Neugestaltung von Teilen der Sammlungsausstellung im Lentos Linz
Linz (lentos) - Gleich zwei neugestaltete Räume sind ab sofort in der Präsentation der Sammlungsbestände
des LENTOS zu sehen. Das Grafik-Projekt Zu schade für die Lade, die erste Online-Ausstellung des LENTOS, wird
ebenfalls in neuer Form präsentiert.
„Eine Studie in England kam zu dem Ergebnis, dass es sich bei 30 Prozent aller Fotos, die 18- bis 24-Jährige
mit ihren Smartphones machen, um Selbstporträts handelt. Im November 2013 wurde das Selfie vom Oxford English
Dictionary sogar zum Wort des Jahres erklärt“, beschreibt Kuratorin Brigitte Reutner den Hintergrund des von
ihr gestalteten Raums. Die Leiterin der Grafik- und Fotosammlung gab dem Sammlungsraum daher auch den treffenden
Titel Was ich sehe, blickt mich an.
Mit 25 grafischen Blättern von Birgit Jürgenssen, Maria Lassnig und Käthe Kollwitz bis Franz
Blaas, Peter Hauenschild und Roman Scheidl wird das künstlerische Selbstporträt, aber auch die Spiegelung
im übertragenen Sinn als gedankliche Reflexion behandelt.
Im zweiten Raum steht die Raumdiskussion im Medium der Fotografie und in der Videokunst im Mittelpunkt. Von einer
Porträtserie von Ernst Scheidegger, die Alberto Giacometti in seinem Atelier zeigt, bis zu einer Fotografie
der jungen türkischen Künstlerin Nilbar Güres, sind verschiedene Ansätze der künstlerischen
Auseinandersetzung mit dem Thema Raum zu sehen.
Besonders hervorzuheben ist die wertvolle 24-teilige Fotoserie Rechtsfragen von Peter Weibel, die als jüngste
Schenkung der LENTOS Freunde nun den Museumsbestand bereichert. Die Kunstaktion aus den frühen 1970er Jahren
gilt als Meilenstein der Kunstgeschichte, da sie das Vordringen der Kunst in den gesellschaftspolitischen Raum
eindrucksvoll zum Ausdruck bringt.
Das im Jubiläumsjahr 2013 gestartete Projekt Zu schade für die Lade, ebenfalls kuratiert von Brigitte
Reutner,wird in neu gestalteter Form weitergeführt. Monatlich wechselnd werden von nun an Werke folgender
KünstlerInnen im Grafikraum der Sammlungspräsentation zu sehen sein: Alfred Hrdlicka, Franz Ringel, Birgit
Jürgenssen, Walter Ritter, Franz Sedlacek, Sophie Beisskammer, Peter Kubovsky, Sevda Chkoutova, Ottilie Kasper,
Sepp Auer, Wilhelm Thöny, Alice Aycock, Franz Nebel, Iris Andraschek, Sean Scully, Antoni Tàpies und
Louise Bourgeois.
Derzeit wird aus aktuellem Anlass ein Blatt von Alfred Hrdlicka aus 1956 ausgestellt: Traiskirchen.
Ein kurzer Text samt Angaben zur Provenienz und Biografie des/der jeweiligen KünstlerIn findet sich im
Ausstellungsraum sowie im LENTOS-Blog Zu schade für die Lade…
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