Bohuslav: Zahlen zeigen, dass unser Weg stimmt
St. Pölten (nlk) - Die Stimmungslage der niederösterreichischen Exportwirtschaft stand am 15.10.
bei einer Pressekonferenz in Wien im Mittelpunkt. Der Befragung, die von Dr. David Pfarrhofer vom market Institut
Anfang Mai durchgeführt wurde, lagen 305 telefonische Interviews bei niederösterreichischen Exportbetrieben
zugrunde. Für die Zusatzumfrage "Aktuelles Stimmungsbild bei Russland-Exporteuren" wurden zwischen
15. September und 7. Oktober insgesamt 101 telefonische Interviews mit niederösterreichischen Export-Betrieben
durchgeführt. Beide Studien wurden gemeinsam von Wirtschaftskammer Niederösterreich und Wirtschaftsagentur
ecoplus International in Auftrag gegeben.
"Die Stimmungslage unter den niederösterreichischen Unternehmen ist ausgesprochen gut. Rund 40 Prozent
unserer niederösterreichischen Betriebe sehen bessere Exportaussichten für die Zukunft. Besonders die
Industriebetriebe, gefolgt von Gewerbe- und Handwerksbetrieben und den Dienstleistungsunternehmen sind besonders
positiv eingestellt. Allerdings brauchen Klein- und Mittelbetriebe mit geringer Exportquote in Zukunft noch mehr
Unterstützung", hob Landesrätin Dr. Petra Bohuslav hervor. "Innovation gepaart mit der hohen
Qualität der Produkte sowie gut ausgebildete Mitarbeiter tragen wesentlich zum Exporterfolg unter den Unternehmern
bei.
Westeuropa mit Deutschland, Italien, Schweiz und Frankreich nehmen als bevorzugtes Exportgebiet immer noch eine
führende Position ein. Wichtige Märkte sind aber auch die osteuropäischen Staaten Slowakei, Ungarn,
Tschechien, Rumänien und Polen. Die gute Stimmung unter den heimischen Unternehmen begründet sich auch
aufgrund der geografischen Lage mit Niederösterreich als Schnittpunkt der West-Ost-Achse im europäischen
Wirtschaftsraum. Gerade was neue Märkte, auch Fernmärkte betrifft, schlummert noch großes Potenzial
im Export. Das trifft auch auf United Kingdom zu", führte die Landesrätin weiter aus.
Aus aktuellem Anlass wurde eine Zusatzumfrage zur Stimmung bei den niederösterreichischen Russland-Exporteuren
durchgeführt. Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), meinte
dazu: "Rund 45 Prozent der Russland-Exporteure verzeichnen Auswirkungen auf ihre Geschäfte aufgrund der
aktuellen politischen Lage, wobei das Spektrum von Verzögerungen bis hin zu kompletten Ausfällen reicht.
Rund 63 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sich diese Situation in den nächsten Monaten nicht ändern
wird." In dieser aktuellen Situation gebe es zwei parallele Strategien für unsere Betriebe. Erstens,
indem versucht werde, bestehende Kontakte möglichst nicht abreißen zu lassen, also zu schauen, dass
die Türe offen bleibt. Und zweitens, indem als Ersatz für derzeitige Ausfälle und Rückgänge
neue Exportmärkte erschlossen werden, so Zwazl. "Über go-international, dem Exportförderprogramm
des BMWFW und der Wirtschaftskammer, erhalten von der Russland-Krise betroffene Unternehmen eine Ko-Finanzierung
von bis zu 30.000 Euro für Kosten, die beim Erschließen neuer Fernmärkte anfallen. Insgesamt 2,5
Millionen Euro stehen dafür bis 2015 zur Verfügung", erinnerte Zwazl.
|