Neues Kulturleitbild 2014 der Stadt Salzburg

 

erstellt am
17. 10. 14
10.00 MEZ

Salzburg (stadt) - Im Juli 2001 hat sich die Stadt Salzburg mit dem Kulturleitbild einen verbindlichen Rahmen für kulturpolitische Entscheidungen gegeben. Die Maßnahmen aus dem begleitenden Entwicklungsplan wurden mittlerweile weitestgehend realisiert. Im Auftrag von Kulturressortchef Bürgermeister Heinz Schaden hat die Kulturabteilung daher Ende 2012 ein Projekt zur Aktualisierung und Weiterentwicklung des Kulturleitbildes gestartet – wieder in einem breit angelegten, kooperativen Prozess mit den Akteurinnen und Akteuren der Salzburger Kulturlandschaft.

Die aktuellen Zielsetzungen und Leitlinien für die Kulturpolitik der nächsten Jahre sind nun im neuen Kulturleitbild 2014 festgehalten. Die Implementierung dieser kulturpolitisch verbindlichen Grundlagen soll noch heuer im Gemeinderat beschlossen werden.

„Diese aktuelle Auflage des Kulturleitbildes ist mir aus mehreren Gründen so wichtig“, betont Ressortchef Heinz Schaden. „Kunst und Kultur sind lebendige, wandelbare Bereiche. Da müssen sich auch die Rahmenbedingungen mitentwickeln. Zugleich brauchen Kunst und Kultur aber verlässliche Partner und einen stabilen Kurs, der die nötigen Freiräume offen hält. Und die sind für Salzburg als Kultur- und Wissensstadt zu wertvoll, um sie der kurzfristigen, parteitaktisch motivierten Diskussion zu überlassen.“

Kulturleitbild: Profil, Orientierung, Umsetzung
Im Kulturleitbild 2001 wurden wesentliche Elemente für das Profil der Kulturstadt Salzburg mit einer zeitlichen Perspektive von zehn Jahren beschlossen – von der Verpflichtung zur öffentlichen Finanzierung von Kunst und Kultur über die Rolle der Kulturverwaltung als serviceorientierte Partnerin von Kunstschaffenden und Kultureinrichtungen bis hin zur Betonung der zeitgenössischen Kultur.

Die konkreten Umsetzungen aus dem begleitenden Kulturentwicklungsplan haben u.a. zur Reform der Mittelvergabe geführt, zum Modell der Mittelfristigen Fördervereinbarungen mit mittlerweile 20 Kultureinrichtungen und zu neuen bzw. erweiterten internationalen Austauschprogrammen im Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsbereich. Der Kulturfonds wurde finanziell kräftig aufgestockt und die Vergabe der Preise und Förderungen neu organisiert, die Biennale ist als Festival für zeitgenössische Musik verankert, spartenspezifische Förderschwerpunkte etwa für Tanz und Film zeigen Wirkung.

Mit dem Online-Kulturportal hat die Kulturabteilung ein umfassendes, kontinuierlich wachsendes Serviceangebot für Kulturschaffende, Kulturinitiativen, Veranstalter und Interessierte entwickelt.

Dass und wie das Kulturleitbild als Orientierungsrahmen funktioniert, hat auch eine Evaluierung durch die Universität Salzburg im Jahr 2007 bestätigt.

Im Überblick: Kulturleitbild und Kulturentwicklungsplan 2014
Das Kulturleitbild 2014 benennt in der aktualisierten Fassung die Grundsätze für kulturpolitische Entscheidungen in drei Bereichen.

• Zukünftiges kulturelles Profil
Hier werden inhaltliche Zielsetzungen definiert – wie etwa Kultur als Kernkompetenz der Stadt, das Bekenntnis zu kultureller Vielfalt und Internationalität sowie gleichermaßen zum kulturellen Erbe wie auch zum zeitgenössischen Kunstschaffen.

• Rollen und Aufgaben von Kulturpolitik und Kulturverwaltung
Zu diesen Aufgaben gehört u.a. die Sicherung der Rahmenbedingungen für nichtkommerzielle Kunst- und Kulturproduktion, die Ermöglichung des freien Zugangs zu Kunst und Kultur für alle, und das Agieren im Sinne von bewahrendem Fortschritt sowie die Verpflichtung zur Effizienz, Verlässlichkeit und Transparenz.

• Finanzierung von Kultur
Das grundsätzliche Bekenntnis zur finanziellen Förderung von Kunst und Kultur, und zwar im Rahmen von angemessenen, den aktuellen Erfordernissen angepassten Budgets und Fördermodellen für freie ebenso wie für institutionalisierte Kulturschaffende und Kultureinrichtungen.

Der begleitende Kulturentwicklungsplan 2014 setzt beim Status des Kunst- und Kulturbereiches der Stadt Salzburg mit Stand 2012/13 an. In diesem Maßnahmenkatalog für die nächsten Jahre sind Problemstellungen berücksichtigt, die in den letzten Jahren von der Kulturszene an Politik und Verwaltung kommuniziert wurden.
Der Entwicklungsplan basiert auf den Ergebnissen der Fachgespräche und Workshops, die in vier spartenübergreifende Querschnittsbereiche und ein Kapitel mit speziellen Anforderungen einzelner Kultursparten zusammengefasst wurden. Zu den jeweiligen Themenfeldern wurden Möglichkeiten für konkrete Umsetzungen gebündelt.

• Rahmenbedingungen – inhaltliche und thematische Schwerpunkte
• Vernetzung und Kulturvermittlung
• Kulturfinanzierung
• Schnittstellen zum Projekt Wissensstadt
• Ergänzende spartenspezifische Anforderungen

Konkret ist man sich etwa zum Thema „Rahmenbedingungen“ einig, dass in der Stadt Salzburg ausreichend Veranstaltungsräume verfügbar sind. Gerade aber für freie Gruppen besteht quer durch die Bank – Theater, Tanz, Chöre und Volksmusikgruppen, aber auch im Bereich bildende Kunst - ein Mangel an leistbaren Proben- und Arbeitsräumen. Zur Lösung dieses Problems werden verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen – von einer Online-Informationsbörse über die Einrichtung eines Leerstandsmelders bis zu speziellen Kulturtarifen bei der Anmietung von Proberäumen.

Kulturleitbild: Ergebnis aus kooperativem Prozess
Die Kulturabteilung startete Ende 2012 im Auftrag von Bürgermeister Heinz Schaden den Prozess zur Aktualisierung des Kulturleitbildes. Auf Basis der Ergebnisse des breiten, partizipativen Dialogs von 2001 und der Evaluierung von 2007 wurde ein Frageleitfaden für insgesamt 26 Fachgespräche und Workshops entwickelt, an denen rund hundert Vertreterinnen und Vertretern aus den Kultursparten, die Kultursprecherinnen der Fraktionen und die Fachleute aus der Kulturverwaltung teilgenommen haben.

„Die Qualität dieser Neuauflage des Kulturleitbildes hängt eng mit dem intensiven, kooperativen Entstehungsprozess zusammen, in dem sehr viel Denke und Arbeit des Projektteams steckt.“, ist Ressortchef Schaden überzeugt. „Es ist wieder gelungen, Leute aus der gesamten Kulturlandschaft mit an den Tisch zu bringen und einen fruchtbaren Austausch zu ermöglichen. Mein ganz herzlicher Dank für dieses ausdauernde Engagement an Abteilungsleiterin Ingrid Tröger-Gordon und die Kolleginnen und Kollegen in der Kulturabteilung.“

Welche Schwerpunkte sollten ergänzt oder neu gewichtet werden, wie könnte man das umsetzen, welche Themen von 2001 haben sich eigentlich erledigt?
Diese zentralen Fragen wurden in den Fachgesprächen aus den unterschiedlichen Perspektiven ausführlich behandelt und gemeinsam mit Anregungen, die von Interessierten bei der Kulturabteilung eingebracht wurden, in einen Zwischenbericht zusammengefasst.

Diesen stellten Ressortchef Heinz Schaden und Kulturabteilungsleiterin Ingrid Tröger-Gordon bei einer öffentlichen Veranstaltung im Juli 2014 vor und zur Diskussion; zugleich wurde der Bericht auf dem Kulturportal veröffentlicht und zu Kommentaren bzw. Ergänzungen eingeladen, die in die nun vorliegende Endfassung eingegangen sind.

Der gesamte Prozess unter Leitung der Kulturabteilung wurde von einer Steuerungsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Kulturverwaltung, des Kulturressorts, des Informationszentrums der Stadt und einem wissenschaftlichen Berater der Universität Salzburg begleitet.

 

 

 

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