Linz (lk) - Die Exkursion der in Wien akkreditierten Botschafter führte in diesem Jahr nach Oberösterreich.
Rund 70 Botschafterinnen und Botschafter aus Ländern von Australien, Brasilien, Chile und Deutschland über
Lettland und Malaysia bis Tadschikistan, Ukraine, Venezuela und Zypern und von allen fünf Kontinenten nahmen
daran teil. Am Besuchsprogramm standen eine Führung durch das Neue Musiktheater, eine Oberösterreich-Präsentation,
eine Stadtrundfahrt und das Ars Electronica Center.
Ziel ist es, die Stärken und Angebote in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Sport, Kultur und Wissenschaft
noch deutlicher ins Bewusstsein der internationalen Öffentlichkeit zu rücken.
"Der Beitritt zur Europäischen Union und die EU-Osterweiterung waren ein Wachstumsmotor für Oberösterreich.
Gerade von der grenzüberschreitende Kooperation mit Tschechien konnte Oberösterreich besonders profitieren",
so Bundesminister Sebastian Kurz am 17.10..
"60 Prozent der oberösterreichischen Bruttowertschöpfung werden im Export erwirtschaftet, jeder
zweite Arbeitsplatz im Land hängt direkt oder indirekt an den Exporterfolgen heimischer Unternehmen. Für
einen kleinen Wirtschaftsraum wie Oberösterreich sind Internationalität und Weltoffenheit daher entscheidende
Wohlstandsgaranten", betont Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.
"Internationale Kontakte und Verbindungen sind in einer globalisierten Welt unverzichtbar. Die Stadt Linz
pflegt mit 19 Partnerstädten internationale Kontakte. Sowohl in wirtschaftlicher, wissenschaftlicher, kultureller
als auch touristischer Hinsicht ist es unerlässlich, durch einen aktiven Austausch seine Horizonte zu erweitern.
Linz beheimatet hinter Wien die umsatzstärksten Betriebe Österreichs. 62 dieser Unternehmen sind in Linz
angesiedelt. Das zeigt für mich, dass internationaler Weitblick für einen Wirtschaftsmotor von enormer
Bedeutung ist", so Bürgermeister MMag. Klaus Luger.
Vizebürgermeister Mag. Bernhard Baier, Kultur- und Tourismusreferent der Stadt Linz, betont angesichts des
Botschafterbesuchs: "Städte-Tourismus und Ansiedlungs-Entscheidungen fußen heute immer stärker
auf Image, Weltoffenheit, Lebensqualität und Erlebnischarakter einer Stadt. Im internationalen Wettbewerb
der Wirtschaftsstandorte und Reisedestinationen muss das Linzer Stadtmarketing daher entsprechend forciert werden.
Daher freue ich mich über die heutige Botschafter-Tour sehr! Immerhin sind die internationalen Staatenvertreter
in Österreich wichtige Multiplikatoren für Standortimage und Tourismusqualität. Insbesondere das
Ars Electronica Center und das neue Musiktheater, welche heute von den Botschafterinnen und Botschaftern besucht
werden, stehen für diese Modernität, Toleranz und Weltoffenheit - Markenprägungen, die als Sinnbild
für Linz in alle Welt hinaus wirken sollen."
Internationale Aktivitäten des Landes Oberösterreich
Oberösterreich pflegt als führendes Export-, Industrie-, Innovations- und Technologieland Österreichs
im Rahmen einer verstärkten regionalen Außenpolitik seit Jahren intensive Beziehungen zu seinen Nachbarn
und Partnern in aller Welt. Wesentliche Gründe dafür sind die exportorientierte, innovative Wirtschaft,
seine technologische Spitzenstellung, etc..
Entsprechend den neuen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts hat Oberösterreich im Rahmen seiner Außenbeziehungen
begonnen, strategische Kooperationsnetzwerke zu begründen, in denen die Interessen des Landes Oberösterreich
mit anderen Regionen durch konkrete Projekte und Initiativen gebündelt werden, wie beispielsweise in den Bereichen
der erneuerbaren Energie, der gentechnikfreien Zonen oder der Allianz energieintensiver Regionen. Dadurch ist Oberösterreich
in einem europäischen bzw. globalen Netzwerk mit den führenden Technologie- und Wirtschaftsregionen der
Welt sowie den Zukunfts- und Wachstumsmärkten des 21. Jahrhunderts verbunden. Neben multiregionalen Kooperation
pflegt Oberösterreich aber auch seit Jahren seine Beziehungen zu seinen unmittelbaren Nachbarn, dem Freistaat
Bayern und dem Kreis Südböhmen sowie wirtschaftliche Kooperationen mit den wichtigsten Exportmärkten
unseres Landes wie Baden-Württemberg oder Hessen.
Die internationalen Aktivitäten des Landes verfolgen vor allem folgende Ziele:
- Aktives Standort- und Tourismusmarketing für den Standort Oberösterreich
- die "Marke" Oberösterreich internationaler machen
- Türöffner für die Exportwirtschaft auf alten und neuen Absatzmärkten
- Ausbau der Stärken Oberösterreichs durch Know how-Austausch und Zusammenarbeit
in definierten Bereichen mit anderen Regionen
- Positionierung der oö. Interessen bei EU-Institutionen
- Vorantreiben der regionalen europäischen Integration
- Weiterer Ausbau der Aktivitäten regionsübergreifender Netzwerke
- Imagestärkung Oberösterreichs als moderne, weltoffene Wirtschafts-,
Kultur- und Tourismusregion
Regionale Zusammenarbeit als Instrument der Integration
Regionale Partnerschaften sind ein wichtiges Instrument zum Vorantreiben der europäischen Integration. Das
vereinte Europa wird für die Menschen erst durch konkrete, grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Leben
erfüllt. Enge Kontakte bestehen vor allem zu den Nachbarregionen Bayern und Südböhmen sowie zu Südtirol.
Zahlreiche Aktivitäten mit Südböhmen im Gedenkjahr
Die seit dem Jahr 1987 bestehende enge Zusammenarbeit mit Südböhmen wurde mit weiteren Kooperationsvereinbarungen
in den Jahren 1992 und 2001 ständig intensiviert. Zum Gedenken an "25 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs"
findet am 11. Dezember 2014 eine große Gedenkveranstaltung im oberösterreich-südböhmischen
Grenzraum statt. Geplant sind u.a. die Friedenslichtübergabe an den Südböhmischen Kreishauptmann,
die bereits 11. Konferenz der Regierungschefs OÖ - Südböhmen, eine gemeinsame Sitzung der beiden
Landesregierungen, sowie ein Festakt.
Nach der grenzüberschreitenden Landesausstellung 2013 "Alte Spuren - Neue Wege" im Vorjahr gibt
es im Gedenkjahr 2014 nach vielen Veranstaltungen gemeinsam mit den tschechischen Nachbarn noch zwei größere
Kulturprojekte: in Bad Leonfelden beleuchtet die Ausstellung "Könige des Böhmerwalds", die
Aktivitäten der Kurier- und Widerstandskämpfer am Eisernen Vorhang und anlässlich des grenzüberschreitenden
Gedenktages werden ab 11. Dezember in Freistadt und Bad Leonfelden Künstlerinnen und Künstler aus Oberösterreich
und Tschechien Arbeiten zum Thema "Grenze im Kalten Krieg" zeigen.
Netzwerk der "Power-Regionen"
Die Konferenz der Regierungschefs der "Power-Regionen" ist ein im Jahr 2002 gegründetes Forum, das
mittlerweile sieben Regionen (Länder, Bundesstaaten und Provinzen) umfasst, die vier Kontinente umspannen
und in dem über Perspektiven und Strategien für eine nachhaltige Welt unter dem Leitthema "Politik
für Generationen" beraten wird. Die Mitglieder der Konferenz sind Bayern (Deutschland), Georgia (USA),
Oberösterreich (Österreich), Québec (Kanada), São Paulo (Brasilien), Shandong (China) und
Westkap (Südafrika). Diese Regionen sind gemeinsam Heimat für 172 Millionen Menschen und repräsentieren
ein BIP von rund 3.600 Milliarden US-Dollar.
Die 7. Konferenz der Regierungschefs fand auf Einladung des Bundesstaates Georgia vom 2.-3. Juni 2014 in Atlanta
statt und beschäftigte sich mit den Themen "Sportgroßveranstaltungen als Beitrag zur wirtschaftlichen
Entwicklung" und "Globale Veränderungen im Bereich der logistischen Versorgungsketten".
Lobbying auf EU-Ebene
Auf EU-Ebene wird die verstärkte Vernetzung mit anderen Regionen Europas fortgesetzt, um durch gemeinsames
politischen Lobbying, etwa über den Ausschuss der Regionen oder bei der EU-Kommission, die Interessen der
Regionen durchzusetzen.
2003 hat Oberösterreich gemeinsam mit der Toskana das europäische Netzwerk gentechnikfreier Regionen
gegründet, das seither ständig wächst. Im Juni ist mit dem deutschen Bundesland Niedersachsen bereits
die 60. Region zu diesem Netzwerk gestoßen.
Die Plenartagungen des Ausschusses der Regionen (AdR) werden regelmäßig dazu genutzt, um im persönlichen
Kontakt mit Vertreterinnen und Vertretern der EU-Kommission oberösterreichische Anliegen mit noch mehr Nachdruck
zu verfolgen.
750 Mitglieder im Netzwerk "Oberösterreich International"
Unter dem Motto "Weltoffenheit leben" und "Wissen vernetzen" wurde im März 2007 das Netzwerk
"Oberösterreich International - Upper Austrians abroad" zur Vernetzung von Auslands-Oberösterreicher/innen
ins Leben gerufen. Damit sollen die Erfahrungen und Kontakte der Auslands-Oberösterreicher/innen genutzt werden,
um den internationalen Stellenwert Oberösterreichs weiter zu steigern. Die Homepage www.ooe-international.at
informiert sämtliche Landsleute in der Welt regelmäßig über Aktuelles aus ihrem Bundesland,
präsentiert die Netzwerkpartner und bietet die Möglichkeit, ebenfalls Teil dieses Netzwerks zu werden.
Das Netzwerk hat mittlerweile 750 Mitglieder in 95 Ländern auf allen Kontinenten. Die "TOP 5" Länder
sind: Deutschland (170), USA (81), Schweiz (59), Großbritannien (38) und Belgien (34).
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