LH Pröll: "Große Freude für die Kulturpolitik des Landes Niederösterreich"
St. Pölten (OTS/NLK) - Zwei besondere Jubiläen feiert das Arnulf Rainer Museum heuer mit seiner
Ausstellung "Rainer Universalis": den 85. Geburtstag des Künstlers Arnulf Rainer und das fünfjährige
Bestehen des Arnulf Rainer Museums im Frauenbad Baden. Eröffnet wurde die Ausstellung am 18.10. von Landeshauptmann
Dr. Erwin Pröll.
Landeshauptmann Pröll sagte, der heutige Tag bedeute eine "große Freude für das Arnulf Rainer
Museum und für die Kulturpolitik des Landes Niederösterreich". "Im Mittelpunkt stehen die Person
des Künstlers und die Ausstellung in diesem Haus. Zusammen ergibt das eine große Harmonie", so
Pröll. Die Ausstellung stelle eine "unglaublich enge Symbolik mit der Person des Künstlers Arnulf
Rainer" dar, so der Landeshauptmann. Ausstellen bedeute, "etwas von sich preisgeben", nahm Pröll
in seiner Eröffnungsrede das Wort "Ausstellung" näher in den Blickpunkt. "Arnulf Rainer
gibt viel von sich preis: seine Empfindungen, seine Gefühlswelt und seine Stimmungen. Diese bündelt er
in einer bestimmten Botschaft", so Pröll. "Aus Kunstwerken wurden Meisterwerke und aus Meisterwerken
wurde ein Lebenswerk."
"Ausstellen bedeutet auch 'teilhaben lassen'. Arnulf Rainer lässt uns an seinem Talent und seinen Talenten
teilhaben", so Pröll. Rainer sei "eine faszinierende Persönlichkeit, ausdrucksstark, feinsinnig
und unerschöpflich". Ihn zeichne aus, dass er immer wieder nach neuen Wegen und nach neuen Strategien
suche und neue Motivation finde. Rainer könne "ein Vorbild für uns sein, nicht nur für die,
die künstlerisch tätig sind", so Pröll. "Ausstellen heißt auch 'etwas bewahren'.
Arnulf Rainers Werke haben Bestand und sind eine Kampfansage gegen die Wegwerfmentalität unserer Zeit",
so der Landeshauptmann. Pröll bezeichnete Arnulf Rainer als Künstler und die Kunst im Allgemeinen als
"Schutz gegen die Wegwerfgesellschaft".
In Niederösterreich verspüre man die Verantwortung, Künstlerinnen und Künstlern die Chance
und Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten und damit anderen die Chance und Möglichkeit zu geben, "nachzudenken
und umzudenken". In den vergangenen Jahren habe man "ein breites Netzwerk an musealen Einrichtungen aufgestellt"
und setze das mit der "zukünftigen Galerie der Zeitgenossen in Krems" fort. Das Arnulf Rainer Museum
bezeichnete Pröll als "klares Bekenntnis zu Arnulf Rainer". Damit zeige man: "Bei uns gilt
auch ein heimischer Künstler etwas" und, dass Kunst eine entsprechende Facette sei, die den Ruf Niederösterreichs
weit über die Grenzen des Bundeslandes hinaustrage. Pröll betonte, dass er sich dafür einsetze,
dass sich Künstlerinnen und Künstler in Niederösterreich "frei entfalten können ohne Grenzen".
Er dankte Rainer für sein "Bekenntnis zum Heimatland Niederösterreich" und für sein Einbringen:
"Ihr Werk wird für viele ein Anstoß sein, nachzudenken".
"Das Arnulf Rainer Museum hat sich einen Ausnahmestatus erarbeitet -in der nationalen und internationalen
Museumslandschaft", so Bürgermeister Kurt Staska. Das Museum zeige "modernes künstlerisches
Schaffen". Mit "Rainer Universalis" habe man ein "neues kulturelles Highlight geschaffen".
Verantwortlich für die Konzeption der Ausstellung ist Prof. Helmut Friedel, ehemaliger Direktor des Lenbachhaus
München und Gestalter der Retrospektive Arnulf Rainers in der Albertina. "Das Besondere ist im Wesentlichen
in zwei Aspekten zu sehen: Das Eine ist, dass wir mit der Auswahl der Bilder die vergangenen Ausstellungen Revue
passieren lassen. Das Andere ist der Aspekt der Auseinandersetzung von Arnulf Rainer mit Büchern", so
Friedel. Mit der Ausstellung werden also erstmals Rainers erklärte Lieblinge seines Oeuvres umfassend präsentiert:
die übermalten Bücher. Friedel betonte: "Das Wunderbare an der Kunst ist, dass es nie eine Definition
von Kunst geben wird". Es gehe darum, Grenzen zu übersteigen und etwas Provokantes zu erfinden. Der Übermaler
Rainer habe große Abstraktionen geschaffen.
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