Im Reich der Gefühle – Heimat und Fremde

 

erstellt am
10. 10. 14
10.00 MEZ

Kremser Kamingespräch im Haus der Regionen in Krems-Stein
Krems (volkskultureuropa) - Zahlreiche Besucher konnte Dr. Edgar Niemeczek, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, im Haus der Regionen beim ersten Kremser Kamingespräch der Reihe „Im Reich der Gefühle“ am 08.10. begrüßen. Dr. Ruth Beckermann, Filmschaffende und freie Autorin, sowie Univ.–Prof. Dr. Heinrich Neisser, Jurist und Politikwissenschaftler, diskutierten unter der bewährten Moderation von Michael Battisti, ORF Niederösterreich, über Heimat und Fremde.

Dass Gefühle eine bestimmende Rolle im menschlichen Leben spielen, darüber waren sich die Referenten einig, auch über den Dialog zwischen Gefühl und Verstand. Eine Welt ohne Gefühle ist für beide nicht denkbar und nicht wünschenswert. Die Diskussion weitete sich von der Beschreibung der eigenen Gefühle auf diejenigen aus, die mit der europäischen Idee einhergehen. In diesem Punkt gingen die Meinungen durchaus auch auseinander. So ist für den ehemaligen Politiker Neisser die Beschäftigung mit Europa seit 15 Jahren eine Gefühls-, wenn nicht sogar eine Herzensangelegenheit. Ohne Gefühl könne Europa nicht bestehen, so Prof. Neisser. Dr. Ruth Beckermann hingegen kreidet an, dass Europa nur als Bürokratenhochburg wahrgenommen wird und die Leidenschaft für ein gemeinsames Europa nicht tief genug wäre. Vielmehr gingen Gefühle wie Angst mit dem Gedanken an offene Grenzen einher. Gemäß Frau Beckermann sollte es für junge Menschen heute kein Gegensatz sein, eine Heimat oder mehrere Orte der Verwurzelung zu haben und dennoch in einer europäischen oder globalen Welt zu agieren.

Dr. Neisser stellte zusammenfassend fest, dass Europa seinen eigenen Weg finden müsse und finden wird und dass Kultur dabei ein wichtiger Faktor sei, mit dem sich vieles bewegen ließe. Dr. Beckermann konnte dem zwar nicht beipflichten, betonte aber, dass Europa vieles erreicht hätte, was den einzelnen Staaten nicht möglich gewesen wäre und dass mit vielen neuen europäischen Projekten in möglichst vielen Bereichen eine Weiterentwicklung der europäischen Idee möglich und nötig sei. Vor allem in der weiteren Aufwertung des europäischen Parlaments sieht sie eine Zukunftsperspektive für die europäische Union.

Eine Zusammenfassung dieses spannenden Kremser Kamingesprächs wird am 15. Oktober 2014 ab 21.00 Uhr auf Radio Niederösterreich gesendet. Online ist die Sendung auf http://www.volkskultureuropa.org nachzuhören.

Das nächste Kremser Kamingespräch findet am 12. November 2014 im Haus der Regionen unter dem Titel „Wonne und Schmerz“ statt.

 

 

 

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