Wien (rk) - Der Europarat und die Migration Policy Group, ein Forschungsinstitut für Migration und Antidiskriminierung
in Brüssel, haben im Rahmen des Projekts DELI (Diversity in the Economy and Local Integration) VertreterInnen
der Wiener Stadtverwaltung, von Unternehmen der Stadt und der lokalen Privatwirtschaft – Wiener Wohnen, MA22, MA63,
Wirtschaftsagentur Wien, Raiffeisen Landesbank Wien-Niederösterreich, OMV, Merck Sharp & Dohme - sowie
von Arbeiter- und Wirtschaftskammer versammelt, um zu diskutieren, wie man heimische UnternehmerInnen mit Migrationshintergrund
besser unterstützen kann. Damit – in Wien haben rund 40 Prozent der GründerInnen ausländische Wurzeln
– soll die Wichtigkeit des Beitrags von MigrantInnen zur europäischen Wirtschaft unterstrichen werden.
Im Sinn von Gleichstellung und Partizipation sollen diese oft sehr kleinen Unternehmen besser unterstützt
werden. Ihre Angebote und Leistungen, die sie in vielen unterschiedlichen Branchen erbringen, sollen besser in
der Mitte der Gesellschaft und Wirtschaft eingebunden sein – nicht zuletzt durch eine stärkere Beteiligung
an Ausschreibungen der öffentlichen Hand. Die TeilnehmerInnen des runden Tischs stellten ihre jeweilige Strategien
zur Unterstützung von MigrantInnen-StartUps und UnternehmerInnen mit internationalen Wurzeln vor und konnten
durch die Beurteilung der internationalen Gäste feststellen, in welchen Bereichen Wien bereits gute Fortschritte
gemacht hat und in welchen es noch Verbesserungsbedarf gibt. Die anschließende Diskussion zeigte, dass nicht
nur Städte voneinander lernen können, sondern dass öffentliche Einrichtungen auch von den Erfahrungen
privater Firmen profitieren können, die nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen im Bereich der migrantischen
Unternehmen aktiv sind.
DELI ist ein gemeinsames Projekt des Europarats und der Migration Policy Group, an dem zehn europäische Städte
beteiligt sind. Ziel des Projekts, das in Wien von der Menschenrechtskoordinatorin Shams Asadi mit Unterstützung
des Europaforum Wien begleitet und durchgeführt wird, ist einerseits die Unterstützung von StartUps und
Unternehmen mit Migrationshintergrund durch die Einbindung und Vernetzung lokaler, öffentlicher und privater
Akteure. Andererseits will das Projekt lokale Regierungen bei der Konzeption und Umsetzung einer Wirtschaftspolitik
unter dem Gesichtspunkt von Gleichbehandlung, Integration und des Diversity Management unterstützen. Im Rahmen
der nächsten Veranstaltung mit internationaler Beteiligung – ein Treffen der VertreterInnen der teilnehmenden
Städte und der europäischen Institutionen im Dezember in Wien – wird der internationale Austausch vertieft
und es werden erste Vorschläge für konkrete Maßnahmen entwickelt.
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