Im Zentrum des zweitägigen Besuches des Bundespräsidenten in der irischen Hauptstadt
standen die ökonomische Beziehungen beider Länder: "Mit der Wirtschaft geht es nach der Krise sichtbar
aufwärts!"
Dublin/Wien (hofburg) - Der irische Premier Enda Kenny ist optimistisch, dass Irland im Begriff ist, die
Wirtschaftskrise zu überwinden. "Die schwierigste Zeit liegt hinter uns", sagte Kenny am 07.10.
in einem Gespräch mit Bundespräsident Heinz Fischer. Die irische Regierung wird nächste Woche ein
neues Budget vorlegen. Heinz Fischer: "Ziel Irlands ist es, in den kommenden drei Jahren ein Nulldefizit zu
erreichen."
Die Frage des lokalen Fernsehens, ob die irische Regierung dann die Austeritätspolitik wieder einbremsen solle,
wollte Heinz Fischer nicht näher beantworten. "Das sind Dinge, die Irland selbst entscheiden muss."
Tatsache sei jedoch, dass es bezüglich der Wirtschaftsentwicklung "sehr gute Indikatoren" gebe.
So wurde seitens des Finanzministeriums für das kommende Jahr ein Wachstum von sechs bis acht Prozent vorausgesagt.
"Davon sind wir in Österreich weit entfernt", sagte der Bundespräsident, um gleich darauf einzuräumen,
dass die Ausgangslage natürlich eine andere sei. "Wir haben zum Beispiel eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit."
Bei einem Besuch eines von der Wirtschaftskammer (WKO) organisierten bilateralen Business-Forums zeigte sich der
Bundespräsident auch beeindruckt, "wie die Bevölkerung in Irland mit den Effekten der Krise umgegangen
ist." Prinzipiell könne aber festgestellt werden, dass der "Optimismus" nach Irland zurückgekehrt
sei, freute sich Heinz Fischer nach dem Gespräch mit Kenny und Außenminister Charles Flanagan.
Mittlerweile werde auch an der Wirtschaftszusammenarbeit zwischen Irland und Österreich deutlich, dass es
wieder aufwärtsgehe. "Es gibt 2.000 österreichische Firmen mit Verbindungen nach Irland, 20 haben
sogar Niederlassungen hier." Irland war im Jahr 2010 unter den Euro-Rettungsschirm geschlüpft und hatte
diesen im Dezember des Vorjahres wieder verlassen.
Am Nachmittag des 07.10. stand für den Bundespräsidenten unter anderem noch ein Besuch des Parlaments,
der St. Patrick's Cathedral und der National Gallery auf dem Programm.
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