlamentarische Union zur starken Stimme für ParlamentarierInnen
machen
Wien (pk) - Auf ihrem Weg nach Genf zur 131. Versammlung der Interparlamentarischen Union (IPU), die vom
12. bis 16. Oktober in Genf stattfinden wird, legte die australische Parlamentspräsidentin Bronwyn Bishop
am 10,10, einen Zwischenstopp in Wien ein und besuchte an der Spitze einer Parlamentarierdelegation das Hohe Haus.
Hier traf Bronwyn Bishop mit den Klubobmännern Andreas Schieder (S) und Reinhold Lopatka (V) sowie mit den
Abgeordneten Andreas Karlsböck (F), Gabriela Moser (G) und Jessi Lintl (T) zu einem rund einstündigen
Gespräch zusammen.
Die australische Parlamentspräsidentin, die in Genf für den Vorsitz der IPU kandidieren wird, präsentierte
ihre Vorstellungen zur Stärkung der obersten Organisation des Parlamentarismus in der Welt und stieß
damit bei ihren österreichischen Gesprächspartnern auf lebhaftes Interesse. "Die IPU soll eine starke
Stimme für die ParlamentarierInnen sein", formulierte Bronwyn Bishop. Mit den österreichischen ParlamentarierInnen
teilte Bishop die Auffassung, es sei wichtig, die internationalen Kontakte der Parlamente, die parlamentarische
Diplomatie, zu intensivieren und den offenen Dialog zwischen ParlamentarierInnen zur Lösung internationaler
Probleme zu nutzen.
Vor dem Hintergrund der Situation in Syrien und der von Seiten Australiens als "hoch" qualifizierten
Bedrohung durch dschihadistisch motivierte Terroristen tauschten die australischen und österreichischen ParlamentarierInnen
ihre jeweiligen Einschätzungen aus und informierten einander über Maßnahmen im Interesse der Sicherheit
der Menschen. Besorgt zeigten sich beide Seiten wegen der Gefahr, dass junge Menschen aus aller Welt, die "dschihadistischen
Gurus" in Krisengebiete folgen, als ausgebildete Terroristen in ihre Heimatländer zurückkehren.
Interesse zeigten die australischen ParlamentarierInnen am österreichischen Islamgesetz, das aus der Zeit
der Habsburgermonarchie stammt. Die Gäste aus Australien erfuhren vom Bemühen Österreichs um ein
gutes Einvernehmen mit der zweitgrößten Religionsgruppe des Landes, den Moslems, und von den bevorstehenden
parlamentarischen Beratungen für ein neues Islamgesetz in Österreich.
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