Nationalratspräsidentin will mit Lehrlingsmodulen in der Demokratiewerkstatt und einem
Lehrlingsparlament Angebot erweitern
Wien (pk) - Wo normalerweise die 183 Abgeordneten des Nationalrats sitzen, diskutieren und über Gesetze
abstimmen, nahmen am 07.10. 150 Jugendliche Platz, um mit Nationalratspräsidentin Doris Bures über Fragen
der Demokratie und Politik zu diskutieren.
Es waren VertreterInnen der Gewerkschaftsjugend – Lehrlinge und junge Fachkräfte – die sich auf Einladung
von Doris Bures im Nationalrats-Sitzungssaal versammelten und die Präsidentin mit allerlei Fragen aus einer
breiten Themenpalette konfrontierten: "Was sind eigentliche die Aufgaben einer Nationalratspräsidentin?
Wie voll ist ihr Terminkalender? Wie geht es mit dem Bundesheer weiter? Und wie ist es um die österreichische
Neutralität bestellt?" - das waren einige der Fragen, die die Präsidentin zu beantworten hatte.
In ihrer Begrüßung unterstrich Bures: "Die Demokratie braucht Menschen wie Sie, die sich für
etwas engagieren, die etwas verändern und gestalten wollen und Menschen, die bereit sind, für Ihre Überzeugungen
in einem Wettstreit unterschiedlicher Ideen zu kämpfen." Es sei wichtig, dass junge Menschen frühzeitig
verstehen, wie Demokratie, wie politische Abläufe und wie unsere Gesellschaft funktioniert. "Politik
und Staat sollen keine abstrakten Konstrukte sein, die nur wenige Menschen verstehen", so Bures.
Parlament für Lehrlinge öffnen
Die Nationalratspräsidentin hat bereits angekündigt, im Parlament eigene Bildungsangebote für Lehrlinge
schaffen zu wollen: "Das Parlament wurde mit der Einrichtung der Demokratiewerkstatt oder des zwei Mal jährlich
tagenden Jugendparlaments für junge Menschen weit geöffnet. Die bisherigen Angebote konzentrieren sich
jedoch stark auf die Gruppe der Schülerinnen und Schüler – mir ist es ein Anliegen, das Hohe Haus auch
die Lehrlinge dieses Landes zu öffnen", so Bures.
In der Demokratiewerkstatt soll es künftig daher ein spezielles Modul für Lehrlinge geben und das Jugendparlament
soll um ein eigenes "Lehrlingsparlament" erweitert werden. "Denn wir müssen alle Jugendliche
– unabhängig von ihrem Ausbildungsweg – stärker als bisher für Politik begeistern. Alle sollen
mitdiskutieren und den Wert von Demokratie begreifen. Je mehr die Menschen über demokratische Prozesse wissen,
desto höher ist auch die Beteiligung an Wahlen was für eine starke und lebendige Demokratie sehr wichtig
ist", so die Nationalratspräsidentin.
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