Über 100 österreichische Einkaufsmanager trafen sich vergangene Woche zu ihrem alljährlichen
Spitzenevent, dem "Österreichischen EinkaufsForum 2014".
Wien (bmö) - Das Generalthema und zahlreiche Einzelvorträge und Diskussionen beschäftigten
sich mit den schlechten Wirtschaftsaussichten für Europa 2015, dem Euro-Verfall, der drohenden De-Industrialisierung
Europas und der Abwanderung von Leitbetrieben aus Österreich und mit dem Beitrag, den das Einkaufsmanagement
diesen Entwicklungen durch wirksame Beschaffungsstrategien entgegensetzen kann.
Eliana Garcés-Tolon Vize-Chefin der Generaldirektion für Unternehmen und Industrie der europäischen
Kommission betonte die hohe Bedeutung der Industrie für Wohlstand und Sicherheit Europas und wies u.a. auch
darauf hin, dass die Investitionen mit minus 15% noch immer deutlich unter dem Niveau vor der Krise liegen, was
v.a. an den aktuell besseren Wirtschaftschancen und -entwicklungen außerhalb Europas liege.
Die Antwort der europäischen Kommission unter ihrem neuen Präsidenten Jean Claude Juncker werde laut
Garcés-Tolon v.a. im begünstigten Zugang zu verbesserten Investitionsfinanzierungen, v.a. auch für
KMU's , verbesserten Ausbildungsprogrammen (Erasmus), erhöhten Anstrengungen zu einem besseren Rohstoffzugang
und Rohstoffsicherung und einer einheitlicheren, liberalen Energiepolitk und dem Abbau von Industriebetrieben benachteiligenden
staatlichen Regulierungen liegen.
Prof. Sextl vom Fraunhofer Institut für Silicatforschung in Würzburg betonte, die Notwendigkeit der Rohstoffsicherung
durch vermehrtes Recycling immer knapper und teurer werdender Industrierohstoffe, Prof. Bleicher von der TU -Wien
verwies auf die großen Chancen für Europa durch die Entwicklung "Industrie 4.0" betonte aber
gleichzeitig auch die damit verbundenen Gefahren der oft nicht mehr möglichen Datensicherung .
Ein Umdenken in der Energie- und Umweltpolitik wird immer nötiger forderte der Konferenzorganisator, BMÖ-Vorstand
Heinz Pechek, beträgt doch der Anteil am weltweiten CO2-Ausstoßes in der Europäischen Union knapp
10%, der Anteil Österreichs weltweit nur 0,2 % und würde man- lt. Pressemeldungen- die gesamte österreichische
Industrie schließen betrüge die Reduktion an Treibhausgasemissionen weltweit dadurch rund 0,1 %. Ein
Umdenken in der Wirtschafts- und Umweltpolitk innerhalb der EU wird daher im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit
und Standortsicherung Europas wohl zwingen nötig sein.
In seinen Schlussworten betonte der Präsident des BMÖ, Dr. Christian Haring, den absoluten Primat hochqualifizierter
Aus- und Weiterbildung an Hochschulen, Universitäten ebenso wie in der dualen Ausbildung und im lebensbegleitenden
Lernen, v.a. auch im Einkauf zur Erfüllung der immer höher werdenden Anforderungen an diese Berufsgruppe.
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