Klinische Lehre und Forschung am
 Gesundheitsstandort Oberösterreich

 

erstellt am
20. 10. 14
10.00 MEZ

OÖ Krankenhäuser als strategische Partner der Medizinischen Fakultät
Linz (lk) - Medizinische Lehre und Forschung braucht eine Krankenanstalt als Partner (Klinischer Bereich). Das Universitätsgesetz sieht vor, dass eine Medizinische Universität bzw. Fakultät jeweils nur mit einer Krankenanstalt im sog. Klinischen Bereich kooperiert. Das war ein wesentlicher Anlass für die Zusammenführung von AKh Linz, Landes-Frauen- und Kinderklinik und Landesnervenklinik Wagner-Jauregg zum gemeinsamen Kepler- Universitätsklinikum. Denn nur an einer Krankenanstalt, der Universitätskrankenanstalt, können Universitätskliniken mit Lehrstühlen eingerichtet werden.

Ungeachtet dieser gesetzlichen Vorgaben verfügen neben dem Kepler-Universitätsklinikum auch die weiteren Krankenhäuser in Oberösterreich über ein hohes Lehr- und Forschungspotenzial. Mehr als 65 habilitierte ÄrztInnen arbeiten hier in moderner Infrastruktur mit sehr guten Voraussetzungen für medizinische Lehre und Forschung. Die JKU ist daher an einer nachhaltigen Einbindung der Spitäler in Oberösterreichinteressiert.

Pilotprojekt: Onkologisches Forschungsinstitut
Angesichts der gesetzlichen Vorgaben hat die JKU gemeinsam mit den internistischonkologischen Abteilungen (AKh Linz, Barmherzige Schwestern, Elisabethinen, Klinikum Wels-Grieskirchen) und der radio-onkologischen Abteilung der Barmherzigen Schwestern ein innovatives Pilotprojekt aufgesetzt: Die zuständigen Primarärzte entwickelten gemeinsam mit Projektleiter Dekan Meinhard Lukas das Konzept für ein fakultätsunmittelbares, onkologisches Forschungsinstitut.

Das Ergebnis des Pilotprojektes gilt mittlerweile als Vorbild für die Entwicklung weiterer universitärer Forschungsinstitute (kardiovaskuläres, neurowissenschaftliches und biomechanisches Forschungsinstitut) und bietet die Möglichkeit einer breiten Einbindung der wissenschaftlich aktiven Ärztinnen und Ärzte am Standort. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie am Kepler-Klinikum, an einer anderen Krankenanstalt am Standort oder an einem nichtklinischen Institut der Medizinischen Fakultät tägig sind.

Struktur der Forschungsinstitute
Das Forschungsinstitut wird von einem vom Rektor eingesetzten Institutsvorstand geführt. Als Vorstand kommen etwa die Primarärzt/innen von Ordensspitälern ebenso wie die nach § 98 UG berufenen Professor/innen des Kepler-Klinikums (Klinikchefs) in Betracht. Hier gibt es keinen Vorrang.

Der Nutzen des Forschungsinstitutes ist es, Ressourcen bestmöglich zur Wirkung zu bringen. Die Medizinische Fakultät an der JKU wird ein Zentrum für Medizinische Forschung mit Core Facilities einrichten. Darauf haben die Mitglieder eines Forschungsinstituts nach einheitlichen Kriterien Zugriff. Auch gezielte wissenschaftliche Nachwuchsförderung, etwa über mögliche Freistellungen von Angehörigen des ärztlichen Mittelbaus, gehört ebenso zu den Aufgaben der Forschungsinstitute wie die Eröffnung eines Zugangs zur Ausbildung als klinischer Forscher. Die bisher vorgesehenen Forschungsinstitute sind alle dem Forschungsschwerpunkt Klinische Altersforschung gewidmet. Sie bilden daher gemeinsam ein entsprechendes Forschungszentrum (Zentrum für Klinische Altersforschung).

Strategische Partnerschaften
Die Gliederungsstruktur der Medizinischen Fakultät sorgt für eine breite Einbindung aller Krankenhausträger am Standort mit wechselseitiger Nutzung von Ressourcen. Die Träger der Krankenhäuser ermöglichen eine praxisnahe Lehre mit hauseigenen Lektor/innen. Sie wirken bei der Gestaltung und Durchführung der klinischen Ausbildung, teils auch unmittelbar am Krankenbett, mit. Zudem bieten sie Plätze für Famulaturen oder das Klinisch- Praktische Jahr.

Die Medizinische Fakultät stellt im Gegenzug Forschungsressourcen in einem Zentrum für Medizinische Forschung zur Verfügung, bietet Lehrenden und Forschenden Aus- und Weiterbildungsmodule (Clinical Lecturer, Clinical Researcher) an, trägt Verantwortung für den wissenschaftlichen Nachwuchs und bietet Mitgestaltungsmöglichkeit in universitären Gremien.

 

 

 

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