Ausstellung von 16. Oktober 2014 bis 25. Jänner im Bank Austria Kunstforum Wien zu sehen.
Wien (lcg) – Aus Anlass des 150. Geburtstags von Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901) zeigt das Bank Austria
Kunstforum Wien die erste umfassende Retrospektive dieses Aufsehen erregenden Künstlers in Österreich.
Leihgaben aus internationalen Sammlungen, darunter das Musée Toulouse-Lautrec in Albi, das Metropolitan
Museum New York, das Musée d’Orsay in Paris, das J. Paul Getty Museum in Los Angeles oder das Pushkin Museum
in Moskau, präsentieren Toulouse-Lautrecs vielfältiges und von ungewöhnlicher Beobachtungsgabe geprägtes
Werk in den unterschiedlichsten Medien.
Die Ausstellung orientiert sich an den von Toulouse-Lautrec bevorzugten und immer wiederholten Sujets, die sein
durchgängiges Interesse an der Charakterisierung seines Gegenübers spiegeln; Themen, die zu Beginn seiner
künstlerischen Laufbahn im ländlichen Ambiente eines der ältesten französischen Adelsgeschlechter
in der südfranzösischen Provinz Tarn verwurzelt sind und die in der Folge immer mehr die in die Zukunft
gerichtete Metropole Paris mit der vibrierenden Atmosphäre des Fin des Siècle einfangen. Tatsächlich
ist Toulouse-Lautrecs Bilderwelt ein Abbild des schnellen vergänglichen Lebens in der Metropole um 1890 und
Lautrec der zeitgemäße Chronist dieser neuen „vie moderne“.
Gleichzeitig feiert die Ausstellung Toulouse-Lautrecs künstlerische Ausdruckskraft. So ist neben den großen
„lauten“ Plakaten für die Vergnügungslokale des Montmartre, die den internationalen Ruhm des Künstlers
begründeten, hier auch der unbekanntere Toulouse-Lautrec zu entdecken: Gemälde in gedeckten Farben, die
eine intime Form der Erfassung der menschlichen Psyche ermöglichen, die Zeichnung mit Feder und Stift, geeignet
zur pointierten Charakterisierung des Gegenübers. Verbindung und Gegenüberstellung der unterschiedlichen
Ausdrucksweisen, Themen und Konzepte gleichen einer Spiegelung der komplexen Figur des Künstlers an der Kippe
zwischen zwei Jahrhunderten. Eine außergewöhnliche Schau, die neue Aspekte zu einem der großen
Protagonisten zu Beginn der Moderne beleuchtet.
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