Von Kunst-Selfies und einem Hauptwerk
 der österreichischen Konzeptkunst

 

erstellt am
08. 10. 14
10.00 MEZ

Neugestaltung von Teilen der Sammlungsausstellung im Lentos Linz
Linz (lentos) - Gleich zwei neugestaltete Räume sind ab sofort in der Präsentation der Sammlungsbestände des LENTOS zu sehen. Das Grafik-Projekt Zu schade für die Lade, die erste Online-Ausstellung des LENTOS, wird ebenfalls in neuer Form präsentiert.

„Eine Studie in England kam zu dem Ergebnis, dass es sich bei 30 Prozent aller Fotos, die 18- bis 24-Jährige mit ihren Smartphones machen, um Selbstporträts handelt. Im November 2013 wurde das Selfie vom Oxford English Dictionary sogar zum Wort des Jahres erklärt“, beschreibt Kuratorin Brigitte Reutner den Hintergrund des von ihr gestalteten Raums. Die Leiterin der Grafik- und Fotosammlung gab dem Sammlungsraum daher auch den treffenden Titel Was ich sehe, blickt mich an.

Mit 25 grafischen Blättern von Birgit Jürgenssen, Maria Lassnig und Käthe Kollwitz bis Franz Blaas, Peter Hauenschild und Roman Scheidl wird das künstlerische Selbstporträt, aber auch die Spiegelung im übertragenen Sinn als gedankliche Reflexion behandelt.

Im zweiten Raum steht die Raumdiskussion im Medium der Fotografie und in der Videokunst im Mittelpunkt. Von einer Porträtserie von Ernst Scheidegger, die Alberto Giacometti in seinem Atelier zeigt, bis zu einer Fotografie der jungen türkischen Künstlerin Nilbar Güres, sind verschiedene Ansätze der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Raum zu sehen.

Besonders hervorzuheben ist die wertvolle 24-teilige Fotoserie Rechtsfragen von Peter Weibel, die als jüngste Schenkung der LENTOS Freunde nun den Museumsbestand bereichert. Die Kunstaktion aus den frühen 1970er Jahren gilt als Meilenstein der Kunstgeschichte, da sie das Vordringen der Kunst in den gesellschaftspolitischen Raum eindrucksvoll zum Ausdruck bringt.

Das im Jubiläumsjahr 2013 gestartete Projekt Zu schade für die Lade, ebenfalls kuratiert von Brigitte Reutner,wird in neu gestalteter Form weitergeführt. Monatlich wechselnd werden von nun an Werke folgender KünstlerInnen im Grafikraum der Sammlungspräsentation zu sehen sein: Alfred Hrdlicka, Franz Ringel, Birgit Jürgenssen, Walter Ritter, Franz Sedlacek, Sophie Beisskammer, Peter Kubovsky, Sevda Chkoutova, Ottilie Kasper, Sepp Auer, Wilhelm Thöny, Alice Aycock, Franz Nebel, Iris Andraschek, Sean Scully, Antoni Tàpies und Louise Bourgeois.

Derzeit wird aus aktuellem Anlass ein Blatt von Alfred Hrdlicka aus 1956 ausgestellt: Traiskirchen.

Ein kurzer Text samt Angaben zur Provenienz und Biografie des/der jeweiligen KünstlerIn findet sich im Ausstellungsraum sowie im LENTOS-Blog Zu schade für die Lade…

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.lentos.at

 

 

 

 

 

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