München/Werfenweng (hh) - Der Verein Alpine Pearls gründet sich in einen EVTZ um, zwei Gemeinden sind
ab 2015 neue Mitglieder bei Alpine Pearls und zahlreiche Gemeinden präsentieren ihre aktuellen Projekte zur
sanften Mobilität: Die Mitgliederversammlung der Alpine Pearls vom 11. bis 13.10. in Ratschings war sehr erfolgreich.
Auf der dreitägigen Mitgliederversammlung, die dieses Jahr in der Perle Ratschings in Südtirol stattfand,
wurden die Weichen für wichtige Neuerungen gestellt. Alpine Pearls, der 2006 als Verein gegründeter alpenweiter
Zusammenschluss zur Förderung der sanften Mobilität im Tourismus, organisiert sich zum „Europäischen
Verbund zur territorialen Zusammenarbeit“ EVTZ um. Zwei neuen Aufnahmeanträgen wurde stattgegeben: Les Diablerets
(Schweiz) und Mals (Vinschgau/Südtirol) sind ab Januar 2015 offiziell neue Mitglieder.
Grenzüberschreitend auf EU-Ebene als „Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit“
Nachdem Alpine Pearls acht Jahre in der Rechtsform eines österreichischen Vereins seine Geschäfte
geführt hat, leitet er auf Beschluss der Mitgliederversammlung nun die Umgründung in ein anerkanntes
Instrument der internationalen Zusammenarbeit auf EU-Ebene ein, den Europäischen Verbund für territoriale
Zusammenarbeit, kurz EVTZ. Diese Organisation mit eigener Rechts- und Geschäftsfähigkeit erleichtert
und fördert die grenzüberschreitende transnationale und interregionale Zusammenarbeit der Mitglieder.
Eine formelle Anerkennung als EVTZ erleichtert es, Anträge auf Förderprojekte einzureichen. Für
EU-Programme wie beispielweise das Alpenraum-Programm „Alpine Space“ gilt für den EVTZ das sogenannte Sole-Partner-Principle,
das den EVTZ Alpine Pearls ermächtigt, als alleiniger Projektpartner für Kooperationsprojekte aufzutreten.
Neben dem Vorteil eines Lobbying-Instruments erleichtert es auch die Partnersuche durch ein bereits vorhandenes,
gut funktionierendes Netzwerk. Präsident Brandauer betont: „Derzeit gibt es in der EU erst 48 EVTZ, wir betreten
hier wirklich Neuland. Alpine Pearls erwartet sich, durch den EVTZ die Vorreiterrolle als alpines Netzwerk für
sanfte Mobilität weiter auszubauen und die Marke „Alpen“ noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken.
Derzeit gibt es keinen anderen EVTZ in der EU, der mehr als 3 Alpenländer miteinander vereint.“
Les Diablerets und Mals ab 2014 im Netzwerk
Der Aufnahme zweier weiterer Perlen gaben die Mitglieder ebenso statt: Zum einen wird der Schweizer Alpenraum
durch die Destination Les Diablerets im französisch-sprachigen Kanton Waadt/Vaud gestärkt. Les Diablerets
ist als authentischer, traditionsreicher Tourismus- und Skiort bekannt. Seine Lage direkt am Bahnhof ermöglicht
eine komfortable Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab Aigle sowie mit dem Postbus direkt von Gstaad.
Der jährlich in Les Diablerets stattfindende Nachhaltigkeitskongress „eco.villages“ verdeutlicht die Affinität
zum Thema sanfte Mobilität.
Als zweite neue Perle begrüßt Alpine Pearls die Südtiroler Gemeinde Mals im Obervinschgau, die
mit ihren zehn Fraktionen die zweitgrößte Gemeinde Südtirols bildet. Der regionaltypische, ästhetische
Ort ist durch die Vinschgaubahn über Schlanders nach Meran und Bozen mit öffentlichen Verkehrsmitteln
gut erreichbar. Umfangreiche Verkehrsberuhigungsmaßnahmen sowie eine Fußgängerzone zeichnen den
Ort ebenso aus wie das vielfältige Wander- und Radangebot im Sommer und der sanfte Wintertourismus.
Gäste profitieren von innovativen Projekten in den Perlen der Alpen
Eines dieser neuen Projekte, mit denen die Mitglieds-Perlen stetig das sanfte Angebot für die Gäste verbessern,
ist das INTERREG-Projekt für die Besucherlenkung in sensiblen Talschlusslagen in den Gemeinden Moos, Villnöß
und Werfenweng. Installiert wurden u.a. Informationssäulen, die die Gäste in den Ortszentren wie bei
einem übergroßen Smartphone per Knopfdruck mit Informationen wie Wetter, Ausflugszielen, Busabfahrtzeiten
und vielem mehr versorgen.
In Arosa nehmen sich auch namhafte Hotels der sanften Mobilität an. Das Luxushotel Tschuggen stellt seinen
Gästen die erste elektrische Premium-Limousine Model S von Tesla zu Testfahrten zur Verfügung, während
das Waldhotel National zum Bike-Zentrum wird. Beratung, Verleih und Testcenter von neuen Mountainbikes und E-Mountainbikes
stehen im Mittelpunkt. Darüber hinaus bietet Arosa klimaneutrale Tourismuspauschalen an, erarbeitet einen
Energieeffizienzcheck für die Gemeinde und entwickelt zusammen mit der Hochschule Luzern nachhaltige Tourismusangebote.
Mit dem Projekt „Slow Bike – Berge Bewegt Genießen“ wird die Perle Bad Reichenhall, gemeinsam mit anderen
Orten bis Mai 2015 eine 160 Kilometer lange Fahrrad-Rundstrecke zum Thema Natur und safte Mobilität errichten.
Der Weg umfasst die drei Eu-Regio-Gipfel Gaisberg mit dem Naturwaldreservat, Buchberg mit dem Naturpark und Högl
mit seinen Landschaftsschutzgebieten und Biotopen. Ziel ist es, die Gäste zu bewegen und auf die Räder
zu bringen (E-Bikes stehen zum Verleih zur Verfügung), sie für die ökologischen Lebens- und Naturräume
zu sensibilisieren und die Schutzgebiete zusammen mit der sanften Mobilität in die Wirtschaftskreisläufe
einzubinden.
Die Perle Weissensee (Österreich) bekommt ein neues Ausflugsschiff namens „Alpenperle“: Dieses ist das erste
Elektro-Hybrid-Fahrgastschiff Österreichs und kann 225 Personen transportieren. Es wird ein touristisches
Highlight am Weißensee werden.
29 Perlen in sechs Alpenländern
Alpine Pearls ist das Qualitätssiegel für die Sanfte Mobilität im Alpenraum. 29 Alpine Perlen
aus sechs Alpenländern bieten Urlaubsfreuden ohne Auto bei voller Mobilitätsgarantie vor Ort. Das World
Travel & Tourism Council (WTTC) zeichnete im Mai 2011 Alpine Pearls mit dem 1. Platz beim Tourism for Tomorrow
Award aus.
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